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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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den Armen. Jeff ging ein paar Schritte zurück. Da er zweifellos mehr wusste als ich, tat ich es ihm wortlos gleich.
    »Du musst nicht darum bitten«, sagte Catcher. »Du ertrinkst förmlich in Macht und weißt offensichtlich überhaupt nichts damit anzufangen.«
    Mallory verdrehte die Augen und verschränkte die Arme. »Du weißt überhaupt nicht, wovon du redest.«
    »Ich weiß, dass du zur vierten Ebene gehörst«, sagte Catcher durch halb geschlossene Augenlider. »Und ich weiß, dass du weißt, was das bedeutet. Ich weiß, dass du herumtelefoniert hast. Aber Merit verfügt nicht über Zaubermacht, und ich muss zuerst und mit absoluter Priorität sicherstellen, dass sie mit dem, was auf sie zukommt, umgehen kann. Also bitte nicht jetzt, in Ordnung?«
    Malorys Augen flackerten wütend auf, aber nach einem kurzen Moment nickte sie.
    Catcher neigte den Kopf und betrachtete mich eingehend.
    Er kniff in den Ärmel meiner Fleecejacke. »Das geht gar nicht. Du trägst zu viele Klamotten. Du musst deinen Körper bei seinen Bewegungen beobachten können, du musst lernen, wie sich deine Muskeln bewegen.« Er deutete mit dem Daumen zur Tür an der gegenüberliegenden Seite des Raums. »Da geht’s lang. Du findest die richtigen Klamotten in der Umkleide. Und zieh die Schuhe aus!«
    »Du machst Witze, oder?«
    »Sol ich dir etwa auch einen Vortrag halten?«
    Darauf konnte ich verzichten, aber mir passte es einfach nicht, von übernatürlichen Typen mit Egoproblemen herumkommandiert zu werden. Ich musste mich also darauf beschränken, einige saftige Schimpfwörter auf meinem Weg in die Umkleide loszuwerden.
    Der Raum war hell, leer und sauber, aber wie in allen anderen Umkleiden hing der allgegenwärtige Geruch von Schweiß und Reinigungsmitteln in der Luft. Auf einer Bank lagen zwei Reinigungsmitteln in der Luft. Auf einer Bank lagen zwei Stücke schwarzen Stoffs. Ich hob sie auf.
    Catcher hatte es ernst gemeint, als er sagte, ich solle meine Muskeln arbeiten sehen. Die »Klamotten« waren praktisch Fetzen – ein zwanzig Zentimeter langer Streifen Spandex, der meine Brüste bedeckte, und Spandex-Shorts, die gerade mal bis zum Oberschenkelansatz reichten. Es hatte was von einer Beachvolleyballgarnitur, aber ich war mir recht sicher, dass selbst Beachvolleyballerinnen mehr trugen.
    »Das ist doch wohl nicht dein Ernst«, murmelte ich, zog mich aber aus und meine Trainingsklamotten an. Sie passten mir, zumindest an den wenigen Stücken Haut, die sie bedeckten.
    Ich faltete meine Sachen ordentlich zusammen, legte meine Schuhe darauf und band meine Haare zu einem Pferdeschwanz. Ein schneller Blick in den Spiegel, der über einer Reihe Waschbecken hing, offenbarte eine Menge blasser Vampirhaut, aber der Gesamteindruck war gar nicht so schlecht. Ich war schon immer schlank gewesen, aber meine Muskeln waren jetzt besser definiert. Meine Vampirgene schienen mehr erreicht zu haben als unzählige Meilen auf dem Laufband.
    Ich pustete mir den Pony aus dem Gesicht, wünschte mir Glück und ging zurück in den Trainingsraum.
    Dort empfing mich ein lautes Pfeifkonzert von Mallory und Jeff, die sich vergnügt angrinsten. Ich verdrehte die Augen, machte aber einen Knicks in ihre Richtung und ging dann zu Catcher hinüber, der mit verschränkten Armen und einem finsteren Blick in der Mitte der Matten stand.
    »Liegestützen«, sagte er und deutete auf den Boden. »Los geht’s!«
    Wie befohlen ging ich in die Knie, streckte die Arme und Beine aus und fing an, meinen Körper hochzudrücken. Die Bewegung gelang mir mühelos; ich konnte zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bis in alle Ewigkeit Liegestütze machen, aber ich verfügte über wesentlich mehr Kraft im Oberkörper als zuvor. Ich spürte, wie sich meine Muskeln mit der Bewegung zusammenzogen und dehnten, und genoss Gefühl, dass mein Blut schneller als zuvor durch meine Adern floss. Vor meinen Augen erschienen Füße, die mich umrundeten.
    Catcher rief nach Jeff, und kurz darauf war andere Musik zu hören – sie wurde härter, lauter, rhythmischer.
    »Der erste Schritt«, sagte Catcher über mir, »ist die Analyse. Die Macht eines Vampirs liegt in seiner körperlichen Kraft – Stärke, Geschwindigkeit, Geschicklichkeit. Die Fähigkeit, höher zu springen, sich schneller als die Beute zu bewegen. Verbesserter Geruchssinn, bessere Sehkraft, besseres Hörvermögen – obwohl es ein wenig dauern kann, bis diese Dinge eintreten. Aber am wichtigsten ist die Fähigkeit, Wunden und

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