Charming Charly
ein Haar und ich werde dich töten!“
Kordans Mundwinkel zuckten kurz, als wollte er lächeln. Nein! Sie musste sich getäuscht haben. Sie war sich sicher, dass dieser Eisblock niemals lächelte. Mit einem unguten Gefühl erhob Charly sich von ihrem Sitz und verließ den Raum. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie würde Amano bitten, dass Lory zu ihr in die Kabine zog. Das war besser … bevor dieser Hüne noch auf irgendwelche Ideen kam.
Gerade als sie Amanos Quartier betreten hatte und im Begriff war, es sich bequem zu machen, ging plötzlich der Alarm los. Sie drehte sofort um und wollte aus der Kabine stürzen, doch einer der Männer fing sie an der Tür ab.
„Lady Charly. Der Captain wünscht, dass Ihr in seinem Quartier bleibt, bis er zu Euch kommt.“
„Was ist passiert?“, fragte Charly beunruhigt.
„Wir werden angegriffen. Macht Euch keine Sorgen. Wir kriegen das in den Griff. Bleibt Ihr nur hier und verlasst die Kabine, nicht bevor der Captain zurückkommt.“
Charly starrte ihn verunsichert an. Sie hoffte wirklich, dass der Mann wusste, wovon er sprach. Gerade hatte sie angefangen, sich etwas sicherer zu fühlen. Wenn sie jetzt von dem nächsten Alien entführt werden sollte, dann ...
„Lady?“
Charly erwachte aus ihrer Starre. Sie nickte langsam.
„Okay.“
„Geht in Euer Quartier, ich verriegle die Tür so, dass niemand Euch herausholen kann.“
Charly trat zurück in die Kabine, ohne den Blick von dem Krieger zu nehmen.
„Tür schließen. Sicherheitsstufe eins“, sagte er, dann schloss sich der Eingang und sie blieb mit wild klopfendem Herzen allein zurück.
Hoffentlich passiert Amano nichts , dachte sie und wankte langsam auf das Bett zu, um sich darauf niederzulassen.
***
Auf der Brücke war der Teufel los. Amano erteilte der Crew Befehle, als Kordan hereingestürmt kam. „Was ist passiert?“, fragte sein Cousin.
„Drei Piraten“, erklärte Amano. „Sie haben unser Schild beschädigt und einer der Kalo-Kristalle ist zerstört. Einfach zersprungen. Sie müssen eine neue Technik besitzen, was ungewöhnlich ist. Keine Ahnung, woher diese Burschen die Credits haben, eine Technik zu erwerben, die der Federation nicht bekannt ist. Sie müssen Geschäfte im Schwarzen Quadranten gemacht haben. Piratenpack!“
„Der Ersatzkristall?“, wollte Kordan wissen.
„Wird gerade eingebaut. Eine andere Mannschaft versucht, die Schäden am Schutzschild zu beheben. Soll ich die Fighter aussenden?“
Kordan schüttelte den Kopf.
„Noch nicht. Hol mir das Hauptschiff auf den Monitor und versuch, eine Verbindung herzustellen.“
„Aye!“, stimmte Amano zu und wandte sich an den Mann, der am Kommunikationspult saß. „Gresin, stell mir eine Verbindung zum Hauptschiff her.“
„Aye, Captain“, sagte Gresin.
„Computer. Statusbericht zu den Schäden im Schild“, sagte Kordan, als eine neue Welle von Schüssen das Schiff erschütterte.
„Die Schäden am äußeren Schirm betragen vierundvierzig Prozent. Die Schäden am inneren Schild sind fast behoben. Restschaden beträgt elf Prozent. Ich notiere ein Energieproblem“, berichtete der Computer.
„Schalte alle nicht benötigten Geräte aus und kappe die Energieversorgung von Deck C und F, sowie G2 und G4“, ordnete Amano an. „Ich will, dass wir alle Energiereserven in den äußeren Schutzschild stecken.“
„Erledigt“, meldete sich der Computer zurück.
„General. Wir haben eine Verbindung zum Hauptschiff“, meldete sich Gresin.
„Auf den Monitor!“, befahl Kordan.
Der große Monitor vor ihnen flimmerte, dann erschien ein Bild von der Kommandobrücke des Hauptschiffes der Piraten. Die Crew bestand aus unterschiedlichsten Rassen, doch der Mann, dessen Kopf den Bildschirm füllte, war ein Reganer, eine reptilienartige Rasse aus dem Schwarzen Quadranten. Amano musste automatisch an Charly denken. Wenn dieser Reganer sie in die Finger bekommen würde, wäre sie besser tot. Er wollte sich das Szenario gar nicht ausmalen. Diese Reptilienmänner waren berüchtigt dafür, was sie mit Frauen anderer Rassen anstellten.
„Ich bin Captain Horrrgahn“, erklang die knurrende Stimme des Reganers über die Lautsprecher. „Errrgebt euch und lieferrrt uns die Frrrauen aus, dann lassen wirrr euch ziehen. Wirrr wollen nurrr die beiden Frrrauen, sonst nichts.“
„Negativ!“, knurrte Kordan. „Die Frauen stehen unter meinem persönlichen Schutz.“
Amano und Kordan tauschten Blicke. Amano wusste, dass sein Cousin
Weitere Kostenlose Bücher