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Charlotte

Charlotte

Titel: Charlotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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an den Vulkanen in der Auvergne entlang.« Er reichte mir die Hand und kniff die Augen zusammen. »Sie sehen mir aus wie ein Verteidiger, die können wir bei den Senioren gut gebrauchen.«
    Ich lachte. »Sie haben einen geübten Blick. Ich habe früher als Linksaußen in der Polizeimannschaft gespielt.«
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. »Polizei?«
    Ich stellte mich vor. »Ich sammle nur ein paar Informationen und habe Ihren Namen auf dem Schild am Vereinsheim neben dem Golfplatz gelesen. Sind Sie schon lange Vereinssekretär?«
    »Mindestens seit zwanzig Jahren«, antwortete er. »Die Mitglieder wollen zwar gern in den Vorstand, aber bloß nicht Sekretär werden, denn das macht am meisten Arbeit. Die sagen sich, Willem ist Lehrer gewesen, der kann lesen und schreiben, lassen wir ihn das mal machen. Wir sind Amateure, wir arbeiten alle ehrenamtlich, aber immerhin nehmen wir an den Samstagsturnieren des Niederländischen Fußballverbandes teil.« Er ging hinüber zu einer an den Schuppen gezimmerten Bank. »Sind Sie von der Kripo?«
    Ich setzte mich neben ihn, den Rücken an der warmen Schuppenwand. »Ich bin auf der Suche nach einer Person und habe mich gefragt, ob Sie als Vereinssekretär vielleicht alte Mitgliederlisten oder Spielerlisten aufbewahren.«
    »Wie alt?«
    »So zehn, zwanzig Jahre?«
    »Die müssen noch irgendwo sein, aber ich muss sie heraussuchen. Um wen geht es?«
    »Stef Molenaar.«
    Er lachte leise und murmelte. »Die Geheimwaffe.«
    »Wie meinen Sie?«
    Wanstee schüttelte den Kopf. »Worum geht es denn?«
    »Sein Name ist in Zusammenhang mit einem Fall aufgetaucht.«
    Wanstee blickte mich einige Sekunden lang schweigend an. Dann sagte er: »Sie waren auf dem Golfplatz und da gab es nur einen Fall.«
    Ich studierte die Tomaten. »Ich kann nicht viel dazu sagen.«
    »Der Tatverdächtige M.« Ich sah, wie er nachdachte. »Guter Gott, der Mann, der da ermordet wurde, war ein Hotelmagnat. Und Stefs Mutter besaß ein Hotel in Amersfoort.«
    »An Ihrer Stelle würde ich das für mich behalten«, riet ich. »Bisher ist er nur ein Tatverdächtiger.«
    »Aber er sitzt in Haft«, erwiderte Wanstee.
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass keine Namen genannt werden, solange niemand verurteilt ist.«
    »Nein, keineswegs. Ich hasse Tratsch. Sie sind also nicht wirklich nach ihm auf der Suche?«
    Der Lehrer hatte den Schüler bei einer Lüge ertappt. »Nein, mich hat nur interessiert, ob er bei Ihrem Fußballverein bekannt ist«, gab ich zu.
    »Bedeutet das, dass ich aussagen muss? Stef ist unser Freund, wir mögen ihn alle. Verflixt.«
    Ein Freund des Golfclubs kontra einen Freund des Fußballvereins. Ich fragte mich, welche Freunde noch zum Vorschein kommen würden. »Die Wahrheit kann ihm nur nützen«, gab ich zu bedenken. »Was meinten Sie mit ›die Geheimwaffe‹?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte Wanstee. »Und Sie haben wenig Zeit.«
    »Meine nächste Verabredung muss sowieso auf mich warten .«
    Er wusste nicht, wie ich das meinte, fragte aber nicht nach. »Es war eine winzige Sache, nicht mal ein richtiger Betrug.« Er hielt eine Stangenbohne in der Hand und begann, sie in kleine Stücke zu brechen. »Es ist lange her und bestimmt ist die Sache inzwischen sowieso verjährt.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun, Ihren Verein aus allem herauszuhalten«, versprach ich. »Wo liegt also das Problem?«
    Er saß eine Weile da und nickte vor sich hin, und schließlich zuckte er mit den Schultern. »Es gab da ein paar Journalisten, die glaubten, etwas für ihre Kondition tun zu müssen. Sie entschieden sich für Fußball, weil einer von ihnen, ein alter Sportjournalist, im Grunde immer Fußballtrainer hatte werden wollen. Er hatte einen ungewöhnlichen Namen, warten Sie …« Er fahndete in seinem Gedächtnis. »Meesterburrie, so hieß er. Sie wollten es richtig ernsthaft angehen, ihm war nämlich klar, dass so ein schöner Plan verwässert, wenn man das nicht tut. Daher beschlossen sie, bei den offiziellen Turnieren des Niederländischen Fußballverbandes mitzuspielen, was wiederum bedeutete, dass sie als Mannschaft einem bestehenden Verein beitreten mussten. Sie suchten sich uns aus, wir sind da ziemlich unkompliziert. Sie waren etwa dreizehn Mann, Redakteure von Zeitungen aus Arnheim und Nimwegen und ein paar Lokalredakteure. So kamen wir an Stef Molenaar.«
    »Wenn Stef Molenaar Journalist ist, reden wir von dem Falschen«, sagte ich.
    Wanstee lachte. Seine wanderlustige Frau

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