Charmant und unwiderstehlich
suggerieren, dass ich plötzlich den Verstand verloren hätte!“
„Es tut mir Leid. Das habe ich nicht gewollt.“
„Brad, es waren Entwürfe. Ich verdiene damit meinen Lebensunterhalt.“
„Ich dachte, dass ich dir helfe, einen Traum zu verwirklichen. Und ich wollte deine Träume mit dir teilen“, meinte er kleinlaut.
.Melissa atmete tief durch. Sogar das ist eine Lüge, dachte sie. Brad hatte ihre Träume niemals geteilt. Er hatte sie immer nur betrogen. Sogar jetzt noch betrog er sie. „Weißt du überhaupt, wie man den Mund aufmacht, ohne zu lügen? Nein, bitte verkneif dir die Antwort. Ich könnte sie doch nicht glauben. Verschwinde einfach.“
„Melissa…“
„Verschwinde!!!“ schrie sie aus Leibeskräften. Noch nicht einmal mehr seinen Anblick konnte sie ertragen, denn er sah kein bisschen anders aus als der Mann, der sie erst gestern Abend im Mondlicht im Arm gehalten und geküsst hatte.
Offensichtlich durfte sie ihrer Menschenkenntnis nicht trauen, wenn es um ihn ging.
„Bitte geh jetzt. Lass mich allein.“
Ihre Stimme versagte fast. Und sie hasste ihn dafür, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie machte auf dem Absatz kehrt und rannte die Treppe hinauf.
Sein Anblick war mehr, als sie verkraften konnte.
Eigentlich hatte Brad mit ihr streiten wollen, aber als sie mit gebrochener Stimme Bitte gesagt hatte, hatte er ihr Haus verlassen, war in den Pick-up gestiegen und wieder über die Straße zu seiner Farm gefahren.
Er blieb im Wagen sitzen und starrte sein Haus an. Dank Melissas Talent hatte es sich vollkommen verändert, seit er es gekauft hatte. Mit festem Griff umklammerte er das Lenkrad und ließ den Kopf auf den Handrücken sinken.
Seine Augen brannten. Melissa war nicht die Einzige mit einem gebrochenen Herzen. Aber sie war vollkommen im Recht. Er hätte an jenem Tag mit ihr reden sollen. Seine Idee diskutieren. Ich hätte… verdammt noch mal, ich hätte das tun sollen, was sie gesagt hat, schoss es ihm durch den Kopf.
Schließlich löste er die verkrampften Hände vom Lenkrad und stieg aus dem Pick-up. Er setzte sich in den Schatten der Magnolien. Von dort aus hatte er einen guten Blick auf die Scheunen, in denen Melissa in Kürze ihr Geschäft eröffnen wollte. Es war ihm peinlich, den Tränen nahe zu sein. Abgesehen von dem Tag, an dem Gary und Leigh gestorben waren, hatte er sich noch nie so elend gefühlt. Doch. Damals, als Annie entlassen und die Brüder nach Aldon geschickt worden waren.
Brad erschrak, als ihn jemand ansprach. „Sie sehen aus, als hätten Sie große Sorgen, Brad Costain.“ Izaak Abramson mit seinem Strohhut und der dunklen Kleidung stand vor ihm.
„Ich glaube, dass ich einen Riesenfehler gemacht habe“, erklärte er Izaak. „Nein.
Ich glaube es nicht, ich weiß es. Aber ich weiß nicht, wie ich es wieder gutmachen soll.“
„Wenn man ein Stück Holz zu kurz abgesägt hat, ist es zu kurz“, meinte Izaak, neigte den Kopf zur Seite und lächelte weise. „Das ist der einzige Fehler, den man nicht wieder beheben kann. Sagen Sie mir, was haben Sie getan, dass Sie bei sengender Hitze unter einem Strauch sitzen und sich den Kopfzerbrechen?“
„Ich habe Melissa angelogen. Ich habe sie angelogen, damit sie mir erlaubt, Stony Hollow renovieren zu lassen.“
Wieder lächelte Izaak weise. „Der Fehler kann behoben werden. Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, ob es einen Versuch wert ist. Wenn ja, dann müssen Sie es versuchen. Denken Sie dran, dass Melissa eine Frau ist. Wenn Sie keine Idee haben, wie Sie die Sache wieder ins Reine bringen sollen, wird sie Sie früher oder später selbst darauf bringen. Wie wäre es, wenn Sie ihr ein Geschenk machen, das von Herzen kommt? Blumen zum Beispiel.“
„Blumen. Großartige Idee. Ich rufe gleich den Blumenladen an“, rief er und suchte nach seinem Telefon.
„Blumen, die Sie selbst gepflückt haben.“ Izaak Abramson packte Brad an der Schulter. „Und während Sie nach den richtigen Blumen Ausschau halten, mit denen Sie sie um Verzeihung bitten können, überlegen Sie, warum Sie sich solche Umstände machen. Für eine Frau, die nur die Schwester der Frau Ihres Bruders ist und die Mutter seines Kindes. Das Geschenk soll von Herzen kommen, und deswegen muss Ihr Herz verstehen, warum Sie schenken wollen.“ Brad nickte eilfertig und schaute Izaak nach, der zu seiner Kutsche ging und wieder losfuhr. Was gibts da groß nachzudenken? Unwirsch wischte er Izaaks Worte beiseite. Er hatte Melissa
Weitere Kostenlose Bücher