Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Charlie und der Diamantenraeuber

Charlie und der Diamantenraeuber

Titel: Charlie und der Diamantenraeuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Petrick
Vom Netzwerk:
gerade an
his sister
Ruth. Als er meinen Blick bemerkt, sagt er: »Es ist einfach zu dumm, dass das Diamant-Armband nun auch wie vom Erdboden verschluckt ist. Ehrlich gesagt, ich bin mir gar nicht so sicher, dass sich die Polizei wirklich mit ihrem Verdacht irrt.«
    Ich habe Lin zwar erst gestern kennengelernt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wirklich schuldig sein soll. Schließlich arbeitet sie schon so lange für Ruths Familie. »Aber Lin wirkte doch so nett«, sage ich leise.
    Kurz muss ich daran denken, wie ich mich letztes Jahr im Sommer, als wir Bazilles Halstuchbande bekämpften, in dem schönen Arzt Georg geirrt hatte. Der gute Mann hatte sich schließlich als Hochstapler und Dieb entpuppt. Aber hier bei Lin ist das doch eine andere Sache, oder? Hoffentlich . . .
    Ulli sagt: »Nett, ja schon, aber wer kennt Lin denn wirklich? Du? Steffi? Ich nicht. Und Ruth, ach, sie ist so gutgläubig . . . Ich weiß, dass Ruth auch Wertpapiere besitzt. Hoffentlich hat sie die wenigstens in ihren Safe getan. Das werden wir nachher klären. Kinder, ich höre jetzt auch wiederdamit auf. Tut mir leid, dass ich euch schon wieder damit behellige.« Er schüttelt den Kopf, als könne er so alle störenden Gedanken wie lästige Insekten verscheuchen.
    Als habe er bei uns etwas wiedergutzumachen, überzeugt er uns davon, mit einem Taxi noch ein Stück den Broadway »hochzufahren«, einen Blick auf den
Times Square
zu werfen und danach wieder
downtown
zu fahren und auf das
Empire State Building
zu gehen. Eigentlich sind Hanna und ich hundemüde, aber gleichzeitig wollen wir ja auch noch etwas von Manhattan sehen. Timmi behauptet ohnehin, er könne noch »Stunden, Tage so weitermachen«. Kleiner Angeber.
    Als wir aufstehen, entdecke ich hinter der rothaarigen Sängerin in der Menge der Zuschauer zufällig ein bekanntes Gesicht: Romy.
    Ja, ich habe mich nicht geirrt. Es ist Romy, die dort in ihrem auffallenden roten Samtmantel steht; zufällig hat er dieselbe Farbe wie die Haare dieser Sängerin. Romy hat sich eine mondäne Sonnenbrille in die Haare gesteckt und redet armefuchtelnd auf einen dunkelhaarigen, großen Mann ein. Komischer Zufall, so eine große Stadt und dennoch sehe ich Romy hier wieder.
    Wir müssen so bald wie möglich mit ihr sprechen. Wieder denke ich, dass sie sich doch garnicht sicher sein kann, dass die Skaterin wirklich Lin war. Es ging ja bestimmt alles sehr schnell. Vielleicht will sie Lin eins auswischen. Aber warum sollte sie das eigentlich wollen?
    Meine Gedanken rattern durch meinen Kopf, im selben Rhythmus wie die Trommel, die ein junger Afrikaner gerade schlägt, an dem wir auf dem Weg vorbeikommen.
    Woher will Romy überhaupt wissen, dass es ein junges Mädchen war? Vielleicht war es ja ein klein gewachsener Schwede mit Perücke und besagter Sonnenbrille! Ha!
    »Charlie, wo bleibst du denn?«, ruft Hanna.
    »Ich komme!« Schnell laufe ich zu den anderen. »Guck mal, da hinten steht diese Romy!«
    »Wo denn?«, fragt Hanna.
    Ich zeige in die Richtung, aber Romy ist plötzlich verschwunden. »Du hast dich bestimmt geirrt«, sagt Hanna. »New York ist eine Riesenstadt, da wäre es schon ein großer Zufall, dass du Romy hier begegnest.«
    Na ja, ich weiß nicht. Ich habe sie schließlich gesehen! Oje, bei jedem Schritt drücken meine Schuhe auf die Blasen. Zum Glück müssen wir nicht weit gehen. Ulli stellt sich an den Straßenrand, pfeift auf zwei Fingern   – das möchte ich auch gerne können   – und stoppt ein
yellow cab
.
    Als ich mich in das Auto plumpsen lasse, sehe ich gerade noch aus den Augenwinkeln, wie Romy den dunkelhaarigen Mann mit beiden Händen festhält, während er sich ein wenig windet. Beide lachen.
    Also hatte ich doch recht!

Kapitel 6
    in dem ich zufällig etwas entdecke

    Wir fahren
uptown
am
Times Square
vorbei.
    »Hier gibt es nichts, was es nicht gibt!«, behauptet Ulli.
    Auf jeden Fall gibt es zig blinkende Werbetafeln. Kinos liegen dicht gedrängt nebeneinander, bunte Kinoreklame mit riesiger Schrift prangt an den Hauswänden darüber. Musiker mit Trommeln groß wie Lkw-Reifen stehen neben Indianern. Na ja, zumindest tragen sie Indianerkostüme mit Federn auf dem Kopf! Ich entdecke einen Mann, der bloß knappe weiße Shorts trägt mit der Aufschrift:
»Naked Cowboy!«
, dazu weiße Cowboystiefel. Wahnsinn!
    »Wir werden hier bestimmt auch noch mal spazieren gehen«, meint Ulli. »Es ist irre!« Ulli istaufgekratzt. Als wir an dem

Weitere Kostenlose Bücher