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Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Titel: Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz von Wilk
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Stocker, »Freibier für alle. Und eine Wurst für Josef. Und dann will ich ins Bett. Der Hund, nein, entschuldige bitte, der Gemütlichkeits-Beauftragte, der schläft bei dir, Zeno.«

»Endstation«, morgens um ca. 03.15 Uhr
    Eine Insel in der Karibik. Lauer Wind, schiefgewachsene Palmen, und man hört leise Steel-Drum-Musik von irgendwoher durch die würzige Salzluft. Die Sonne geht langsam am Horizont im Meer baden. Stocker döst in seinem Liegestuhl am Strand. In der Hand hat er eine aufgeschlagene Kokosnuss. Rum-Aroma steigt ihm in die Nase, und er nimmt wohlig einen Schluck von dem Drink, durch den blauen Strohhalm, und genießt den einzigartigen Geschmack nach Rum, Kokos und Orchideen, den die Drinks nur hier haben. Das Meer rauscht leise, und über den Strand, nahe am Wasser, da kommt eine Frau. Eine wunderschöne Frau mit einer Figur, also, so was hat er zum letzten Mal bei »Baywatch« gesehen. Durch die halb geöffneten Augenlider sieht er sie, wie sie, bis zu den Knöcheln im lauwarmen Meerwasser, auf ihn zukommt. Im Bikini, gelb oder orange, so wichtig ist das jetzt auch nicht. Aber ihr Lächeln sieht er genau, und ihre Stimme, die hört er auch.
    »Albin«, sagt sie, »ich hab dich schon seit ein paar Tagen beobachtet. Und jetzt muss ich es dir einfach sagen: Auf einen wie dich, auf so einen hab ich gewartet. Schon lange. Komm, lass uns in meine Hütte gehen. Dann lieben wir uns, dass die Nüsse wackeln.«
    Die spricht aber komisch, denkt sich der Stocker. Aber vielleicht sind die hier so. Keine Ahnung.
    »Komm, ich will dir was ins Ohr flüstern«, sagt sie, »hör mir genau zu, denn das ist der Weg ins Paradies für heute Nacht.« Damit beugt sich die Strandschönheit über den Stocker in seinem Bambus-Liegestuhl. Sie streift sich eine Locke aus der Stirn und sagt: »Wau … Wauwauwau … Wau.«
    Stocker fährt aus seinem Traum hoch und schüttelt sich den Schlaf aus dem Kopf. Was zum Teufel …? Die Frau ist weg, die Karibik auch. Aber das Bellen, das ist immer noch klar und deutlich zu hören. Das kommt von unten aus der Gaststube.
    Der Stocker rollt sich aus dem Bett. Ein schneller Blick auf den Wecker: drei Uhr durch. Im Dunkeln tastet er nach seinem Baseballschläger, der irgendwo unter dem verdammten Bett liegen muss. Da … da ist er. Kurz die Shorts hochgezogen (sind immer noch die alten, wo vorne draufsteht: »Inhalt vor Gebrauch schütteln«), die Hand um den Holzgriff des Schlägers gespannt und die Treppe runter. Barfuß, immer zwei Stufen auf einmal. Unten, auf der dritten Stufe, da ist schemenhaft eine Gestalt zu sehen. In der Kneipe ist die Notbeleuchtung an, wie immer, und im diffusen rötlichen Licht, da sieht er, dass ihm die Gestalt den Rücken zudreht und dasitzt, als wäre sie hier zu Hause. Jetzt hebt die Gestalt einen Arm wie zum Indianergruß und zischt: »Psst. Er übt!«
    »Ja Kruzitürken, seid ihr jetzt beide voll behämmert?«, sagt der Stocker und sieht über den Kopf vom Zeno den Josef, der in der Gaststube auf und ab rennt und sich die Seele aus dem Leib bellt. Wie ein Slalomläufer rast der kleine Kerl zwischen den Tischbeinen und den Stühlen hin und her. Dabei sieht er den Zeno von der Seite an und rollt mit den Augen.
    »Das ist bestimmt ein Ex-Polizeihund, der eine Auszeit nimmt. Burn-out, vielleicht. Jetzt schau dir doch bloß mal den Körpereinsatz an«, sagt der Zeno über die Schulter zum Stocker. »Wir haben beide supergut geschlafen, der Josef und ich. Dann ist draußen verdächtig langsam ein Auto vorbeigefahren oder so was, ist ja auch egal. Und dann ist der Josef los wie ein Zäpfchen. Gut, was? Mit dem haben wir einen Volltreffer gelandet. Jetzt sag doch auch mal was. Ist der gut, oder ist der gut?«

Bad Endorf, Metzgerei … Dings (aus werberechtlichen Gründen dürfen wir hier keine Namen nennen, oder vielleicht doch?) , 11.21 Uhr
    »Einen Hund, Stocker, ehrlich, ihr habt jetzt einen Hund?«, fragt die Metzgersfrau hinter der Fleischtheke und wischt sich die Hände an ihrer Schürze ab. »Heilige Maria und Josef!«
    »Nein«, sagt der Stocker, »Josef. Er heißt einfach nur Josef. Obwohl, wir haben uns schon überlegt, ob wir ihm einen Doppelnamen geben, aber das ist nicht so gut zum laut Schreien, wenn er mal nicht folgt, verstehst? Aber sag mal, warum warst du denn zu der Kundin vor mir so unfreundlich?«
    »Weil ich die überhaupt nicht leiden kann. Zugezogene, sie und ihr Mann. Beschweren sich dauernd, dass sie hier keinen Kontakt kriegen. Dabei

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