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Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Titel: Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz von Wilk
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auch dabei. Du bist mir Zwanzigtausend schuldig, die nehm ich mir von dem Gibraltar-Konto, okay? Dafür ist für dich aber auch ein Fünf-Kilo-Serrano-Schinken mit im Karton. Und ein paar Gläser weißer Thunfisch und noch so einiges, das du hier immer gern gegessen hast.«
    »Das freut mich dann doch sehr. Wie lange brauchen wir für den Einbau der Steckdosen? Können wir das selber?«
    » Sure, my friend. Aufschrauben, alte Dose raus, neue rein, zwei Kabel anklemmen, Dose wieder an die Stromleitung, und festschrauben. Pro Dose drei bis vier Minuten. Alles zusammen mit dem Lift? Na ja, dreißig Minuten, wenn ihr flott seid. Rein in die Wohnung müsst ihr selber, da kann ich euch nicht helfen. Aber dein Partner, der hat so was ja richtig gelernt, oder?«
    »So was kann der wohl. Danke, John. Vor allem für die gute Analyse. Obwohl deine Jungs wie üblich nicht gerade billig sind.«
    »Weißt du, was noch teurer ist als eine gute Analyse? Eine schlechte Analyse. Ich muss weitergolfen, es geht um tausend Muscheln. Bye , Stockman, stay cool .«
    Die Zwanzigtausend kann ich verschmerzen, denkt sich der Stocker und kauft sich zur Feier des Tages beim Italiener am Bahnhof eine große Portion Schokoladeneis und nimmt noch einen Styroporbecher Joghurt-Sorbet für den Zeno mit. Und ein paar Waffeln für Josef.
    Die könnte der Josef jetzt mental gut brauchen, denn der Zeno sitzt mit ihm im kleinen Biergarten vor der »Endstation«. An dem verschrammten runden Holztisch, genau unter der alten Kastanie. Auf dem Tisch liegen ein paar geöffnete Briefkuverts, Papiere, die aufgeblätterte Tageszeitung, und darauf steht ein Haferl Kaffee. Zu Zenos Füßen, auf dem kurzen, flachgetretenen Rasen, da fläzt der Josef auf dem Rücken und hört dem Zeno zu, wie der sagt: »Ich hab noch so einen Brüller, Josef. Kennst du den? Da stehen zwei Flöhe an der Straße und unterhalten sich. Sagt der eine Floh zum anderen: ›Gehen wir dann zu Fuß ins Kino, oder nehmen wir uns einen Hund?‹«
    Zeno lacht und haut sich auf den Schenkel, während Josef gähnt und sich langsam zur Seite rollt und träge dem Stocker entgegenblinzelt, der mit den Eisbechern und den Waffeln vom Parkplatz kommt.
    »Hi, Albin, hast du Joghurt-Sorbet dabei?«
    »Hab ich, und eine Waffel für den Josef!«
    »Bist du irre oder was? Der Josef kriegt keine Süßigkeiten. Ist nicht gut für seine Augen. Und überhaupt: Wo lebst du eigentlich? So ein Hund ist auch nur ein Mensch. Ich geh rein und hol ihm eine Scheibe Wurst. Und Löffel für das Eis bring ich auch mit. Du kannst schon mal die Post durchschauen. Ist aber nichts Weltbewegendes dabei. Josef, gehst du mit oder wartest du hier?«
    Der Josef überlegt kurz, klopft zweimal mit dem Schwanz auf das Gras und wälzt sich dann langsam auf die andere Seite.
    Stocker sieht sich die Post an: zwei Rechnungen, eine Erinnerung an den Termin zum Werkstatt-Service für die Wanderdüne, Reklame und zwei Freikarten für ein Konzert in Rosenheim: »Musizieren mit Mineralien«.
    »Schau mal«, sagt er zum Zeno, der mit den Löffeln und einer Scheibe Weißwurst zum Tisch kommt, »Musizieren mit Mineralien. Das Konzert im Einklang mit den singenden Steinen. Was hältst du davon?«
    »Singende Steine? Da ist mir ein sprechender Hund lieber. Mit Steinen kennen wir uns sowieso gut aus, der Josef und ich. Josef, was ist das, es ist klein, blau und liegt im Wald auf einem Stein?«
    Josef hebt den Kopf etwas, aber wirklich nur ein bisschen, und sieht den Zeno an.
    »Schlumpfkacke«, sagt der, »was sonst? Hast du aber gewusst, Josef, oder? Hier, deine Wurst.«
    Zeno macht sich über sein Joghurt-Sorbet her, und Stocker erzählt von dem Telefonat mit John und sagt abschließend: »Was ich überhaupt nicht kapiere, das ist, warum der Zuckerhahn den Achs nur so am Rande auf dem Radar gehabt hat. Dabei wird der immer mehr zur zentralen Figur. Was meinst du dazu? Du warst doch lange genug mit der organisierten Kriminalität beschäftigt, von deinem Undercover-Zeugs mal ganz zu schweigen. Was kapier ich da nicht? Sag’s mir, bitte.«
    »Na ja, so schwer ist das nicht. Die Russen und die Albaner, die Rumänen und die ganzen kriminellen Ost-Jungs, die haben innerhalb ihrer jeweiligen Organisation eine straffe Struktur. Da gibt es einen Oberboss. Der ist der Chef vom Ganzen, die Spitze der Pyramide. Den kriegst du nie. Weiß auch so gut wie keiner, wer das ist und wo der lebt. Wahrscheinlich irgendwo am Schwarzen Meer oder in Las Vegas. Umgeben

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