Childhood‘s End (Beachrats: Teil 11) (Beachrats^) (German Edition)
Moment lang ansah. »Möchtest du immer noch mein Freund sein, Chris?«
»Ja, natürlich«, antwortete ich.
»Wir können keinen Sex mehr miteinander haben. Und ich kann nur noch mit dir ausgehen, wenn ein anderes Paar dabei ist.«
Autsch , dachte ich.
»Wir könnten Kondome benutzen«, schlug ich vor. »So könnten wir noch immer Sex haben, oder?«
»Nein«, sagte sie. »Ich habe es meinen Eltern versprochen. Kein Sex.«
»Jen, meinst du nicht, dass das ein kleines bisschen übertrieben ist?«, fragte ich vorsichtig.
»Vielleicht ist es das, aber das ist die einzige Möglichkeit. Ist das okay für dich?«
Nein, dachte ich. Verdammt, nein! Ich bin zwar nicht sexsüchtig, aber ich liebe dich auch nicht. Und ich bin nicht bereit, jahrelang zu warten, bis wir verheiratet sind. Ich mag dich nicht einmal besonders. Ich wollte eine Freundin und du wolltest einen Freund. So war es ausgemacht.
Ich bin mir sicher, dass viele Menschen meine Einstellung für falsch halten, wenn nicht sogar für unmoralisch. Aber ich empfand es nicht so. Ich zweifelte daran, dass es auch nur zehn Leute in meinem ganzen Jahrgang gab, die das, was wir taten, für unmoralisch hielten. Abgesehen von ein paar Mormonen vielleicht, aber die waren mir egal.
»Jen, das überrascht mich ein bisschen«, sagte ich nach einer Weile.
»Das dachte ich mir. Wenn du nicht mehr möchtest, dass wir uns weiterhin sehen, verstehe ich das. Ich mag dich sehr, aber...«
»Aber du liebst mich nicht«, beendete ich den Satz für sie. »Habe ich recht?«
Sie schwieg lange und sah mich mit einem Gesichtsausdruck an, den ich nicht einordnen konnte.
»Nein, ich liebe dich nicht, Chris«, gab sie schließlich zu.
»Dann lass uns Freunde bleiben«, schlug ich vor.
»Okay. Meine Eltern waren sich sicher, dass du das sagen würdest. Möchtest du die Blumen wieder mitnehmen?«
»Natürlich nicht. Die sind für dich. Wir hatten wirklich schöne Zeiten miteinander und zumindest für mich war der Sex ziemlich toll. Danke, Jen. Und es tut mir wirklich leid, dass du das durchmachen musstest.«
»Danke. Ich glaube, du solltest besser gehen. Mom und Dad werden bald wieder zuhause sein.«
»Okay«, stimmte ich zu.
Ich wünschte, dass ich eine Fliege an der Wand hätte sein können, als ihre Eltern nach Hause kamen. Das haben wir dir doch gleich gesagt , konnte ich sie in Gedanken sagen hören. Ironischerweise wusste ich aber auch, dass Arrow mit einem Mädchen kein viertes Mal ausging, wenn er sie bis dahin nicht flachgelegt hatte.
Ich fuhr nach Hause und ging sofort in mein Zimmer. Ich setzte mich an den Computer und löschte alle E-Mails, die ich von Jennifer bekommen und die ich ihr geschickt hatte. Wir hatten auch oft miteinander gechattet und die Unterhaltungen, in denen es auch oft um Sex ging, hatte ich gespeichert. Auch diese Nachrichten löschte ich und damit war Jennifer aus meinem Leben verschwunden.
Am Nachmittag sagte ich dann meinen Eltern, was passiert war. Sie wussten genauso gut wie ich, dass sie in Billings war, um eine Abtreibung durchführen zu lassen, aber keiner von uns nahm dieses Wort in den Mund. Am Abend gingen sie mit Tim und mir etwas essen und anschließend sahen wir uns im Kino einen Film an. Es war das erste Mal, dass wir so etwas gemacht hatten, seitdem ich mit Jennifer zusammen war. Über sie, unsere Beziehung und die Schwangerschaft verlor an diesem Abend aber keiner mehr ein Wort. Ich war froh darüber. Es wurde in den Tagen zuvor schon genug dazu gesagt und eines war uns allen klar: Ich hatte eine wichtige Lektion gelernt.
Ich hatte Eintrittskarten für den Abschlussball, also rief ich Jennifer an und fragte sie, ob sie die Tickets haben wollte. Ich fand, es war nur fair, weil sie vermutlich schon so viel Geld für ein Ballkleid ausgegeben hatte. Ich hatte vor, einen Smoking zu tragen, aber diesen wollte ich nur mieten.
Sie sagte mir, dass sie die Tickets nicht haben wollte. Sie würde beim Abschlussball dabei sein, aber der Junge, mit dem sie hingehen würde, hatte bereits Karten für den Ball.
Ich ging zusammen mit einem Mädchen hin, mit dem ich sehr gut befreundet war. Wir machten an diesem Abend ein bisschen miteinander rum, hatten aber keinen Sex. Ich hatte den Entschluss gefasst, von nun an mit dem Sex zu warten, bis ich in einer ernsten Beziehung war, in der wir uns beide wirklich liebten.
In dieser Zeit und in den Monaten danach wurden Tim und ich beste Freunde. Wir hatten uns schon immer nahe gestanden, seitdem ich
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