Charmant und unwiderstehlich
Entscheidungen widerspruchslos akzeptieren. Immer. Ich gehe mich jetzt umziehen.“ Melissa machte auf dem Absatz kehrt und eilte den Flur hinunter in ihr Schlafzimmer.
12. KAPITEL
Das Klopfen an der Tür war Melissa inzwischen vertraut. Zwei Wochen später regierte in ihrer Küche immer noch das Chaos, und bei Brad sah es nicht viel anders aus. Sie hatten von Sandwichs gelebt und sich im Imbiss versorgen müssen. Deshalb hatte Brad sie jetzt zu einem Abendessen ins Restaurant eingeladen, wo sie ihre Mahlzeit endlich zu sich nehmen konnten, ohne dass ihnen der Staub zwischen den Zähnen knirschte. Eine großartige Idee, hatte Melissa gedacht, bis sie erfahren hatte, dass er im Solomons Pier reserviert hatte.
Es war nicht der weite Weg zum Solomons Pier, der sie störte. Das köstliche Essen lohnte die Anfahrt. Die Atmosphäre des Restaurants war das Problem.
Stimmung und Ambiente waren romantisch vom Kerzenschein bis zu den wundervollen Tischdecken. Melissa konnte die Einladung nicht ablehnen, ohne sich vor ihm rechtfertigen zu müssen.
Melissa betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel und ging zögernd zur Tür, als er wieder klopfte. Sie atmete tief durch, setzte ein fröhliches Lächeln auf und öffnete.
„Auf die Minute pünktlich“, sagte sie bemüht freundlich.
Brad trug eine graue Hose, Jackett und ein hellgraues Hemd. Die Krawatte passte perfekt zu seinen grauen Augen.
„Ja, wir haben schließlich reserviert. Man hat mir auch gesagt, wie ich fahren muss, aber du erklärst es mir besser noch mal“, meinte Brad.
„Gern. Es ist wirklich ein wunderschönes Restaurant. Und das Essen ist ganz ausgezeichnet. Aber es hätte vollkommen gereicht, wenn wir zu Ruby’s Diner gefahren wären“, gab sie zurück, während sie mit ihm zum Wagen ging.
„Kann sein. Trotzdem finde ich, dass wir langsam mal andere für uns arbeiten lassen können, nachdem wir wochenlang selbst gekocht haben.“
„Ich koche seit Jahren selbst, ohne zwischendurch ständig in Restaurants gehen zu müssen“, lachte Melissa. „Willst du dich etwa über meine Kochkünste beklagen?“
„Zum Teufel, nein, nicht über deine. Über meine.“
Melissa lachte immer noch. „Ich finde, dass du deine Sache ganz gut gemacht hast, seit unsere Küchen reine Baustellen sind.“
„Aber ich bin ein reines Nervenbündel, wenn ich koche. Die Anspannung lässt erst nach, wenn die Mahlzeit auf dem Tisch steht und ich sie probiert habe“, gab er zu und legte ihr die Hand um die Hüfte, als sie sich dem Wagen näherten.
Ihr stockte der Atem, als sie seine Berührung spürte, und ihre Herzfrequenz verdoppelte sich.
Es ist kein Date, hämmerte sie sich wieder und wieder ein. Es ist kein Date.
Beruhige dich endlich, befahl sie ihrem Körper. Krampfhaft bemühte sie sich, ihre Reaktion auf ihn unter Kontrolle zu bringen. Aber ihr Körper widersetzte sich standhaft. Daran änderte sich auch nichts, als sie endlich im Wagen saßen und er ihre Hüfte nicht mehr umschlungen hielt. Ihr Herz raste noch genauso wie vorher, und ein heißes Verlangen brannte in ihr.
„Hab ich dir schon gesagt, wie zauberhaft du heute Abend aussiehst?“ fragte Brad, während er ihr die Tür zum Restaurant aufhielt.
Sie schüttelte den Kopf. „Du hast keinen Grund dazu.“
„Jeder Mann, der noch ein Fünkchen Verstand besitzt, hätte Grund dazu“, widersprach er und zwinkerte ihr zu.
Melissa glitt auf ihren Platz. Man hatte ihnen einen Platz direkt am Panoramafenster reserviert, und sie hatten freien Blick auf die Bucht. Die letzten Sonnenstrahlen färbten den Himmel leuchtend rot und gaben dem Inneren des Restaurants eine gemütliche Atmosphäre.
„Wenn das Essen nicht schlechter geworden ist, verspricht es ein wundervoller Abend zu werden“, murmelte sie mit gesenkter Stimme.
Das Dinner war genauso zauberhaft wie die Atmosphäre. Melissa hatte nicht zu viel versprochen. Schließlich kam der Kellner an ihren Tisch und fragte, ob sie noch einen Kaffee wünschten und ob sie ihr Dessert auf der Terrasse einnehmen wollten. Eigentlich hatte Brad gerade aufbrechen wollen, aber dann bemerkte er, dass Melissas Blick versonnen auf der Wasseroberfläche ruhte. Er änderte seine Meinung, trat mit ihr hinaus auf die Terrasse und setzte sich an den Tisch neben der Laterne, der direkt an der Brüstung platziert war. Ein warmer Sommerwind strich über ihre Haut, und schweigend genossen sie den großartigen Blick auf die Bucht.
Auf der Tanzfläche der Terrasse wiegten sich
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