Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
verändern. All das hier wird uns beide verändern. Es gibt keine Garantie, dass wir uns am Ende dieser Reise noch mögen.«
Mir wurde flau im Magen, aber ich nickte. »Ich weiß.«
»Wir werden unser Bestes geben.«
»Klar.«
»Gute Nacht, Merit«, sagte sie, schaltete das Licht aus und zog die Tür hinter sich zu.
Ich legte mich hin, eine Hand unter meinem Kopf, die andere auf meinem Bauch, den Blick an die Decke gerichtet. Diese Nacht war nicht besonders erfolgreich verlaufen.
Kapitel Fünfundzwanzig
Der König und ich
Die kommende Nacht war warm, und die Luft roch frisch. Im Haus war es ruhig, als ich mit Piepser und Schwert nach unten ging. Ich krallte mir eine Saftflasche aus Mallorys Kühlschrank und ignorierte den letzten Blutbeutel. Entweder hatte der Blutrausch der letzten Nacht mich ganz und gar gesättigt oder mir den Geschmack auf ewig verdorben.
Nicht, dass es schrecklich gewesen wäre.
Es war nicht schrecklich gewesen.
Während ich in Richtung Süden fuhr, musste ich immer wieder daran denken – wie wenig schrecklich es gewesen war.
Mein Piepser ertönte, gerade als ich vor dem Haus ankam. Ich nahm ihn ab und las: TREFFEN M. DIR. SOF. FESTS.
Bezaubernd. Es schien mir, als ob das gesamte Haus zusammengerufen worden war, um meine Strafe zu besprechen. Warum sonst sollte das Treffen im Festsaal des Hauses abgehalten werden und nicht in einer, na ja, vertraulicheren Umgebung? Zum Beispiel in Ethans Büro? Nur er und ich anwesend?
Grummelnd parkte ich den Wagen und schloss ihn ab. Ich kam zu dem Schluss, dass ich angesichts meiner Reservejeans und meines eng anliegenden T-Shirts nicht gerade für eine öffentliche Demütigung gekleidet war. Mein Cadogan-Kostüm war zu kleinen Fetzen verarbeitet worden; ich trug die hübschesten Sachen, die ich noch bei Mallory im Schrank hatte. Ich musste vor dem Tor stehen bleiben, da ich mich noch nicht bereit fühlte, auf die Schlachtbank geführt zu werden.
»Ganz schöne Show.«
Ich sah auf und bemerkte, dass die RDI-Wachen mich neugierig ansahen. »Wie bitte?«
»Letzte Nacht«, sagte die Wache zur Linken. »Da hast du ja ganz schön Chaos angerichtet.«
»Unabsichtlich«, meinte ich trocken und richtete meinen Blick wieder auf das Haus. Normalerweise wäre ich davon begeistert gewesen, mich mit den üblicherweise stummen Wachen unterhalten zu können, aber nicht über dieses Thema.
»Viel Glück«, sagte der zur Rechten.
Ich bedankte mich mit dem freundlichsten Lächeln, das ich aufbringen konnte, atmete tief ein und ging zur Vordertür.
Ich konnte die Geräusche der Versammlung hören, als ich die Treppe zum Festsaal im ersten Stock hochging. Im Erdgeschoss war es ruhig gewesen, aber das Echo der vielen Vampire – Gespräche, Gehuste, Gescharre – drang nun zu mir herunter.
Die Tür stand offen, als ich sie erreichte, und unzählige Vampire Cadogans befanden sich im Saal. Neunundachtzig lebten im Haus, und ich schätzte, dass mindestens zwei Drittel dieser Gruppe anwesend waren. Ethan, der wieder in einem perfekt sitzenden schwarzen Anzug steckte, stand allein auf dem kleinen Podest an der Kopfseite des Saals. Unsere Blicke trafen sich, und er hielt eine Hand hoch. Schweigen senkte sich auf den Raum, Köpfe drehten sich nach mir um, Augen richteten sich auf mich.
Ich schluckte schwer, packte das Schwert, das ich noch in der Hand hielt, fester und ging hinein. Ich ertrug es nicht, sie anzusehen, aus Furcht, sie könnten vorwurfsvoll blicken oder beleidigend oder ängstlich, und ließ daher meinen Blick auf Ethan ruhen. Die Menge teilte sich vor mir, während ich auf ihn zuging.
Ich konnte nicht bestreiten, dass er sich als Meister mit mir befassen musste, dass er für das, was ich getan hatte, eine Strafe aussprechen musste. Ich hatte ihn in seinem Haus herausgefordert – das zweite Mal. Aber war die Zeremonie notwendig? War meine Demütigung vor dem größten Teil der im Haus lebenden Vampire notwendig?
Die letzten Vampire wichen vor mir zurück, und ich entdeckte Lindseys tröstenden Blick. Sie schenkte mir ein mitfühlendes Lächeln, bevor sie sich zu Ethan drehte. Ich ging zum Podest, stellte mich davor und sah zu ihm auf.
Einen Moment lang erwiderte er meinen Blick mit ausdruckslosem Gesicht. Dann hob er den Kopf und betrachtete die Menge. Er lächelte sie an, und ich wich zur Seite, um ihm nicht die Sicht zu versperren.
»Kommt euch diese Szene nicht auch irgendwie bekannt vor?«, fragte er grinsend, und die Vampire lachten. Meine
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