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Chill Bill (German Edition)

Chill Bill (German Edition)

Titel: Chill Bill (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger M. Fiedler
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der Wagen am Eingang des Flughafens hielt und Forçalobo und die anderen ausstiegen. Perto parkte seinen Wagen, als er sah, dass sie in der Halle verschwanden, und sprintete hinterher. Die Gruppe durchquerte die Halle und ging durch eine Glastür, neben der Firmenschilder von Rundflug- und Kleinchartergesellschaften prangten.
    Die Tür führte auf einen schmalen Gang, der in einen geräumigen Warteraum mündete. Dort saßen Tonho, Ninho und Negão. Perto lief ihnen fast in die Arme. Aber die Männer waren so beschäftigt, dass sie von ihm keine Notiz nahmen. So kam er ungesehen an ihnen vorbei, indem er das nächste Büro betrat, dessen Tür er erreichen konnte. Knapp, ganz knapp war das gewesen. Und Perto fehlte jeder Plan, wie er Büro ungesehen wieder verlassen sollte.
    »Hm!«, machte es. Perto blickte auf.
    Eine ältere Frau saß hinter einem aufgeräumten Schreibtisch. Sie hielt zwei Briefbögen in Händen, die sie in einer schwungvollen Bewegung von links nach rechts befördern wollte. Ihre Hand fror in der Luft ein. Währenddessen kullerten ihre Augen fast über die Ränder einer Brille, deren Gläser die Form von Fernsehbildschirmen hatten. Ihr Gesicht schien aus mehr als einem Quadratmeter schlaffer Haut zu bestehen, die wie eine Gardine zwischen den beiden goldenen Brillenkettchen zusammengerafft war. »Sie sind hier sicher falsch!«, sagte sie in bestimmtem Ton.
    »Keine Charterflüge?«, fragte Perto.
    »Keine Charterflüge!«, bestätigte die Frau hinter dem Schreibtisch. Perto dachte an eine Grundschullehrerin, die er wegen ihrer selbstsicheren Art gehasst hatte.
    »Was gibt’s denn bei Ihnen so?«, erkundigte sich Perto mit einem Ohr in Richtung der Glastür, hinter der immer noch die Stimmen der Männer zu hören waren.
    »Schauen Sie an die Tür!« Ihr Kinn vollführte eine schnelle Bewegung dorthin. »Von außen!«, fügte sie bestimmend hinzu, und als Perto immer noch keine Anstalten machte, den Raum zu verlassen: »Dann können Sie auch die Schrift lesen. Sie können doch lesen?«
    Perto ging zur Tür. »Sicherheitstransporte? Das heißt, Sie fliegen Gold, Diamanten und so, nicht wahr?«
    »Wenn Sie nicht gleich durch die Tür gehen, dann rufe ich den Sicherheitsdienst.«
    »Eh, was ich Sie eigentlich fragen wollte: Können Sie mir sagen, wo hier die nächste Toilette ist? So ein Flughafengebäude ist ja riesig, man ver…«
    »Nein, das werde ich nicht. Verschwinden Sie! Sofort!«
    Perto öffnete die Tür um einen Spalt. Die Jungs verteilten sich draußen gerade auf die Büros, während Forçalobo von einem Wachposten der Flughafengesellschaft durch eine Absperrkette gelassen wurde. Er hatte nur noch seine Leibwächter dabei.
    Perto drehte sich noch einmal um. »… dass Ihre Firma eine so nette Person in diesem dunklen Büro hier versteckt!«

EINSATZ
    »Und los!«, schrie jemand. Der Aufzug wurde abgeschaltet, dreizehn Uniformierte nahmen ihre Waffen in Anschlag. Erdgeschoss. Je zwei weitere sicherten auf jeder Etage die Treppe, hinauf bis zur zwölften, wo noch mal eine Handvoll das Dach absuchte. In der elften klopfte jemand leise an die Tür und von drinnen kamen mürrische Stimmen. Kaum war die Tür offen, stürmte die Spezialeinheit vor und eine halbe Lkw-Ladung
Militares
folgte, bis man sich drinnen gegenseitig auf die Füße trat. Die Gefangenen lagen längst am Boden und trugen Metallarmbänder. Kaum fünfzehn Minuten später hatte man die Wohnung, die Etage, das Hochhaus und den Stadtteil wieder verlassen. Nur Katz, Pessoa und zwei Spurensicherer waren noch da. Sie konnten kaum glauben, was sie sahen. Drei Schreckschusswaffen, ein Tütchen Koks, ein übergroßes Taschenmesser und ein Sauhaufen, in dem nach Ansicht der Anwesenden unmöglich jemand sich hätte aufhalten können, geschweige denn schlafen. Die Hells Angels hatten es gekonnt. Am nächsten Tag würden sie wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz des Landes verwiesen werden. Viele würden zu Hause ihre Lederjacken wegwerfen, Tätowierungen übermalen lassen, sich einen Job suchen und Familien gründen. Von ihrer Verhaftung würden sie noch lange schwärmen.

KASSENSTURZ
    »Wie viele Jeffersons haben wir noch?«, fragte Corelli und stopfte jedem der Mädels 200 Dollar in die Taschen.
    Vincent beobachtete die Sache mit Erstaunen.
    »Ich habe keinen mehr«, sagte er, »aber im Koffer sind noch an die 200 Fünfer und etwa genauso viele Zehner. Neben den großen Scheinen. Wir haben praktisch nur Zwanziger verbraucht.«
    »Das

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