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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Welsh
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während du ein Baby zu versorgen hast, nebenbei den Antiquitätenhandel leitest und als Innenarchitektin arbeitest.“ Melissa konnte ihm nichts entgegnen. Er hatte wieder einmal Recht. Mit dem Krach und mit allem anderen auch. Trotzdem wollte sie nicht nachgeben. Sie spürte, dass sie langsam rot wurde. Ihre Nackenhaare sträubten sich.
    Er lachte auf und zuckte entschuldigend die Schultern. „Weißt du was? Tun wir einfach so, als sei es ein Geschenk für das Baby.“
    „Der Fußboden der Veranda war schon ein Geschenk für das Baby.“
    „Es war ein Geschenk für dich. Das hier ist für Annalise. Schließlich wird das Haus eines Tages ihr gehören, nicht wahr? Außerdem möchtest du doch bestimmt nicht, dass sie über fleckiges Linoleum krabbelt.“ Sie zögerte immer noch. „Okay. Aber dann ist Schluss. Verstanden?“
    „Versprochen“, versicherte er eilig. „Nur noch dieses Projekt, das Jerry und ich durchziehen wollen. Bist du sicher, dass du es genauso haben willst? Keine Änderungswünsche?“
    „Keine Änderungswünsche“, bestätigte sie. Plötzlich freute sie sich über ihn, trat einen Schritt vor und küsste ihn impulsiv auf die verstaubte Wange. „Du bist ein netter Mann, Brad Costain. Ich glaube, ich fange langsam an, dich zu mögen.“ Eine gnadenlose Untertreibung, gestand Melissa sich ein, als sie sich wieder in ihr Büro zurückzog. Aber schließlich war sie nicht vollkommen verrückt geworden.
    Sie hatte den Mann zwar längst in ihr Herz geschlossen, aber sie sah keinen Grund, es ihm einzugestehen. Und sie wollte nicht zulassen, dass die Glut, die inzwischen wieder in ihr entfacht war, sich zu einem lodernden Feuer entwickelte.
    Aber je näher Annalises Geburt rückte, desto intensiver dachte Melissa über ihr zukünftiges Leben als allein erziehende Mutter nach. Es war schließlich nicht so, dass das Baby lächelnd und geduldig in seiner Krippe abwarten würde, bis sie die Zeit fand, sich zu kümmern. Und dann die Geburt. Wenn ihre Freundinnen von der Geburt ihrer Kinder berichtet hatten, hatte sie sich immer an die Geschichten erinnert gefühlt, die ihr Großvater aus dem Krieg in Europa erzählte.
    Kriegsgeschichten. Das war es, was die Frauen erzählten.
    Melissa wollte nicht in den Krieg ziehen. Und wenn es schon unumgänglich war, dann auf keinen Fall allein.

11. KAPITEL
    „Miss Abell, Sie sind jetzt dran.“ Die Sprechstundenhilfe bat sie zur Ärztin hinein.
    Melissa stand auf und schaute Brad fragend an. In diesem Monat hatte kein Gewitter sie von ihrem gemeinsamen Arztbesuch abgehalten. „Kommst du mit?“
    „Um nichts in der Welt will ich mir das entgehen lassen“, lächelte Brad und folgte ihr.
    Die Sprechstundenhilfe maß zuerst Melissas Blutdruck, nahm ihr dann Blut ab und kontrollierte ihr Gewicht. Dann führte sie Brad und Melissa ins Sprechzimmer der Ärztin.
    „Wen haben wir denn da?“ grüßte Dr. Kantarian und zog die dunklen Augenbrauen neugierig nach oben.
    „Das ist Brad Costain. Der Onkel des Babys. Brad Costain, das ist Dr. Karin Kantarian.“
    Die beiden gaben einander die Hand. „Schön, Sie kennen zu lernen“, meinte die junge Ärztin. „Und ich muss sagen, es freut mich sehr, dass Sie Melissa ein bisschen unter die Arme greifen. Wollen Sie ihr auch bei der Geburt zur Seite stehen?“
    Brad verschluckte sich fast. „Sie meinen, dass ich mit ihr die Kurse zur Geburtsvorbereitung besuchen soll und so weiter?“ fragte er. Ein Blick in seine Augen verriet, dass er kurz davor war, in Panik auszubrechen.
    „Wir haben noch nicht darüber gesprochen“, fuhr Melissa eilig dazwischen. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn wirklich dabeihaben wollte. Bei der Geburt ihres Kindes!
    „Reden Sie mal darüber“, schlug Dr. Kantarian vor. „Die Entscheidung kann man nicht bis zur letzten Minute aufschieben. Im St. Marys Hospital wird gerade eine neue Gruppe gebildet. Wahrscheinlich die letzte vor der Geburt Ihres Kindes.
    Oder bleiben Sie nicht so lange?“ Sie schaute Brad neugierig an.
    Er schob das Kinn vor. „Melissa weiß, dass ich sofort zur Stelle sein werde, wenn sie meine Hilfe benötigt. Ich helfe, wann immer sie es wünscht.“ Die Panik war immer noch nicht ganz aus seiner Stimme verschwunden.
    „Ausgezeichnet“, meinte Dr. Kantarian zufrieden. „Und jetzt wollen wir mal sehen, wie das Baby sich entwickelt hat. Legen Sie sich bitte hin.“ An die Untersuchung hatte Melissa gar nicht gedacht, als sie zugestimmt hatte, mit Brad gemeinsam zur

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