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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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einen uralten Lehnstuhl, der schräg gegenüber vom Sofa stand, und beugte sich mit den El bogen auf den Knien zu mir. »Dein Vater hat mich angerufen, nachdem das Haus ihn informiert hatte.« Er hielt inne. »Du wurdest angegriffen? Gebissen?«
    Ich nickte.
    Er betrachtete mich eingehend. »Und jetzt ist alles in Ordnung? Kommst du damit zurecht?«
    »Ich denke schon. Ich meine, ich fühle mich gut. Ich fühle mich wie immer, abgesehen von dieser Vampirgeschichte.«
    Er lachte leise, aber sein Gesichtsausdruck wurde schnell wieder ernst. »Hast du von dem Angriff auf Jennifer Porter gehört? Dass er dem Angriff auf dich ähnelte?«
    Ich nickte erneut. »Mallory und ich haben die Pressekonferenz im Fernsehen gesehen.«
    »Klar, natürlich.« Mein Großvater wollte etwas sagen, überlegte es sich aber anders. Er schwieg einen Augenblick lang, und das Ticken der Wanduhr war das einzige Geräusch im Haus. Schließlich sah er mich mit besorgtem Blick an.
    »Dein Vater hat darum gebeten, die Polizei wegen des Angriffs auf dich nicht einzuschalten. Jetzt stand dein Name in der Zeitung, und alle in der Stadt werden wissen, dass du verwandelt wurdest.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich hab schon Anrufe von Journalisten erhalten.«
    Mein Großvater nickte. »Natürlich. Beim schlechten Ruf deines Vaters habe ich das erwartet. Ganz ehrlich gesagt, Merit, werde ich eine polizeiliche Untersuchung nicht behindern, nicht, wenn es um ein Verbrechen dieses Ausmaßes geht. Das kann ich nicht mit gutem Gewissen verantworten, nicht, wenn der Mörder da draußen noch frei herumläuft. Aber ich habe genügend Einfluss, um die Art deiner Wandlung geheim zu halten, außer vielleicht vor einigen ausgewählten Detectives. Wenn wir den Zugang zu dieser Information einschränken können, wenn nur wenige die wirklich wichtigen Fakten wissen, dann wirst du auch nicht als mögliches Opfer des Mörders angesehen. Wir können die Presse daran hindern, dich zu jagen, und du kannst lernen, als Vampir zu leben, nicht als Opfer eines Überfalls. Einverstanden?«
    Ich nickte, und mir schossen wieder Tränen in die Augen. Man konnte alles über meinen Vater sagen, aber diesen Mann hier liebte ich.
    »Jetzt, wo das geregelt ist, brauche ich trotzdem eine offizielle Aussage für das Protokoll. Dafür werde ich dich aber nicht ins Büro schleifen.« Er legte mir seine raue Hand aufs Knie.
    »Warum erzählst du mir also nicht einfach mit deinen Worten, was passiert ist?«
    Mein Großvater, der Polizist.
    Ich erzählte ihm die gesamte Geschichte, von meinem Spaziergang auf dem Universitätsgelände bis zu meinem Gespräch mit Ethan, Luc und Malik, einschließlich ihrer Abtrünnige-Vampire-Hypothese. Die Öffentlichkeit wusste vielleicht nichts über die Existenz der Abtrünnigen, aber meinem Großvater würde ich diese Information nicht verschweigen. Als ich mit meiner Erzählung fertig war, stellte er mir wohlüberlegte Fragen – er ging mit mir die letzten Tage durch und brachte Details zum Vorschein, über die Ethan, Luc und Malik nicht gesprochen hatten, wie etwa die Tatsache, dass der Angreifer geflohen war, als er Ethan bemerkte.
    Offensichtlich war er sich bewusst, wer er war, und wollte eine direkte Konfrontation nicht riskieren.
    Als wir die Ereignisse zweimal durchgegangen waren, lehnte sich mein Großvater zurück und kratzte sich an den wenigen Haaren, die sich in einem dünnen Rand um seinen Kopf legten.
    Obwohl er unglaublich scharfsinnig war, sah er doch wie ein typischer Großvater aus – das Flanellhemd hatte er sich in seine Twillhose gesteckt, er trug gemütliche Schuhe mit dicken Sohlen, und seine Glatze glänzte.
    Er beugte sich wieder vor, die El bogen auf den Knien.
    »Also lautet die Schlussfolgerung der Jungs aus Cadogan, dass die Ermordung Porters mit dem Angriff auf dich zusammenhängt?«
    »Ich glaube, sie sind geneigt, das als Möglichkeit in Betracht zu ziehen.«
    Nachdem mein Großvater nachdenklich genickt hatte, stand er auf und verschwand in der Küche. Als er zurückkehrte, hielt er eine Aktenmappe in der Hand. Er setzte sich wieder, öffnete sie und blätterte einige Seiten durch.
    »Siebenundzwanzigjährige weiße Frau. Hochschulabschluss. Braune Haare. Blaue Augen. Schlank. Sie wurde kurz nach Sonnenuntergang angegriffen, als sie ihren Hund im Grant Park ausführte. Ihr wurde das Blut entnommen, und sie wurde dem Tod überlassen.« Seine blassblauen Augen, die dieselbe Farbe wie meine hatten, starrten mich eindringlich

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