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Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Titel: Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz von Wilk
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hat mir persönlich der erste Kontakt mit der schon gereicht. Außerdem ist die evangelisch. Ich bin ja nicht rassistisch, aber manchmal denke ich schon, die meinen das ernst mit ihrem Glauben, diese Evangelen. Egal. Stell dir vor, Albin, wie die zum zweiten Mal hier reinkommt, sag ich zu ihr, weil ich ja nett sein will: ›Ihrem Akzent nach sind Sie und Ihr Mann Osnabrücker, oder?‹ Sagt die zu mir: ›Und Ihren Frikadellen nach zu urteilen, sind Sie und Ihr Mann Bäcker, oder?‹ Nein, so eine unverschämte Person. Ist aber noch nicht alles. Ihr Mann, der ist genauso ein Ekel. Ein Rechtsanwalt im Ruhestand, das ist der. Und einen Hund haben die auch. Einen grauen Mittelschnauzer, der heißt Christian mit Vornamen. Der ist neulich durch den Hintereingang in die Wurstküche und hat drei Pfund Filet gefressen. Mein Mann hat ihn gesehen, wie er davongelaufen ist. Und hat den Herrn Anwalt im Ruhestand angerufen und gesagt: ›Dein Hund hat grade drei Pfund Filet gefressen, was sagt ein Anwalt dazu?‹ Der ruheständliche Anwalt sagt: ›Laut Gesetz ist der Besitzer des Hundes verpflichtet, den Schaden zu ersetzen. Wie viel ist das in diesem Fall?‹ Und mein Mann sagt: ›Einhundert Euro.‹ Das hat er am nächsten Tag bar hier bezahlt, der feine Herr Ex-Anwalt.«
    »Na ja, dann ist doch alles gut verlaufen, oder?«, sagt der Stocker.
    »Von wegen«, sagt die Metzgerin, »ein paar Tage später haben wir von dem feinen Herrn Ex-Anwalt eine Rechnung über dreihundertundachtzig Euro bekommen. ›Für die Rechtsauskunft in Sachen Metzger gegen Hund‹, stand da. Super, gell? Und, was darf’s heute sein für dich?«
    Nachdem der Stocker sein Fleisch und die Wurst und noch ein bisschen Innereien für den Josef gekauft hat, bringt er die Sachen zu seinem Auto und geht die paar Meter rüber zum Telefon an der Bahnhofswand. Niemand steht in der Nähe. Der Zeuge Jehovas, der letztes Mal hier war und mit seinem »Wachturm« für Rettung geworben hat, der ist anscheinend mittlerweile selbst errettet worden. Also, Karte rein und die lange spanische Handynummer vom John gewählt. Der ist auf dem Golfplatz in Oliva, und man hört im Hintergrund das Meer rauschen.
    »Stockman, hey, what’s up ? Warte, ich geh mal einen Meter zur Seite. Also, ich hab deine SMS bekommen. Wir haben uns den Grundriss der Penthouse-Wohnung von diesem Typen in München übers Internet besorgt. Und die Baupläne mit der Materialbeschreibung von der ganzen Ausstattung und so. Interessant für uns ist, dass er ganz normale weiße Steckdosen in der Wohnung hat, Massenware. Pass auf, da sind zwei Steckdosen im Wohnzimmer, die für unsere Idee in Frage kommen. Dann zwei auf dem Gang, eine im Bad, eine im Schlafzimmer, eine auf der Terrasse, und den Lift, den nehmen wir auch.«
    »In Frage für was, John?«
    »Ach so, ja: Du bekommst von uns sieben Steckdosen, die sehen exakt aus wie die, die in der Wohnung sind. Aber in unseren Steckdosen, da ist jeweils eine Kamera und ein Mikrofon. Die Kameralinse ist kleiner als ein Stecknadelkopf, macht aber gute Aufnahmen, auch im Halbdunkeln. Und die Mikros sind spitze, die nehmen sogar auf, wenn eine Fliege furzt. Ihr müsst in die Wohnung rein, und die Steckdosen, die ich dir auf dem Plan anzeichne, die müsst ihr austauschen. Dann hast du auf deinem Laptop alles, was in der Wohnung passiert. In Farbe und in Stereo. Gut, oder?«
    »Was ist, wenn der seine Bude regelmäßig nach Wanzen absuchen lässt? Die sind doch alle misstrauisch auf Teufel komm raus, diese Burschen.«
    »Gar nichts ist, Albin, weil die Mikros und Kameras über den Hausstrom laufen, und senden werden die ebenfalls über das normale Stromnetz. Natürlich wird alles verschlüsselt, und du bekommst einen Decoder, den du vor deinen Computer schaltest. Alles ganz einfach. Meine Boys sagen, das ist neueste Technik, so was hat bei euch in Germany nur der BND . Okay?«
    »Okay. Wie krieg ich das Zeug?«
    »Übermorgen, um genau sechs Uhr dreißig am Nachmittag, da fährst du hinter die Shell-Tankstelle an der Autobahnausfahrt Bernau. Da hinten, am Ende des Parkplatzes, da steht dann ein Lastwagen mit der Aufschrift »Valencia – Naranjas y Vinos S . L .«. Der Fahrer gibt dir einen Karton. Da sind die Steckdosen drin, das passende Werkzeug, der Decoder, Kabel, ein paar Pläne und eine Kamera für den Lift. Die muss oben eingebaut werden, hinter das Luftgitter. Wir haben uns das im Internet und auf der Website des Herstellers genau angesehen. Einbauplan ist

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