Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
Kätzchen?«, fragte Gabriel.
    »Nein. Und deswegen störe ich euch beim Spiel.«
    Gabriel blickte kurz zu mir auf, dachte offensichtlich nach und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf die Karten. »Nehmt Platz, Mädels.« Gabriels Magie war sehr stark, und ich hatte keinen Zweifel daran, dass selbst die kleinste Kartenbewegung von Bedeutung war.
    »Was ist mit euren Shirts?«, fragte ich, als ich neben Mallory Platz nahm. »Oder besser gesagt, warum habt ihr keine an?«
    »Derartige Fragen sind nicht gestattet«, erwiderte Christopher.
    »Oh doch«, widersprach ihm Gabriel, »das sind sie. Die Welpen haben mal wieder ihr letztes Hemd verloren, Kätzchen. Im sprichwörtlichen und übertragenen Sinne.«
    Derek knurrte etwas wenig Schmeichelhaftes.
    Gabriel bedachte ihn mit einem kurzen, vernichtenden Blick. »Halt die Klappe, oder ich fordere dich noch mal heraus, und wir wissen beide, wie das für dich ausgeht.« Er begann, Karten an uns auszugeben, und in kürzester Zeit lag ein Stapel mit sieben Karten vor jedem von uns. »Der Name des Spiels lautet Nantucket.«
    »Was bedeutet Nantucket?«, fragte ich.
    »Das ist eine Art zu schummeln«, sagte Derek lächelnd und nahm einen Schluck von dem Schnaps, der vor ihm stand. »Lass dich von ihm nicht täuschen.«
    »Ich würde niemals schummeln«, entgegnete Gabriel. »Eine ehrlichere Haut als mich gibt es nicht.
    »Oder einen besseren Lügner«, sagte Ben.
    »Ich bin kein Lügner«, stellte Gabriel klar und übergab Christopher die restlichen Karten. Der teilte den Stapel in zwei gleichgroße Hälften, legte die untere Hälfte nach oben und gab sie Gabriel zurück. Der teilte sie in drei Stapel auf und legte sie in die Tischmitte. Nachdem er somit den gesamten Kartensatz ausgeteilt hatte, drehte er die jeweils oberste Karte der beiden außen liegenden Stapel um. In beiden Fällen handelte es sich um Pik.
    »Pik ist Trumpf«, sagte Gabriel. Ich hatte praktisch kein einziges Pik, aber ich wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Wenn Pik Trumpf war, womit wäre Pik dann zu schlagen?
    »Höchste Karte, erster Trick«, sagte Gabriel und legte die Karokönigin auf eine der Piks. Ich wusste nicht, warum oder was ich ablegen sollte. Ich nahm die Herzkönigin und legte sie auf die andere Pikkarte.
    »Gut gespielt«, sagte Gabriel, runzelte die Stirn und ging seine Karten durch.
    Jedes Mal, wenn ich eine Karte spielte, versuchte ich das Gespräch auf das Haus zu lenken. Aber Gabriel ließ mich nicht zu Wort kommen - und schon gar nicht zum Thema Politik. Ich versuchte fast eine Stunde lang, mit ihm darüber zu reden, und war hinterher nicht mal sicher, ob ich die Regeln von Nantucket überhaupt verstanden hatte. Ich warf gelegentlich eine Karte auf den Tisch, die ich in dem jeweiligen Moment für passend hielt, während die Formwandler ihre Karten ganz lässig ablegten. An einem Pokertisch wären sie mit Sicherheit erfolgreich gewesen, vorausgesetzt, das Casino hätte sie lange genug spielen lassen.
    Schließlich warf Derek seine beiden letzten Karten auf den Tisch. »Näh, näh, Nantucket«, sagte er, woraufhin die anderen Formwandler ihre Karten ebenfalls auf den Tisch warfen.
    »Sind wir endlich fertig?«, fragte ich und sah zu Gabriel hinüber.
    Doch bevor er antworten konnte, flog die Tür auf und Bernas Kopf erschien im Türrahmen. »Kunden!«, sagte sie und deutete mit einem arthritischen Finger auf Mallory. »Du gießt ein!«
    Mallory saß einen Augenblick schweigend am Tisch und massierte sich die Schläfen. Mir kam es fast so vor, als ob ihre Geduld mit Berna am Ende wäre.
    »Das ist eine ziemlich gute Gedächtnisstütze«, meinte Gabriel.
    »Wofür?«, fragte sie.
    »Für das, was geschehen wird, wenn du uns schließlich verlässt und es nicht schaffst. Sie behandelt dich noch mit Nachsicht.«
    »Wie bitte, was?«
    »Hast du schon den Fettabscheider saubermachen müssen?«, fragte Christopher.
    »Nein«, antwortete Mallory vorsichtig mit angewidertem Gesicht.
    Christoper schnaubte lautstark. »Dann behandelt sie dich mit Nachsicht. Tante Berna ist knallhart.«
    Ich sah Gabriel an. »Tante Berna?«
    Er lächelte und deutete auf die lackierte Oberfläche des Tischs, auf die B-Movie-Plakate an den Wänden und den Linoleumfußboden, der an mehreren Stellen bereits beschädigt war. »Kätzchen, glaubst du, wir hätten Berna den Zutritt in unsere Reihen gestattet, wenn sie nicht zur Familie gehörte?«
    »Ist das jetzt ein Kompliment oder eine Beleidigung?«,

Weitere Kostenlose Bücher