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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Welsh
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plötzlich viel zu weit. „Brad…“ Mit einer Handbewegung brachte er sie zum Schweigen. „In jener Nacht habe ich kein Auge zugetan, weil ich nur noch an dich denken konnte. Du bist eine Frau, die einen guten Mann verdient hat. Einen Mann, mit dem sie eine Familie gründen kann. Ich wusste, dass ich dir das nie würde bieten können. Am nächsten Morgen war ich überzeugt, dass es kein Problem für mich sein würde, dir auf der Hochzeitsfeier inmitten von Hunderten von Gasten zu begegnen. Aber als ich dich in der Kirche sah, war mir klar, dass ich einen unverzeihlichen Fehler machen würde, wenn ich mich zu lange in deiner Nähe aufhalte.“ Sie schwiegen für einen Moment.
    „Dann habe ich Lindsey Tanner getroffen und sie gebeten, meine Geliebte zu spielen, um dich von mir fern zu halten. Sie hat es weiter getrieben, als wir es eigentlich verabredet hatten. Aber als ich deine Wut entdeckte, wusste ich, dass ich dich vor mir in Sicherheit gebracht hatte.“
    Melissa fühlte sich plötzlich ein wenig benommen. Sie setzte sich auf die Treppe.
    „Willst du sagen, dass du mich verletzt hast, um mich vor dir zu schützen?“
    „Ich will sagen, dass ich uns beiden wehgetan habe. Und ich weiß, dass es jetzt für uns zu spät ist. Vor fünf Jahren haben wir einfach keine Chance gehabt. Aber jetzt bitte ich dich darum, wenigstens dein Freund sein zu dürfen. Und der Onkel des Babys. Ein eigenes Kind werde ich nie haben, aber ich möchte wenigstens die Chance haben, einmal im Leben einem Menschen wichtig zu sein. Und zwar für dieses Kind.“
    Sie schaute ihn aufmerksam an und entdeckte eine unsägliche Traurigkeit in seinen grauen Augen. Was hatte seine Familie ihm nur angetan? Brad glaubt, dass er ein gebrochener Mann ist, dachte Melissa. Und vielleicht ist er das auch.
    Dann zwang sie sich zu einem Lächeln, obwohl sie immer noch zutiefst verletzt war. „Ich mag die traurigen Blumen. Sie bitten mich um Entschuldigung. Die anderen waren wunderschön, aber…“
    Brad nickte und lächelte schelmisch. „Ich habe sie nur bezahlt. Lissa…“ Er zögerte. „Verzeihst du mir?“

    Er hat mich Lissa genannt, schoss es ihr durch den Kopf. Das erste Mal hat er mich so genannt, als wir draußen auf Bellfield im Gartenhaus gewesen waren.
    Und außer ihm hat das noch nie jemand zu mir gesagt. Die ganze Zeit über hatte sie darauf gewartet, dass er sie um Entschuldigung bat. „Vergeben und vergessen“, versicherte sie ihm mit fester Stimme und stand auf. „Komm mit rein, damit ich dir ein bisschen Salbe auf die Kratzer auf deinem Arm schmieren kann. Sieht aus wie giftiger Efeu.“
    „Kann ich dich anstecken?“
    „Nur wenn das Öl der Pflanze noch auf der Wunde klebt. Aber ich bin ganz sicher dagegen immun. Keine Sorge.“
    „Du Glückliche“, lachte er und kratzte sich den juckenden Arm.
    „Hör auf zu kratzen. Und komm endlich mit ins Haus.“ Es war zu früh. Der erste Termin für den Kurs zur Geburtsvorbereitung fand schon am nächsten Abend statt. Nachdem Brad ihr gestanden hatte, wie grausam seine Eltern ihn behandelt hatten, befürchtete sie, dass seine Nähe ihr zu viel werden könnte. Wenn er sie doch nur so sehr lieben lernte, dass er in der Lage war, dieser Liebe auch eine Chance zu geben! Melissa hatte Angst, dass er niemals genügend Selbstvertrauen entwickeln würde. Aber gesetzt den Fall, dass er es doch schaffen würde, wäre sie jemals bereit, sich ihm mit Haut und Haar anzuvertrauen? Sie bezweifelte stark, dass es ihr gelingen würde, seine Vergangenheit zu vergessen.
    „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du deinen ganzen Schrank ausräumen musst, wenn du zur Geburtsvorbereitung gehst?“ wollte Brad wissen, als sie zu ihm in den Wagen stieg.
    Sie grinste ihn an und betrachtete den Haufen Kissen und Decken, den sie sich unter den Arm geklemmt hatte. „Es sind doch nur ein paar Kissen und die Gymnastikmatte. Meine Arme sind halt nicht mehr lang genug, um alles bequem tragen zu können.“
    Sein Blick fiel auf ihren runden Bauch. „Kann die Klinik die Sachen denn nicht zur Verfügung stellen?“
    Melissa lachte über seinen Ärger. „Offensichtlich nicht.“
    „Lächerlich. Im Krankenhaus gibt es Kissen im Überfluss. Unglaublich, dass sie schwangeren Frauen zumuten, ihre Ausrüstung selbst durch die Gegend zu schleppen“, murmelte er.
    Sie amüsierte sich prächtig darüber, dass er grimmig und unausstehlich werden konnte, wenn er nervös war, aber seine Nervosität beruhigte sie

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