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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Raubtiere auf mich zu ziehen.
    Aber wenn ich mal ein paar Minuten darüber nachgedacht hätte, hätte ich vielleicht genau das gewollt.
    Ethan begleitete uns zurück durch das Haus. Als wir die Eingangstür erreicht hatten, legte er eine Hand auf meinen Arm. »Mallory, ich möchte einen Moment al ein mit Merit sprechen.«
    »Dein Spielfeld«, antwortete sie und sprang gut gelaunt durch die Tür und dann die Treppe hinunter.
    Er sah mich an. »Mein Spielfeld?«
    »Ist so eine Fußballsache. Was kann ich für dich tun?«
    Sein Mund verzog sich zu einem dünnen Strich, und ich ahnte schon, dass er mir eine Predigt halten wollte. »Was heute Abend geschehen ist, war sehr ungewöhnlich«, sagte er. »Dass ein Initiant den Lehnsherrn herausfordert, ist praktisch noch nie vorgekommen, und dass der Lehnsherr seinen Herausforderer für den Angriff auf seine Autorität nicht bestraft, ist eine noch größere Ausnahme. Ich mache sie bei dir, weil du die Wahl zur Wandlung nicht gehabt hast, weil unsere Gesetze diese Zustimmung voraussetzen und weil du nicht in der Lage warst, diese zu erteilen.« Er blickte mit eiskalten grünen Augen auf mich herab.
    »Mehr muss ich dazu nicht sagen. Solltest du dir jemals wieder eine solche Aktion leisten, wirst du diszipliniert. Solltest du jemals wieder die Hand gegen mich erheben, wirst du diese Entscheidung bereuen. Ich bin der Herr dieses Hauses und befehlige dreihundertacht Vampire. Sie erwarten von mir, beschützt zu werden, und im Gegenzug erhalte ich ihre Treue. Sollte irgendjemand diese Abmachung nicht verstehen, dann lass dir gesagt sein: Ich bin schnell, ich bin stark, und ich bin willens, meine Fähigkeiten jederzeit zu demonstrieren. Das nächste Mal werde ich meine Schläge nicht zurückhalten. Hast du verstanden, was ich dir gerade gesagt habe?«
    Die Eiseskälte in seinem Blick ließ mich lieber schweigen, statt wie sonst etwas Sarkastisches zu erwidern. Ich nickte.
    »Gut.« Er deutete mit der Hand in Richtung Gehweg, um mich zum Verlassen des Hauses aufzufordern. »Du hast noch fünf Tage bis zur Aufnahmezeremonie. Der Kanon erklärt dir die verschiedenen Treueeide, die Zeremonie und wie ich dich in meine Dienste rufen werde. Bereite dich darauf vor!«
    Ich nickte erneut und ging hinunter auf den Gehweg.
    »Und mach was mit deinen Klamotten«, befahl er mir, kurz bevor er die schwere Eichentür hinter mir schloss.
    Wir gingen schweigend zurück zum Wagen. Hinter dem Scheibenwischer entdeckte ich einen Werbeflyer für einen Club. Ich hob ihn an, überflog den Flyer, der das Red, einen Club in River North, bewarb. Ich setzte mich ins Auto, öffnete Club in River North, bewarb. Ich setzte mich ins Auto, öffnete Malorys Tür und stopfte den Flyer ins Handschuhfach.
    Auszugehen gehörte gerade nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.
    Auf dem Heimweg schwiegen wir. Ich nehme an, wir gingen die Ereignisse des Abends noch einmal im Kopf durch. Ich ließ sie mir auf jeden Fall durch den Kopf gehen, vor allem das Mysterium Ethan Sullivan. In den wenigen Sekunden, in denen ich nicht gewusst hatte, wer er war, hatte ich mich von seinem Antlitz und seiner Gestalt beeindrucken lassen, war von seiner nahezu greifbaren Macht und Entschlossenheit fasziniert gewesen.
    Dass ich ihn für gut aussehend hielt, war eine Sache. Was mich aber jetzt, nachdem ich herausgefunden hatte, wer er war – und wirklich verstand, was er mir genommen hatte –, weit mehr beunruhigte, war, dass er trotz allem anziehend auf mich wirkte. Seine Überheblichkeit machte mich wütend, aber er war schön, intelligent und wurde von seinen Untergebenen respektiert. Ethan umgab diese Macht – dieser unsichtbare Mantel aus selbstbewusster Selbstbeherrschung –, und sie passte zu ihm wie seine Designerkleidung.
    Doch unter der perfekten Fassade lauerten Gefahren, das wusste ich. Ethan verlangte vollständige und unwiderrufliche Treue, die keine Ausnahmen kannte, und es schien, dass er sich in diesem Punkt wenig kompromissbereit zeigte. Er war geschickt, stark, schnell, geschmeidig und selbstbewusst genug, seine Kräfte vor einer großen Zuschauerschar zu beweisen. Und obwohl er mich vielleicht attraktiv gefunden hatte – die Flirterei war wohl mehr als Beweis genug –, so gefiel ihm diese Tatsache nicht. Ganz im Gegenteil – er schien mich genauso schnell loswerden zu wollen wie ich ihn.
    Und trotz allem konnte ich die Erinnerung an ihn nicht aus meinem Kopf verbannen, den Moment, als ich ihn das erste Mal

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