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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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man nur im Haus der Ordensarchivarin finden würde … oder auf dem Kellertisch einer aufsässigen Hexenmeisterin. Ich liebte Bücher über alles, aber es machte mich ziemlich nervös, einen Ort zu betreten, der bis zur Decke mit Zauberbüchern gefüllt war.
    Ich folgte Ethan in das Wohnzimmer am Ende des Flurs. Es war klein, aber gemütlich und im Landhaus-Stil mit Vintage-Stoffen eingerichtet. Aus einem kleinen Kamin drang der Duft verbrannten Holzes zu uns herüber und vermischte sich mit den Gerüchen alten Papiers und wohlriechenden Tees.
    Paige kuschelte sich auf dem Sofa zusammen und nahm sich eine Teetasse von einem kleinen Beistelltisch. »Es tut mir leid, aber ich sehe schrecklich aus. Sie ist noch nicht aufgetaucht, und ich wollte mir einige letzte Minuten der Ruhe und des Friedens gönnen. Setzen Sie sich«, sagte sie und deutete mit ihrer Teetasse aus feinem Porzellan, die von kleinen rosafarbenen Blumen überzogen war, auf die ihr gegenüberstehende Couch. »Möchten Sie eine Tasse Tee?«
    »Nein, danke«, antwortete Ethan. Wir setzten uns auf die Couch und stellten unsere Taschen und Schwerter zu unseren Füßen ab.
    »Sie haben eine Menge Bücher«, sagte er.
    »Ich bin eine Archivarin«, erwiderte sie. »Sie gehören zu meinem Beruf.«
    »Lesen auch?«, fragte ich.
    »Lernen und katalogisieren«, sagte sie. »Ich erstelle die Geschichte dessen, was geschehen ist, und ich schreibe die Geschichte auf, während sie geschieht. Und ehrlich gesagt habe ich hier draußen eine Menge Zeit zum Lesen.«
    »Das ist nicht gerade der Wilde Westen«, sagte Ethan.
    »Für Menschen nicht. Aber in magischer Hinsicht? Ist es praktisch ein Vakuum. Völlig abgeschieden von magischen Wesen und übernatürlichen Bevölkerungsgruppen. Damit wird es zum idealen Ort, um das Maleficium aufzubewahren, wenn uns diese Aufgabe zufällt. Aber das war’s auch schon.«
    »Ist es hier?«, fragte Ethan.
    »Es ist heil und unversehrt im Silo«, sagte sie. »Ich begrüße Sie daher offiziell am Aufbewahrungsort des Maleficium . Zumindest im Augenblick. Als sie feststellten, dass Mallory erneut entflohen ist, haben sie sofort begonnen, nach einem neuen Ort für das Buch zu suchen.«
    »Hätten sie es dann nicht schon längst abholen sollen?«, fragte ich.
    Sie grinste. »Sie gehen davon aus, dass jemand daran Spaß haben könnte, es mit sich herumzutragen. Das ist aber nicht der Fall. Baumgartner muss eine Menge Gefallen einfordern, und das allein, um den Transport durchzuführen. Es gibt zu viele Risiken. Wenn sich dann jemand freiwillig meldet, gibt er das Buch unerkannt ab, damit seine Identität geheim gehalten wird. Das ist zumindest der Plan.« Paige sah Ethan mit zusammengekniffenen Augen an. »Der Orden war nicht begeistert davon, dass es aus Haus Cadogan entwendet wurde. Wir sind alle davon ausgegangen, dass es sich dort in Sicherheit befindet.«
    »Auch auf die Gefahr hin, dass ich Ihnen gegenüber unsensibel wirke«, sagte Ethan, »so möchte ich doch betonen, dass ich zum Zeitpunkt des Diebstahls tot war. Und es wurde von einer der Ihren gestohlen, nicht von einem Vampir. Die dann versuchte, mich in ihren Schutzgeist zu verwandeln.«
    Sie neigte den Kopf zur Seite. »Sie wirken nicht wie ein Schutzgeist.«
    »Das bin ich auch nicht, soweit wir das im Augenblick beurteilen können. Ihr Zauberspruch wurde unterbrochen, bevor sie ihn zum Abschluss bringen konnte.«
    Aber nicht bevor Stürme über den Himmel fegten und der Midway-Plaisance-Park in Flammen stand, dachte ich.
    Paige betrachtete ihn, als ob er ein faszinierendes magisches Objekt wäre. »Sie ist so weit gekommen, dass sie Sie wiederbeleben konnte, aber nicht weit genug, um Sie zu einem gehirnlosen Sklaven zu machen. Schön für Sie. Allerdings wirft das kein gutes Licht auf Simon.«
    »Nicht dass ich Ihnen widersprechen möchte«, warf ich ein, »aber warum?«
    Paige zuckte mit den Achseln. »Sie versuchte einen Schutzgeist zu erschaffen, und Simon hat es nicht bemerkt. Das ist ein ungeheuer komplexer magischer Prozess. Dafür ist eine Menge Krempel nötig. Zutaten, Instrumente, Beiwerk und in diesem Fall das Maleficium . Ich hätte Simon ja eine Menge durchgehen lassen, aber als Baumgartner mich über diese Tatsache informierte …«
    »Dann nicht mehr?«, beendete Ethan den Satz für sie.
    Paige zuckte mit den Achseln. »Bei einem kleinen Zauberspruch, einer unbedeutenden Verzauberung muss eine Hexenmeisterin nur wenige Worte aussprechen. Diese Art magischer

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