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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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Show.«
    »Zehn Jahre lang?«
    »Für ihn könnten zehn Jahre kaum der Rede wert sein, nach allem, was wir wissen. Außerdem hat er meinen Wagen zerstört, wie du ja weißt. Ich hege im Moment keine freundschaftlichen Gefühle für Seth Tate.«
    »Ich weiß. Und bei mir ist es genauso. Wenn er nicht gewesen wäre, dann hätten du und Celina …«
    Als ich mich an Ethans Gesichtsausdruck erinnerte, kurz bevor der Pflock sein Herz durchbohrte und er verschwand, verspürte ich ein Engegefühl in der Brust. »Wie auch immer, ich bin jetzt nicht plötzlich zum Tate-Fan geworden. Ich glaube lediglich, dass es einen Wandel gegeben hat.«
    Schweigen. Schließlich schlug Paige das Buch zu und legte es auf den Boden. »Vergessen wir mal für einen Augenblick die Weltuntergangsszenarien. Die Sonne geht gleich auf, und ich weiß, dass Sie sich in Schutz bringen müssen. Wie wäre es, wenn ich Ihnen Ihr Zimmer zeige und wir uns morgen Abend das Silo ansehen?«
    »Ist es denn eine gute Idee, dass wir alle schlafen gehen?«, fragte ich verwundert. Tate und Mallory wirkten zwar nicht gerade wie Leute, die das Maleficium bei helllichtem Tag stehlen wollten, aber wer wusste das schon?
    »Ich werde die Alarmvorrichtungen des Hauses scharf stellen«, sagte sie. »Sie werden uns warnen, wenn sich in der Nähe Magie aufbaut. Zumindest sollten sie das.« Sie warf einen skeptischen Blick zur Tür. »Vielleicht werde ich sogar die normale Alarmanlage des Hauses aktivieren.«
    »Ich nehme nicht an, dass Sie zufälligerweise Blut hierhaben?«, fragte Ethan. »Unsere Vorräte waren im Wagen und haben die Reise nicht überstanden.«
    Mit einem Mal meldete sich mein Appetit.
    Paige nickte. »Ich habe mir schon gedacht, dass Sie welches brauchen können, vor allem, wenn sich das mit Mallory verkompliziert. Ich hole Ihnen gleich etwas.«
    Wir nahmen unsere Taschen und Schwerter und warteten, bis Paige mit einem Tablett aus der Küche kam, auf dem altmodische Wassergläser standen. »Hier entlang«, sagte sie.
    Wir folgten ihr zur Treppe und hinauf in den ersten Stock. Ein langer, gerader Flur gab den Blick auf mehrere Türen frei.
    »Der ursprüngliche Besitzer dieses Bauernhauses hatte sechs Kinder«, erklärte Paige. »Das Schlafzimmer der Eltern ist unten, und hier oben befinden sich die sechs Schlafzimmer der Kinder. Suchen Sie sich eins aus.« Sie musterte Ethan von Kopf bis Fuß. »Außer Sie sind Single und haben Interesse daran, unten zu schlafen?«
    »So erfreulich dieses Angebot auch ist«, sagte Ethan, »so muss ich doch ablehnen. Merit würde mit Sicherheit ein weiteres meiner Leben einfordern.«
    »Wie schade«, sagte Paige. »Ich habe mich schon öfter gefragt, wie das mit Vampiren wohl wäre. Auch wegen des Beißens.«
    »Alle Gerüchte sind wahr«, sagte Ethan verschmitzt.
    Wie schade, dass ich in diesem Moment nicht telepathisch mit ihm reden konnte. Ich hätte einige passende Worte zu seinem Flirt mit Paige Martin gehabt. Aber stattdessen entschied ich mich für einen koketten Blick, der ihn zum Grinsen brachte. Sowohl mein Blick als auch sein Grinsen sorgten dafür, dass ich mich besser fühlte.
    Paige reichte uns das Tablett und wünschte uns eine gute Nacht. Dann ging sie die Treppe hinunter und ließ mich und Ethan allein.
    Die sechs Schlafzimmer des Hauses ähnelten sich sehr, und es sah so aus, als ob sich seit den Vierzigerjahren nicht viel verändert hätte. In jedem standen ein Bett mit Gusseisengestell, ein Nachttisch und eine Kommode. Die Wände waren mit hellen Blumentapeten tapeziert, die Böden bestanden aus abgewetztem Hartholz, und die Betten waren mit altmodischer Chenille-Bettwäsche bezogen. Sie wirkten wie Zimmer, in denen Kinder alte Baseballkarten und Miniaturspielzeug ganz hinten in den Kommodenschubladen und unter den Matratzen versteckten.
    Jedes Zimmer hatte ein Fenster mit schweren Samtvorhängen. Ich nahm an, dass Paige neugierige Nachbarn nicht ermuntern wollte.
    »Welches Zimmer hättest du gern?«, fragte ich Ethan.
    »Welches du gern hättest«, sagte er, »denn ich werde bei dir übernachten.«
    In seiner Stimme lag keine Mehrdeutigkeit. Keine Frage, keine Bitte um Erlaubnis. Es war eine Aussage, eine Feststellung dessen, was er vorhatte. Etwas, das er tun würde .
    »Natürlich wirst du das«, sagte ich. »Es wäre unhöflich von uns, zwei ihrer Schlafzimmer durcheinanderzubringen. Vielleicht sollten wir einfach abhauen und ihr die Arbeit ersparen.«
    Ethan verdrehte die Augen. »Daran hatte ich

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