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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Welsh
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verletzt, und es tat ihm Leid. Außerdem musste Brad sich eingestehen, dass er von Blumen keine Ahnung hatte. Am Ende pflückte er noch einen vergifteten Strauß für sie.

    Stolz betrachtete er später das teure Bouquet, das der Florist für ihn arrangiert hatte. Für die Auslieferung am Sonntag hatte er extra bezahlen müssen. Er war sicher, dass Melissa begreifen würde, wie sehr er seinen Fehler bedauerte.
    Trotzdem wollte die Nacht einfach nicht vergehen. Als er am nächsten Mittag immer noch nichts von ihr gehört hatte, entschied Brad, dass es wohl das Klügste war, nach ihr zu sehen. Er zog sich um und machte sich auf den Weg zu ihr.
    Aber der Anblick seines Vorgartens erstickte jede Hoffnung schon im Keim.
    Orchideen, Rosen und Lilien lagen wild verstreut umher. Okay, dachte er. Sie ist also wütender, als ich es für möglich gehalten habe. Gab es irgendetwas, wovon sie sich magisch angezogen fühlte? Plötzlich fiel es ihm ein. Er entschied sich, über das Internet zu bestellen und das Geschenk am nächsten Tag ausliefern zu lassen. Dann wird übermorgen wieder alles in Ordnung sein, überlegte er zufrieden.
    Zwei Tage später kam Jerry nachmittags um drei zu ihm in die Küche. Sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. „Brad, ich glaube, Sie haben da ein Problem mit Ihrem Pick-up.“
    „Mit dem Pick-up? Was ist mit ihm? Ich habe ihn doch auf der Auffahrt geparkt“, murmelte Brad und trat vor die Tür. Abrupt blieb er stehen.
    „Meinen Sie, dass das Vandalismus ist?“ fragte Jerry dicht hinter ihm.
    Fassungslos sank Brad auf der obersten Stufe der Verandatreppe nieder und stützte seine Ellbogen auf die Knie. Sein Pick-up war mit brauner Schokolade voll geschmiert, die sich über die ganze Motorhaube verteilte und in der Sonne langsam vor sich hinschmolz. Vergiss es hatte jemand in großen Buchstaben daraufgeschrieben. Mit Schokolade, die gut und gern fünfzig Dollar gekostet hatte und die eigentlich das Herz einer Frau hatte besänftigen sollen, die im siebten Monat schwanger war.
    Drei Stunden später warf Brad einen Blick zurück über die Schulter und betrachtete noch mal das traurige Blumensträußchen, das er selbst gepflückt und in einem mit Wasser gefüllten Mayonnaise-Glas auf dem Tisch ihrer Veranda abgestellt hatte.
    Als er auf der Suche nach den passenden Blumen über die Wiese gestreift war, hatte Brad plötzlich etwas begriffen. Melissa war für ihn mehr als nur Garys Schwägerin. Für ihn war sie mehr als nur die Mutter von Garys Tochter. Und jetzt wusste er auch, warum. Und er wusste auch, warum ihre Küsse ganz anders schmeckten als die Küsse all der Frauen, die er vor ihr besessen hatte.
    Er fragte sich, ob seine Gefühle ihr gegenüber irgendetwas mit Liebe zu tun hatten. Es war eine grausame Ironie des Schicksals, sie ausgerechnet in dem Augenblick verlieren zu sollen, in dem er seine Liebe zu ihr entdeckte. Der Gedanke erschreckte und ängstigte ihn zutiefst.
    Brad Costain war ein einsamer und verzweifelter Mann.

14. KAPITEL
    Melissa öffnete die Tür, als Brad über den Rasen davonschlich. Sie war überrascht, dass er nicht noch ein teures Geschenk hinterlassen hatte.
    Stattdessen entdeckte sie den traurigen Wildblumenstrauß auf dem Verandatisch.
    Ihre Wut schmolz dahin.
    „Siehst du auch nur den Hauch einer Chance, dass du aufrichtig mit mir reden kannst?“ rief Melissa ihm nach.
    Brad hatte sich schon ein gutes Stück von der Veranda entfernt. Jetzt wirbelte er herum. Sein Blick ruhte erst auf den Blumen, dann auf ihr. Er kam zurück und setzte einen Fuß auf die unterste Treppenstufe.
    „Du willst, dass ich aufrichtig bin? Du willst die Wahrheit? Okay. Dann sei still und hör mir genau zu.“ Brad holte tief Luft und legte los. „In der Nacht vor der Hochzeit von Gary und Leigh hast du mich gefragt, ob die Liebe immer so wundervoll und bezaubernd ist. Nein, habe ich geantwortet. Unsere Gefühle damals waren ein kleines Wunder. Du hast geglaubt, dass ich dich angelogen habe. Aber das stimmt nicht. Ich habe dir gesagt, dass es in meinem Leben keine Wunder gibt. Auch das war nicht gelogen.“
    Er machte eine kleine Pause, bevor er fortfuhr. „Und in diesem Augenblick wusste ich, dass ich für den Rest meines Lebens allein bleiben würde. Genau in dem Augenblick, als meine Hände dich berührt hatten, wusste ich, dass du diejenige bist, die ich immer gesucht habe. Und ich wusste, dass ich dich im selben Moment wieder verloren hatte.“
    Seine Aufrichtigkeit ging ihr

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