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Charlies Planet

Charlies Planet

Titel: Charlies Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Musterung dauerte mehrere Sekunden. Dann richtete er sich auf und sah Charlie an, der neben der Statue ausgestreckt lag.
    »Der Bursche ist übel dran«, konstatierte er.
    »Der Scout, dessen Neuigkeiten Sie gehört haben, verpaßte ihm eine Energieladung in die Schulter. Später schlug ihn ein anderer Scout mit einem Hammer.«
    Mul nickte, während er Charlies leblosen Körper bedächtig musterte. Schließlich wandte er sich ab, kam vom Floß, fixierte Mattie und dann wieder Cary.
    »Scouts«, sagte er ohne eine Spur von Mißbilligung, spie aber aus. »Ich finde, die Statue ist ganz prächtig«, sagte er. »Das sollen Sie sein, was, Mister? Sieht fast aus, als hätte er Ihre Umrisse schon im Stein vorgefunden. Wirklich, habe noch nie etwas so Natürliches und Realistisches von Kunstwerk gesehen. Kann verstehen, warum sie in die Stadt soll.«
    »Ist Karl Turnbull daheim?« fragte Cary, während er zu den Betongebäuden und der kleinen Kraftstation hinüberblickte.
    »Er und seine Jungs. Alle.« Mul stützte sich auf sein Gewehr. Eindringlich betrachtete er Cary.
    »Glaube, ich gehe zu ihm und frage, ob er uns die Schleuse öffnet«, meinte Cary. Er drehte sich nach Mattie um. »Eigentlich ist die Durchfahrt umsonst, aber gewöhnlich bietet man ihm ein Handgeld an. Was meinst du, Mattie?«
    »Wenn er solche Freundlichkeiten gewohnt ist, soll er es erhalten«, sagte Mattie.
    Cary nickte. Er packte sein Gewehr und entfernte sich über den Damm. Er klopfte an die Tür des größten Betongebäudes.
    »Herein«, meldete sich von drinnen eine Stimme.
    Cary schloß seine Faust um den Türknopf, drehte ihn und stieß die Tür auf. Mit zwei Schritten gelangte er in einen engen Raum, der als Büro ausgestattet war. Es gab hohe hölzerne Schränke und zwei Holzschreibtische. Hinter dem entfernteren Schreibtisch saß ein schwergewichtiger Mann von ungefähr vierzig Jahren. Sein Haar und die Augenbrauen waren kohlrabenschwarz.
    »Mr. Turnbull.« Cary nickte ihm zu. »Wahrscheinlich entsinnen Sie sich nicht mehr an mich. Ich bin Cary Longan. Von draußen.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Turnbull. Er trug eine primitiv zugeschnittene Hose und ein Wollhemd, doch seine Haut war beinahe so blaß wie die eines Stadtbewohners. »Ich weiß alles. Ich habe alles gehört über Sie, die Miß, die Statue und den Otter. Es kam im Radio.«
    »Welche Ehre«, sagte Cary. »Also nehme ich an, Sie können sich denken, aus welchem Grund ich hier bin. Wir wären dankbar, wenn Sie uns durchschleusen würden.«
    Turnbull beugte sich vor. Seine beiden Arme lagen bereits auf der Tischplatte, und als er den Oberkörper vorschob, schwoll seine Armmuskulatur mächtig an, und er ballte die Hände zu Fäusten.
    »Lieber lege ich euch alle um, Longan!« antwortete Turnbull. »Glauben Sie vielleicht, meine Urgroßeltern sollen umsonst geschuftet haben? Glauben Sie, wir wollen vier Generationen lang für nichts gebaut und gespart haben? Denken Sie etwa, ich würde Ihnen helfen, diesen Steinbrocken in die Stadt zu transportieren, damit Sie uns die Chance der Neufinanzierung verderben? Sie müssen Stroh im Kopf haben, Waldläufer!«
    Cary bewegte sich nicht. Nur seine Augen waren wachsam, während er sich im Büro umsah.
    »Sie reden nicht sehr vernünftig daher, Mister«, sagte er. »Wir möchten lediglich eine Statue in die Stadt bringen und sie an einen Kunsthändler von den alten, reichen Planeten verkaufen.«
    »Statue!« Turnbull sprang auf die Füße und kam um den Tisch. Er war nicht klein, aber nicht so groß wie Cary, so daß sein muskelbepackter Körper außergewöhnlich breit wirkte. Er stampfte durch den Raum, zu der Wand, in der sich die Tür befand. Dort hing ein Bildschirm mit Kontrollen darunter. Turnbull drehte an einigen Knöpfen, und der etwa einen Meter breite Schirm erhellte sich. Sie erkannten das Floß entfernt – Mattie und Mul.
    »Dort«, grunzte Turnbull. »Schauen Sie sich an, was Sie eine Statue nennen. Wäre es wirklich eine, nun, ich würde es wohl auch sehen. Aber das Ding dort ist bloß ein Felsklotz mit ein paar Scharten daran, mehr nicht.«
    »Es ist eine Statue, Mister«, sagte Cary nachsichtig.
    »Versuchen Sie mir keinen Unsinn aufzuschwatzen! Dieser Klotz, er soll wohl eure Waldmenschen-Spinnerei darstellen, was natürliches Leben betrifft und dergleichen? Aber wen interessiert ein wilder Planet? Jeder normale Mensch ist darauf bedacht, so schnell wie nur möglich eine Zivilisation zu errichten. Die nutzlosen Pflanzen und

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