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Charlie und der Diamantenraeuber

Charlie und der Diamantenraeuber

Titel: Charlie und der Diamantenraeuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Petrick
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gehüllt sind oder dicht vor ihren Pappkartons hocken wie andere Menschen auf der Veranda vor ihren Häusern. Und überall, an den Fassaden und auf Werbetafeln, grinsende Osterhasen, bunte Ostereier.
Happy Easter
, wohin man schaut. Und dann sehe ich prompt ein Plakat, das für die
Easter Parade
auf der
Fifth Avenue
wirbt. Wow, eine
Easter Parade
. Also, in Berlin gibt es auf jeden Fall keine Oster-Parade. Na ja, wir feiern ja nicht einmal richtig Fasching.
    Ein paar Häuser weiter bleibe ich vor einem Schaufenster stehen, in dem pinkfarbene Hochzeitstorten mit türkisfarbenen Herzen liegen. Mein Magen knurrt. Ich habe Hunger, die anderen auch. Wir haben heute Morgen alle nicht besonders viel gefrühstückt.
    »Am
Washington Square
können wir einen Hotdog essen und Pause machen. Da ist immer was los«, sagt Ulli, als hätte er meinen Magen gehört. »Musiker, Tänzer . . . ihr werdet schon sehen. Selbst Bob Dylan ist dort schon aufgetreten!«
    »Wer ist denn das?«, frage ich leise.
    Ulli sieht mich an und schüttelt betrübt den Kopf über meine Unwissenheit. »Bob Dylan ist ein sehr berühmter Sänger«, antwortet er. »Ja, das ist er, auch wenn er mittlerweile schon älter ist. Er ist ein großer
songwriter
! Einer der besten!«
    Hanna und ich grinsen uns an. Es ist lustig, wie Ulli hier ins Schwärmen gerät.
    »Es ist wirklich toll hier mit euch!«, sage ich und Hanna drückt meine Hand.
    Ich bekomme allmählich Genickstarre, weil ich meinen Kopf immer in den Nacken lege, um die Wolkenkratzer anzustaunen. Aber wohin wir uns auch drehen, es gibt so viel zu sehen . . . die bunte, flackernde Werbung an oder über fast jedem Geschäft, die hastig laufenden Menschen. Wer kurz stehen bleibt, wird   – wie ich   – einfach sacht zur Seite geschoben. Die Autoschlangen bewegen sich langsamer als die Menschen, hupend verstopfen die Wagen die Straßen. Wie gesternAbend fallen mir die vielen Jugendlichen   – aber auch Erwachsenen   – auf, die wohlfrisierte Hunde in bunten Jäckchen und Höschen (!) ausführen. Das sind wohl wieder die
dogwalker
, von denen Steffi gestern gesprochen hat.
Dogwalker
zu sein stelle ich mir lustiger vor, als Babys die Windeln zu wechseln. Witzig auch, dass Hunde hier so eine große Rolle spielen, dass es sogar eigene Modeschauen für sie gibt. Ich hab schon gehört, dass es sogar extra Hundefilme gibt! Wahrscheinlich schreibt man irgendwann auch noch Theaterstücke für die Vierbeiner!
    Wir laufen und laufen. Allmählich fühle ich mich, als wären wir schon einen ganzen Tag und nicht ein paar Stunden unterwegs. Und inzwischen könnte ich mindestens zwei Hotdogs verdrücken, solch einen Hunger hab ich.
    »Der
Washington Square
!«, sagt Ulli stolz, als hätte er ihn persönlich erbaut. »Hier machen wir jetzt Pause.«
    Na endlich! Wir schreiten durch ein großes steinernes, weißes Tor, eigentlich eine Art Rundbogen, und setzen uns auf eine Bank, die gerade in dem Moment frei wird. Endlich sitzen.
    »Hotdog?«, fragt Ulli. Wir nicken und strecken stöhnend unsere Beine aus, während Ulli und Timmi losziehen   – zu einem Mann, der sich einensilbernen Bauchladen umgeschnallt hat. Da aus diesem silbernen Ungetüm heißes Wasser dampft, hat er dort anscheinend seine Hotdogs aufbewahrt. Nicht schlecht finde ich, dass er ein Schild direkt auf dem Kopf befestigt hat! »
Our hot dogs make you happy!
« steht drauf. Machen diese heißen Würstchen im Brötchen wirklich glücklich? Der Mann weiß auf jeden Fall, wie man platzsparend seine Ware unter die Leute bringt.
    »Ich hab keine Füße mehr, aber jede Menge Blasen«, behauptet Hanna.
    »Ich habe auch Blasen, nichts als Blasen, glaube ich«, sage ich matt.
    In dem Moment kehren Ulli und Timmi mit Hotdogs und Sprite zurück. »Tja, New York muss man sich eben erobern«, sagt Ulli, als er uns so schlaff da sitzen sieht. Er wirkt frischer als wir, so als wäre er eben nach einem schönen Bad in einem kühlen See zu uns gekommen. Ganz schön ungerecht, finde ich.
    Während wir alle unsere Hotdogs essen und Sprite trinken   – schmeckt süßer als in Deutschland   –, tobt um uns herum das Leben. Jugendliche, mit Baseballkappe oder Stirnbändern, die Hip-Hop tanzen   – oder so was in der Art. Ein paar Meter weiter hinter ihnen singt eine ältere Frau mit hüftlangen knallroten Haaren etwas über ihre
»big love to brother Rudy. I cried for him on the floor«.
    Ulli seufzt und schaut nachdenklich in die Ferne. Wahrscheinlich denkt er

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