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Charmant und unwiderstehlich

Charmant und unwiderstehlich

Titel: Charmant und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Welsh
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einfach schaffen“, schluchzte sie und wandte sich zu ihm. Sofort schlang er die Arme um sie. Sie schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter und ließ ihren Tränen freien Lauf. Brad war bewusst, dass ihre Tränen nicht nur Shelly Sue und Bobby Cook und deren Baby galten. Sie weinte, weil sie Angst hatte.
    Angst vor der Geburt mit all ihren Schmerzen und Gefahren.
    „Aber was ist, wenn doch etwas schief geht?“ beharrte sie. „Du hast Recht. Wir müssen darüber reden.“
    „Nein!“ wehrte er ab. „Wir reden nur über die schönen Dinge. Alles wird gut gehen. Hör auf damit.“
    Melissa schüttelte heftig den Kopf. Ein paar Haarsträhnen klebten auf ihren tränennassen Wangen. Mit einer zärtlichen Geste strich er sie hinter ihr Ohr zurück.
    „Ich muss aber darüber reden“, bat sie ihn. „Hör mir nur zu. Ich muss die Gewissheit haben, dass du ihr Vater sein wirst. Du allein sollst sie großziehen.
    Meinetwegen mit einem Kindermädchen. Aber nicht deine Eltern oder einer deiner schrecklichen Cousins. Kein Internat. Versprich mir das!“ Er nickte, weil er es sich nicht zutraute, auch nur ein einziges Wort ohne Stocken über die Lippen zu bringen. Niemals würde er es zulassen, dass ihr etwas zustieß. Brad atmete tief durch. „Schschsch, Lissa. Alles wird gut“, flüsterte er ihr zu und nahm sie sanft in den Arm.

16. KAPITEL
    Melissa saß auf den Stufen des Büros von Country and Classics und fragte sich, ob sie die ersten Wehen verspürte. Nein. Mach dich nicht lächerlich, redete sie sich ein. Die Wehen waren ein einziger Horror. Albtraumhafte Schmerzen.
    Außerdem waren es noch drei Wochen bis zum errechneten Geburtstermin. Den ganzen Tag schon hatte sie Krämpfe und Unwohlsein verspürt, aber sie hatten sich nicht verschlimmert. Also konnten es noch nicht die Wehen sein.
    Brad stand ein paar Schritte neben ihr und beobachtete sie. Angestrengt versuchte er, seine Sorge zu verbergen. Aber er schien noch nervöser als sie. Sie war an dem Punkt angelangt, an dem sie sich nur noch wünschte, dass es bald vorbei sein möge. Sie wollte endlich ihr Baby im Arm halten und mal wieder ihre Zehenspitzen betrachten können.
    „Weißt du, was ich herausgefunden habe?“ fragte sie ihn.
    „Was denn?“
    „Gott hat die letzten Wochen der Schwangerschaft so beschwerlich gemacht, damit die Frauen sich auf die Wehen freuen. Er hat alles geplant. Hinterhältig geplant. Und weißt du noch was? Die Feministinnen haben sich geirrt. Gott ist keine Frau. Niemand würde seinem eigenen Geschlecht solche Schwierigkeiten aufhalsen.“
    Brad lachte. „Na ja, ein bisschen wacklig ist deine Theorie schon. Aber ich kaufe sie dir gerne ab. Wer, wenn nicht eine Schwangere, ist in dieser Sache kompetent?“
    „Genau!“
    Melissa stand auf, aber sie glaubte nicht daran, dass sie den Weg ins Haus noch allein schaffen würde. Brad reichte ihr die Hand und half ihr die Stufen hinauf.
    Plötzlich, als sie aufgestanden war, krampfte sich ihr Unterleib zusammen. Sie schnappte nach Luft und ließ sich wieder auf die Stufen sinken. Es gelang ihr nicht, den Schmerz zu verbergen.
    „Was ist los?“ fragte Brad streng.
    „Ich wollte mich gerade fragen, ob die Wehen begonnen haben“, meinte sie wie abwesend. Angestrengt versuchte sie, sich an das zu erinnern, was sie im Kurs über den Beginn der Wehen gelernt hatte, und kam zu dem Schluss, dass es die Wehen nicht sein konnten.
    „Und wie lange fragst du dich das schon?“ hakte er nach.
    „Seit ich aufgestanden bin. Aber es ist ganz anders als in dem Film, den wir gesehen haben. Und anders als das, was Kathy uns erzählt hat.“ Im nächsten Augenblick fand sie sich ins Brads Armen wieder und wurde die Treppe hinuntergetragen.
    „Wir müssen sofort die Ärztin anrufen“, erklärte er ihr.
    „Aber es tut gar nicht so weh“, wehrte sie ab. „Der Krampf eben war gar nicht so schlimm. Kein Anzeichen von Wehen. Ich möchte nicht, dass du mich zu ihr bringst, und es ist nur ein Fehlalarm. Ich käme mir vor wie der letzte Idiot.“ Er hatte sie in den Antiquitätenladen gebracht und in einen der alten Sessel gesetzt. „Lissa, was würdest du schätzen, wie viele Menschen im Verlauf der Geschichte schon geboren worden sind?“
    Sie starrte ihn an. „Unzählige Milliarden, nehme ich an.“
    „Und du meinst, alle Mütter zusammengenommen hatten nicht mehr als diese fünf oder sechs bekannten Symptome der Wehen?“ Brad konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Melissa begriff. „Ruf die

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