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Charlies Planet

Charlies Planet

Titel: Charlies Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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packte das Zugseil und ließ die Statue langsam über die Felskante rollen.
    »Gib acht, Mattie«, rief er ihr zu, ohne sie zu sehen. Er seilte die Statue ein Stück weit ab, verharrte, gab mehr Seil, wartete einen Moment und ließ sie wieder ab.
    So verfuhr er für eine Zeitspanne, die ihm sehr lang erschien, dann endlich kam ein Ruf von Mattie.
    »Sie ist fast unten! Vorsichtig …!«
    Plötzlich verschwand das Gewicht, das Seil erschlaffte in seiner Hand. Cary reckte sich, wischte mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und sah in den Himmel. Er hatte sich kaum verändert, aber immer seltener brachen Sonnenstrahlen durch die Wolkenschicht.
    »In ein paar Minuten bin ich unten«, rief er Mattie zu. »Verschnüre das Gepäck zu einem großen Bündel. Wir müssen uns ein wenig sputen.«
    Er löste die Vertäuung von dem Felsbrocken am Hang, sammelte ihre Keile und Rollen ein und kletterte an der Sicherheitsleine auf das Gesims hinab. Inzwischen war Mattie seiner Aufforderung nachgekommen.
    »Prächtig verschnürt«, bemerkte er beifällig, als er das Gepäckbündel inspizierte. Er trat an die Gesimskante und blickte auf die nächste Stufe hinunter. »Diesmal ungefähr zehn Meter.«
    Die zweite Stufe erreichten sie schneller, einmal, weil ihr Gepäck in nur einem Schub abgeseilt wurde, zweitens, da Charlie und Mattie mittlerweile genau wußten, was zu tun war. Im weiteren Verlauf des Abstiegs, bis zum Mittag, gewannen sie noch erheblich mehr an Sicherheit und Erfahrung. Als die Sonne, über der Wolkendecke nur als verschwommener Lichtfleck sichtbar, im Zenit stand, hatten sie bereits mehr als die Hälfte des Weges zurückgelegt. Sie unterbrachen den Abstieg für eine rasche, kalte Mahlzeit.
    »Ausgezeichnet«, sagte Mattie, als sie über die Kante der kleinen Felstafel blickte, auf der sie rasteten. »Anscheinend vergrößern sich die Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Stufen. Ich sehe … zwölf, dreizehn … noch vierzehn oder fünfzehn, mehr nicht.«
    »Ja«, sagte Cary, »aber es beginnt zu regnen.«
    Sie blickte auf den nun dicht verhangenen Himmel.
    »Du kannst dich täuschen«, sagte sie. »Die Wolken sind etwas grauer, sonst nichts.«
    »Es wird regnen«, versicherte Cary entschieden. Er schluckte die letzten Bissen, löste die obere, verschmutzte Schicht des Tellers ab, warf den Schutzfilm fort und schob den Teller ins Gepäck. Mattie, die ebenfalls den letzten Happen Brot und Trockenfleisch kaute, folgte seinem Beispiel. Zehn Minuten später senkten sie die Statue über die Felskante.
    Doch als sie sich anschickten, die nächste Stufe zu überwinden, spürte Cary plötzlich die Berührung von etwas Kaltem auf seiner unrasierten Wange. Er sagte nichts, aber als die Statue sicher auf dem tieferen Sims abgesetzt war, kletterte er in höchster Eile hintendrein.
    »Wir rasten hier«, sagte er zu Mattie, als seine Füße den leicht geneigten Felsboden betraten.
    »Rasten?« Sie starrte ihn an, dann hob sie den Arm und öffnete die Handfläche. »Wegen dieser paar Tropfen?«
    »Es werden einige mehr«, behauptete Cary. »Und wenn das Gestein feucht genug wird, ist es so schlüpfrig, als habe man es mit Öl übergossen.«
    Sie stemmte die Arme in die Hüften.
    »Trotzdem dürfte es eine Weile dauern«, sagte sie, »bis es so naß ist. In dieser Zeit könnten wir noch zwei oder gar drei Stufen überwinden. Und dann hört es vielleicht auf zu regnen.«
    »Das wird es nicht«, sagte Cary. »Außerdem, schau einmal hinunter. Die nächsten drei oder vier Stufen besitzen eine ziemlich starke Schrägfläche oder sind zu schmal für einen Rastplatz. Hier dagegen haben wir fast ebenen Boden und genug Raum, sogar für ein Feuer.«
    Sie öffnete den Mund.
    »Jede Diskussion ist zwecklos, Mattie«, sagte er. »Ohne Charlies Hilfe kommst du nirgendwohin.«
    Sie schloß den Mund, drehte sich um und machte sich daran, die Seile und Leinen einzurollen. Cary sammelte eine Handvoll Steine, mit denen er die Statue abstützte, damit sie nicht durch einen unglücklichen Zufall ins Rutschen geriet.
    Anschließend spannte er an der Felswand ein Regendach auf, groß genug, um ihnen trockene Füße zu garantieren, dann entzündete er davor ein Feuer. Er mußte Brennwürfel aus dem Gepäck nehmen, denn auf dem Felssims wuchs nicht einmal Moos.
    Als das Feuer schließlich loderte, war aus den ersten zaghaften Tropfen bereits ein anhaltender Sprühregen geworden, der den ganzen Nachmittag fortwährte und sie zwang, untätig unter

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