Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
aus Glas wirkten. Eine wuchtige rote Tür befand sich in der Fassadenmitte. Wir versuchten, den Regentropfen auf dem Weg zu ihr auszuweichen, stießen sie auf und auf dem Weg zu ihr auszuweichen, stießen sie auf und erblickten einen beeindruckenden Lichthof, der bis zur obersten Etage reichte.
Der Raum war wie ein umgedrehtes T geformt, mit einem langen Flur, der von einem Ende zum anderen verlief. In der Mitte befand sich eine verlassene, sichelförmige Rezeption.
Da wir außer Uhrzeit und Adresse keine weiteren Anweisungen erhalten hatten, zuckte ich mit den Achseln in Richtung Mallory, und wir wagten uns in den Flur. Zu beiden Seiten befanden sich Türen, aber es gab keine Spur von einem Hexenmeister oder einem Fitnessraum. Anstatt jede Tür einzeln auszuprobieren, was doch zu sehr an Alice im Wunderland erinnert hätte, entschlossen wir uns zu warten und zu hoffen, dass sich jemand nach uns auf die Suche machte.
Wir diskutierten, ob sie von rechts oder von links kommen würden.
»Links?«, schlug ich vor.
Mallory schüttelte den Kopf. »Rechts. Verlierer lädt zum Essen ein.«
»Abgemacht«, stimmte ich zu, nur wenige Sekunden zu früh.
Mallory hatte es wie immer richtig getroffen – zur Rechten öffnete sich eine Tür, und Jeffs Kopf sah neugierig in den Flur.
Er grinste mich an, winkte mir zu und bekam große Augen, als er Mallory erblickte.
»Du hast die Zauberin mitgebracht«, sagte er mit leicht verträumt klingender Stimme und winkte uns herbei. Mallory grummelte einige Worte zum Thema »Zauberin«, aber wir folgten ihm trotzdem gehorsam.
Der Raum war gigantisch. Die Mauern bestanden aus blankem Beton, der Fußboden war fast vol ständig mit blauen Sportmatten bedeckt. In einer Ecke hingen zahlreiche Boxsäcke und Speedbälle nebeneinander. Der Unterschied Boxsäcke und Speedbälle nebeneinander. Der Unterschied zwischen diesem Raum – steril und eingerichtet für Präzisionstraining – und dem Sparringsraum im Haus Cadogan – förmlich und für protzige Kämpfe ausgestattet – wurde sofort deutlich.
Diesem Ort hier fehlte die autoritäre Würde, aber ihm fehlte auch das Egozentrische. Bei den Vampiren prahlte man.
Hier trainierte man. Hier bereitete man sich vor. Allerdings war die Musikwahl entschieden zu sanft – John Lee Hookers
»You talk too much« waberte durch den Raum.
»Ich bin Jeff«, sagte er und streckte Mallory seine Hand entgegen. Sie schlug ein.
»Mallory Carmichael.«
»Ich bin ein Formwandler«, sagte er. »Und du bist magisch.«
»Das sagt man zumindest«, lautete ihre schlichte Antwort.
»Bist du schon dem Orden beigetreten?«
Mallory schüttelte den Kopf.
Jeff nickte. »Rede mit Catcher darüber. Aber lass ihn dir nicht die Vorteile ausreden, die eine gewerkschaftliche Organisation hat.«
Wie auf Stichwort öffnete sich an der gegenüberliegenden Wand eine Tür mit metallischem Kratzen. Catcher kam herein und stapfte mit nackten Füßen, in Jeans und einem T-Shirt, auf dem SCHLÜSSEL SIND NUR FÜR ECHTE MÄNNER stand, auf uns zu. Der Look stand ihm – sexy, ungehobelt, ein wenig gefährlich. Ein solcher Look gehörte zu einem Mann, der gerade aus den Federn gekrochen war und einem Mann, der gerade aus den Federn gekrochen war und eine sehr zufriedene Frau im Bett zurückgelassen hatte.
Ich beobachtete, wie er den gesamten Raum mit einem Blick Ich beobachtete, wie er den gesamten Raum mit einem Blick durchmaß, dann Jeff betrachtete, mich und schließlich Mallory. Genau in diesem Moment fiel mir der flüchtige Wimpernschlag auf, das kurze Zögern, als er ihre zierliche Figur wahrnahm, die blauen Haare, das atemberaubend schöne Gesicht. Ich drehte mich um, entdeckte denselben ehrfürchtigen Gesichtsausdruck und sah einfach zu, wie sie sich gegenseitig anstarrten. Ihre gegenseitige Anziehungskraft schien den Raum zu erwärmen. Ich grinste.
»Du bist zu spät«, sagte Catcher, als er uns erreicht hatte und die Arme vor der Brust verschränkte.
Jeff, der Schatz, verteidigte meine Ehre. »Sie war rechtzeitig hier. Ich habe sie im Flur gefunden, wie sie die Architektur angestarrt haben.«
»Das ist ein großartiges Gebäude«, sagte ich.
»Danke«, antwortete Catcher, ohne seinen Blick von Mallory zu lösen. »Für dich habe ich heute Abend keine Zeit.« Ich nahm an, dass die Vorstellerei damit unnötig wurde.
Mallory schnaubte. »Kann mich nicht erinnern, dich um Hilfe gebeten zu haben.«
Die Luft schien wie elektrisiert und verursachte mir Gänsehaut auf
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