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Charles

Charles

Titel: Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Bens Café?“ fragte Charles.
    Lanni nickte. Soweit sie wusste, würde die halbe Stadt dort versammelt sein.
    „Ich werde nach dir Ausschau halten“, meinte er.
    „Ich komme allerdings etwas später.“ Jetzt tat es ihr Leid, dass sie sich bereit erklärt hatte, zusammen mit einigen anderen Frauen die Kirche zu schmücken. „Ich habe versprochen, den Altarraum zu dekorieren.“
    „Ich halte dir einen Platz frei“, versprach er. „Also dann, bis heute Abend um sieben.“
    Lanni winkte ihm zu, als er den Wohnwagen verließ. „Bis heute Abend.“
    Da sie ganz weiche Knie bekommen hatte, musste sie sich auf einen Stuhl setzen. Es war nicht das erste Mal, dass die Begegnung mit Charles sie so aus der Fassung gebracht hatte.
    Charles fiel es äußerst schwer, sich auf die Generalprobe zu konzentrieren. Sie fand vor der eigentlichen Hochzeit statt, damit jeder wusste, wo er am nächsten Tag sitzen oder stehen sollte. Charles erfuhr auf diese Weise, wann er seinen liebeskranken Bruder zum Altar führen und wann er ihn anstupsen musste, damit dieser das Ehegelübde sprach.
    Stattdessen jedoch schaute Charles immer wieder zu Lanni, die an dem alten Klavier saß. Sein Blick wurde wie magisch von ihren Lippen angezogen, und er hatte keine Ahnung, warum er ausgerechnet in dieser Situation ständig daran denken musste, wie süß ihr Mund war.
    Zum Glück wusste niemand, was in ihm vorging, sonst hätte man ihn vermutlich festgenommen, weil er in einem Gotteshaus derart sündhafte Gedanken hegte. Wenn der Abend so anfing, konnte es später ja heiter werden!
    „Charles.“ Reverend Wilsons Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Hast du überhaupt zugehört?“
    „Entschuldigung“, murmelte Charles und wandte seine Aufmerksamkeit ihm zu.
    „Pass gut auf“, meinte Sawyer. „Ich brauche dich morgen.“
    Das war Charles durchaus klar. Ihm war allerdings schleierhaft, woher all die Leute kamen und, was noch wichtiger war, wo sie alle übernachten sollten. Zum Glück kamen seine Mutter und Christian erst am nächsten Morgen, denn Sawyer hatte Abbeys Brautjungfer und deren Ehemann in Christians Schlafzimmer einquartiert.
    „Am besten gehen wir das Ganze noch einmal durch“, schlug Reverend Wilson vor, der vorn stand. „Ich habe das Gefühl, dass hier ein leichtes Durcheinander herrscht, und es soll morgen keine Pannen geben.“
    Charles stöhnte leise auf.
    „Also gut, fangen wir von vorn an.“
    Es dauerte fast eine Stunde, die Zeremonie ein letztes Mal zu proben. Charles bemühte sich nach Kräften, sich darauf zu konzentrieren, obwohl es ihm nach wie vor schwer fiel. Lanni sah in dem weißen Baumwollkleid so schön aus, dass er glaubte, jeder müsste sie anstarren.
    Nachdem Reverend Wilson sie schließlich entlassen hatte, schlenderte Charles zum Klavier. Die anderen hatten die Kirche fast alle fluchtartig verlassen, als hätten sie befürchtet, der Pfarrer könnte es sich anders überlegen.
    Als Charles sich zu Lanni gesellte, ordnete sie gerade ihre Notenblätter.
    „Das hast du toll gemacht“, sagte er, obwohl er kein einziges der Stücke, die sie gespielt hatte, erkannt hatte.
    „Danke.“
    „Wenn du willst, warte ich auf dich. Dann können wir zusammen zum Café gehen.“
    Sie warf Pearl Inman einen Blick zu, die hinten in der Kirche stand und einen Beutel mit breiten weißen Bändern in der Hand hielt. „Geh lieber schon vor. Es dauert bestimmt eine Viertelstunde, die Bänder anzubringen, und wenn du nicht gleich dort erscheinst, wundern sich alle, wo du bleibst.“
    „Also gut“, meinte er, obwohl er lieber bei ihr geblieben wäre. Leider musste er seine Pflichten als Trauzeuge wahrnehmen.
    Als Charles das Hard Luck Café betrat, hatten sich bereits fast alle dort versammelt. Er erkannte es kaum wieder, denn Ben hatte lange Tische aufgestellt und weiße Tischdecken darauf gelegt. Jeder Tisch war mit Konfetti und einer weißen Hochzeitsglocke aus Papier dekoriert.
    Charles ging zu dem Tisch am Kopfende, um Abbey, Sawyer und die anderen zu begrüßen. „Wir brauchen noch einen Stuhl“, stellte er fest und ging zum Nachbartisch, wo er einen Stuhl ergatterte, bevor jemand anders ihn ihm wegschnappen konnte.
    „Noch einen Stuhl? Wofür?“ erkundigte sich Sawyer.
    „Für Lanni.“ Charles warf seinem Bruder einen warnenden Blick zu, während er den Stuhl neben seinen schob.
    „Natürlich, Lanni.“ Sawyer beugte sich zu Abbey und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin diese Charles ansah und

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