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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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alt.
    »Wir möchten dir unser Beileid aussprechen«, sagte Catcher.
    »Danke, aber ich habe sie nicht gekannt. Ich bin nur hier, um zu helfen. Die Abtrünnigen verfügen über ein Hilfskorps aus Freiwilligen, die die Aufgaben übernehmen, die erledigt werden müssen. Manche sind angenehm, andere wiederum nicht.«
    Horace sah sich kurz um. Es war zwar ruhig hier im Viertel, aber wir waren auffällig genug, um irgendwann doch das allgemeine Interesse zu erregen.
    »Gehen wir hinein«, sagte er. »Wir haben uns bereits um die Kinder gekümmert.«
    »Kinder?«, fragte ich.
    »Oliver und Eve. Sie waren ziemlich jung. Für mich und die meisten in meinem Freundeskreis waren sie noch Kinder.« Er deutete auf einen Teil der Plastikabsperrung, der ziemlich zerknittert aussah, und hob das Band an, damit wir darunter hindurchkriechen konnten. Wir folgten Horace zum Gebäude und standen schließlich vor einer Flügeltür.
    Er sah mich an. »Du bist selbst noch ein Kind.«
    »Vampir seit April«, klärte ich ihn auf.
    »Guter Wandel?«
    »Ich kann mich nicht beklagen«, antwortete ich.
    Die schweren metallenen Türflügel hingen nur noch halb in ihren Angeln. Horace schob sie mit beiden Händen auf, über den darunterliegenden Betonboden, was den Stahl Funken sprühen ließ. Als die Öffnung groß genug war, um uns einzulassen, machte er eine Taschenlampe an.
    Wir folgten ihm hinein und hinüber zum Treppenhaus. Wir gingen in den zweiten Stock und kamen in einem riesigen, leeren Raum heraus, wo einst vermutlich die Dokumente aufbewahrt wurden.
    Es mochte früher vielleicht ein Lagerhaus gewesen sein, aber es hatte seine besten Tage schon lange hinter sich. Keine Möbel, keine Regale, kein Licht. Graffiti zierten die unverputzten Ziegelsteinwände, und das Wasser, das von den Deckenplatten herabtropfte, sammelte sich in kleinen Pfützen auf den zerkratzten Holzfußböden.
    Horace leuchtete mit der Taschenlampe durch den riesigen Raum, auf dessen anderer Seite sich der geheime Raum, den James gefunden hatte, befand. Die Tür stand offen.
    »Da ist er«, sagte Horace und reichte mir die Taschenlampe. »Ich war einmal drin, und das hat mir gereicht. Ich warte hier draußen.«
    Ich nahm sie und nickte. Mit Catcher an meiner Seite durchquerte ich den Raum, während der Lichtkreis der Taschenlampe vor uns auf und ab tänzelte und unsere Schritte laut über den abgenutzten Holzfußboden hallten.
    Wir erreichten die Geheimtür. Es handelte sich um Steinimitat, das sich bei geschlossenem Zustand ohne erkennbaren Übergang in die Wand einfügte. Wenn das Blut nicht gewesen wäre, hätte James sie wohl niemals gefunden.
    Die Tür öffnete sich auf einer einzigen Angel, die das gesamte Gewicht trug. An der rechten Türseite stand ein Ziegelstein ein wenig vor. Ich nahm an, dass es sich um den verborgenen Mechanismus handelte, mit dem sich die Tür öffnen ließ.
    »Eine interessante Vorrichtung«, bemerkte Catcher.
    »Für jemanden, der etwas zu verbergen hat, schon.«
    Der Geruch des Bluts schlug mir aus dem Geheimzimmer entgegen, und ich war froh, dass ich im Haus noch Blut getrunken hatte. Rein verstandesmäßig betrachtet lag mir nichts am Blut zweier ermordeter Abtrünniger. Aber meine niederen Instinkte kannten keine Moral, und woher das Blut stammte, änderte nichts daran, dass ich es begehrte. Ich war eine Vampirin, und Blut war Blut.
    Wir betraten den Raum.
    Wie Horace uns gesagt hatte, waren Oliver und Eve nicht mehr hier. Aber die Spuren ihrer grausamen Ermordung waren noch zu sehen. Ihr Tod hatte mehrere Lachen dunklen Bluts auf dem Fußboden hinterlassen, von der nächtlichen Luftfeuchtigkeit bewahrt.
    Der süße Duft schlug wie eine brandende Welle über mir zusammen, und ich schloss die Augen, um mich von einer instinktiven Reaktion abzuhalten.
    »Reiß dich zusammen«, flüsterte Catcher und trat zwischen mich und die Blutlachen.
    »Mach ich«, versicherte ich ihm. Als ich mir sicher war, mich wieder unter Kontrolle zu haben, öffnete ich die Augen und ließ den Lichtstrahl durch den Raum schweifen, um mögliche Hinweise zu entdecken. Der Raum war ziemlich groß, etwa neun mal neun Meter.
    Es gab keine Fenster, keine Regale, keine Waren, die normalerweise in einem solchen Lagerhaus untergebracht waren. Wie das restliche Gebäude hatte auch dieser Raum unverputzte Ziegelsteinwände. Abgesehen von der Geheimtür und seiner Größe gab es nichts, was ihn vom sonstigen Lagerhaus unterschied.
    »Vielleicht haben sie ihn für Waren

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