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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Welsh
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gewundert hatte. So etwas sah Brad gar nicht ähnlich. „Vermutlich hat Brad den Tisch mit der Plane abgedeckt und danach das ganze Werkzeug darauf abgeladen. Dabei muss er zufällig den Entwurf der Küche verloren haben.
    Obwohl ich mich als Profi an durchnummerierte Entwürfe eigentlich immer ganz gut erinnern kann…“ überlegte sie.
    „Ich hatte die Entwürfe noch gar nicht durchnummeriert. Schließlich hatten Sie sie noch nicht abgenommen. Erinnern Sie sich?“
    Ihr wurde übel. Natürlich konnte sie sich noch gut an den denkwürdigen Tag erinnern. Brad hatte mit dem Finger in die obere Ecke der Entwürfe gezeigt.
    Nummer eins von drei, hatte er gesagt. Nummer zwei von drei. Und Nummer drei. Sag, dass du den dritten Entwurf gesehen hast Nein, ich habe ihn nicht gesehen, schoss es ihr durch den Kopf. Und sie wusste auch, warum. Brad hatte ihn absichtlich versteckt. Dann hatte er ihr weismachen wollen, dass der Fehler bei ihr lag. Wie hatte sie nur so blind sein können? Jerry hatte sich angewöhnt, die Entwürfe immer erst nach der Abnahme zu nummerieren. Manchmal gab es noch Details, die er mit seinen Auftraggebern zu klären hatte.
    Melissa zwang sich zu einem Lächeln. „Hoffentlich bin ich nicht so dumm, etwas zu vermissen, was niemals da war“, meinte sie beiläufig und hoffte inständig, dass es ihr einigermaßen gelang, sich ihr Gefühlschaos nicht anmerken zu lassen.
    „Arbeiten Sie bei Brad weiter, wenn Sie hier fertig sind?“
    „Ja, auf jeden Fall. Wir sind mit seiner Küche zwei Tage im Rückstand.
    Wahrscheinlich werden wir uns drüben jetzt öfter über den Weg laufen, weil wir bei Ihnen mit den Malerarbeiten anfangen wollen.“
    Sie bezweifelte stark, dass sie jemals wieder einen Fuß in Brads Haus setzen würde. Andererseits musste sie sich eingestehen, dass sie im Moment keine zurechnungsfähigen Aussagen über die Zukunft treffen konnte. Was für ein Idiot ich gewesen bin, schalt sie sich kopfschüttelnd. Es schmerzte ungemein, dass Brad sie belogen und hinters Licht geführt hatte. Und es war noch nicht einmal eine Notlüge gewesen. Nein. Er hatte alles sorgfältig geplant und durchgeführt.

    Hatte Halbwahrheiten und Fallen aufgestellt. Und sie war blindlings hineingetappt.
    „Melissa? Alles okay?“
    Sie blinzelte heftig. „Mit mir? Ja. Sicher. Ich habe nur kurz nachgedacht.
    Wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag. Und danke für die großartige Renovierung. Ein Traum ist Wirklichkeit geworden, wenn ich mich hier umschaue.“ Und ein anderer ist gestorben, fügte sie insgeheim hinzu. „Aber jetzt will ich mich erst mal umziehen.“
    Als sie die Treppe wieder hinunterkam, stand Brad in der Eingangstür und musterte sie aufmerksam. „Was ist passiert?“ fragte er atemlos. „Jerry meinte, dass es dir nicht gut geht. Ist irgendwas mit dem Baby?“
    „Mit dem Baby ist alles in Ordnung. Mir geht es schlecht. Ich gerade entdeckt, dass jemand, den ich für einen Freund gehalten habe, mich nach Strich und Faden angelogen hat. Er hat mich glauben lassen, dass ich eine äußerst wichtige Sache einfach übersehen habe. Tagelang habe ich an meiner Professionalität gezweifelt. Aber jetzt zweifle ich eigentlich nur noch an meinem Verstand. Wie konnte ich nur so blind sein?“
    Er runzelte die Stirn. „Wer hat dir das angetan?“
    „Du!“
    „Ich?“
    Sein Erstaunen machte sie nur noch wütender. „Die kleine Unterhaltung mit Jerry hat mir endlich die Augen geöffnet. Er nummeriert seine Entwürfe erst dann, wenn sie vom Bauherrn abgesegnet und die Verträge unter Dach und Fach sind.
    Du hast den Entwurf für die Küche absichtlich verschwinden lassen. Genauso absichtlich, wie du das Chaos auf dem Küchentisch produziert hast. Du hast das Werkzeug unordentlich auf dem Tisch drapiert, um deine Lüge zu kaschieren.“
    „Aber du hättest dem Umbau nie zugestimmt, wenn ich dir den Entwurf gezeigt hätte“, verteidigte er sich.
    „Das ist auch mein gutes Recht. Schließlich ist es immer noch mein Haus!“ herrschte sie ihn an. „Wir hätten warten können, bis ich genügend Geld habe.“
    „Der Umbau musste dringend gemacht werden. Ich habe dir gute Gründe genannt. Das hast selbst du zugeben müssen.“
    Er kapiert einfach nicht, dachte Melissa. Und deshalb wirkte er so bedrohlich auf sie. „Ja, das stimmt“, begann sie. „Und deswegen waren deine Lügen vollkommen überflüssig. Du hättest mir deine Gründe einfach erläutern können, ohne Versteckspiel, ohne Tricks, ohne mir zu

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