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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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kleiner, verborgener Ort in meinem Herzen (oder genauer gesagt: in meinen Lenden), Ja sagen wollte? Dass ich diesem Kuss Berührungen und mehr folgen lassen wollte, viel mehr als einen einsamen Tag unter kalten, leeren Bettlaken?
    »Nicht wirklich.«
    Sie legte ihren Kopf zur Seite und schien darüber nachzudenken. »Ich kann nicht sagen, ob du lügst oder nicht.«
    »Kann ich auch nicht«, gab ich zu, unterstützt von einem weiteren Löffel Eis.
    Sie seufzte und stand auf, tätschelte meinen Rücken, bevor sie sich ihre Handtasche schnappte und zur Tür ging.
    »Denk mal ein bisschen darüber nach, während du Winterschlaf hältst. Ich sehe dich heute Abend. Ich komme mit zum Training.«
    »Danke, Mallory! Wünsche dir einen schönen Tag.«
    »Werde ich haben. Schlaf gut!« Wie nicht anders zu erwarten, fand ich keinen Schlaf.
    KAPITEL SECHS
    Wenn du es beim ersten Mal nicht schaffst, dann versuch es noch mal und noch mal
    Als ich am nächsten Abend erwachte, am vierten Tag meines neuen Lebens, regnete es. Ich hatte es mir unter dem uralten Quilt, der mein Bett bedeckte, gemütlich gemacht. Ich streckte mich, stand auf und ging zum Fenster, um den schwarzen Ledervorhang zur Seite zu ziehen, der meinen Körper vor dem Sonnenlicht schützte, während ich schlief. Der Himmel war grau verhangen, und als ich meine Handfläche gegen das Glas drückte, spürte ich die Kälte. Ein heftiger Frühlingsschauer prasselte gegen das Fenster. Es war gegen halb acht, und der gesamte Abend lag noch vor mir. Ich hatte nur eine einzige Aufgabe – das Training mit Catcher, das wir gestern Nacht abgesprochen hatten.
    Ich zwang mich dazu, nicht die ganze Zeit an den Kuss zu denken. Immerhin sollte ich mich total darüber freuen, dass ich nicht zu schwach gewesen war, Ethans Angebot anzunehmen.
    Ich war immer noch Merit, immer noch Malorys Freundin und immer noch die Enkelin meines Großvaters. Als ich aufstand, ließ ich es daher hinter mir und konzentrierte mich auf die kommende Nacht.
    Ich war mir nicht ganz sicher, wie die Kleiderordnung am ersten Trainingsabend für eine Initiantin des Hauses Cadogan auszusehen hatte, vor allem, wenn man das Wetter bedachte.
    Ich entschloss mich schließlich für eine schwarze Yoga-Caprihose, ein T-Shirt, Laufschuhe und eine Fleecejacke, um der Kälte etwas entgegensetzen zu können. Als wir uns im Wohnzimmer trafen, hatte Mallory ihr Geschäftskostüm bereits ausgezogen und sich in Jeans und T-Shirt geworfen.
    Sie hakte sich bei mir ein, als wir auf die Eingangstreppe hinaustraten, und nickte den Wachen an der Tür zu, bevor wir uns zur Garage aufmachten.
    Mallory schob das Garagentor hoch, und wir gingen hinein.
    »Bist du bereit für dein großes Vampirabenteuer?«
    »Bist du bereit herauszufinden, wer du wirklich bist?«, entgegnete ich ihr.
    »Ehrlich, ich bin mir noch nicht sicher, ob es wirklich besser ist, das zu wissen.«
    Ich brummte zustimmend, schloss den Wagen auf und stieg ein. Mallory glitt auf den Beifahrersitz, nachdem ich ihre Tür geöffnet hatte. Der Wagen sprang beim ersten Versuch an – was nicht selbstverständlich war bei einem Auto, das fast mehr Jahre auf dem Buckel hatte als ich selbst –, und ich manövrierte ihn vorsichtig aus der Garage und die Einfahrt hinunter auf die Straße.
    »Kannst du dir das vorstellen, dass wir in diese Sache hineingezogen worden sind?«, fragte sie. »Vor noch nicht mal einem Monat hatte niemand die geringste Ahnung, dass Vampire existieren. Jetzt sind wir mittendrin, und zwar so tief drin, wie es nur geht. Und dieser Catcher? Was ist er?«
    »Er sagte, er war ein Hexenmeister der vierten Ebene, bis er aus dem Orden geworfen wurde. Ich weiß nicht, was das…«
    »Für Hexenmeister ist das eine Art Dachverband«, warf Mallory ein.
    Ich warf ihr einen kurzen Blick zu. »Und du weißt so was, weil…?«
    »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Habe ein wenig herumtelefoniert.«
    »Ich verstehe. Und ein Hexenmeister der vierten Ebene? Wo habe ich das ungefähr einzuordnen?«
    »Höher geht’s nicht.«
    Nach der kleinen Feuerwerksschaueinlage keine große Überraschung. Ein wenig beängstigend, aber nicht überraschend. »Verstanden.«
    Als wir das Lagerhausviertel erreichten, fanden wir vor dem Ziegelsteingebäude, das die von Catcher angegebene Adresse hatte, einen Parkplatz. Das gedrungen wirkende Gebäude war vier Stockwerke hoch, und an der obersten Etage verliefen in regelmäßigem Abstand quadratische Fenster, die wie eine kleine Krone

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