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Chimären

Chimären

Titel: Chimären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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die Kabine hinein. Das Flugzeug torkelte, bekam mit der linken Kufe Bodenberührung. Mit hässlichem Geräusch fuhr ein Rotorblatt in eine Blumenrabatte. Der Motor würgte sich ab, unsanft wippte die Maschine in den Stand. Der Pilot kletterte mit erhobenen Händen heraus.
      Plötzlich erhob sich ringsherum ein infernalisches Geheule. Überall vor den Eingängen saßen mit erhobener Schnauze die Canismuten und fielen in den Triumphgesang ein.
      Nach wenigen Minuten jedoch trieben sie die gefesselten Männer auf dem Platz vor den Helikoptern zusammen.
      Lux stellte befriedigt fest, dass alle zweiundzwanzig versammelt waren.
      Auf dem Verpflegungswägelchen transportierte Charlie drei leblose Hundekörper heran.
      Lux sah flüchtig auf sie und nickte. Die Flanken der Betäubten bewegten sich im heftigen Atemrhythmus.
      Lux ging auf einen seiner Unterführer zu und verharrte mit ihm Kopf an Kopf. Es galt strengstes Redeverbot in Nähe der Angreifer, so dass er seine Anordnungen flüsterte.
      Alsbald wurden die Gefangenen vom Platz geführt und in den vorgesehenen Zellen untergebracht. Die Männer schritten mit gesenkten Köpfen, als schämten sie sich, derart bravourös und schnell von einer Hundemeute geschlagen worden zu sein.
      Als sich keiner von den Angreifern mehr auf dem Platz befand, befahl Lux: „Holt die Remp her.“
      Nach kurzer Zeit kam der Beauftragte zurück: „Sie ist nicht da“, meldete er.
      Lux überlegte. „Und die Lindsey?“
      „Auch nicht.“
      Aus dem Zeughaus trat Erikson, gefolgt von Susan Remp.
      Beide kamen unbefangen auf Lux zu.
      „Gratuliere“, sagte Susan Remp. „Das hätten die sich wohl nicht träumen lassen.“
      „Wo kommst du her?“, fragte Lux barsch den Mann.
      „Ich habe mich ein wenig umgesehen. Ganze Arbeit, alle Achtung!“
      „Dein Platz ist da nicht!“
      „Schon, schon. Aber nachdem alle Wachen abgezogen waren… Mein Gott, ich tu euch schon nichts.“
      „Verschwinde. Und du gehe zu den Gefangenen und stelle deren Namen und Dienstgrade fest. Keine Auskunft über uns, hörst du! Moritz wird dich begleiten. Und der Merander soll etwas Ordentliches zum Futtern vorbereiten, wir haben es uns verdient.“

    Obwohl Lux die Party erst für den Nachmittag angesetzt hatte, herrschte im Festungsgelände keine Ruhe.
      Die Sieger zogen umher, tollten, jagten sich. Die Kordons um das Restaurant und die Werkstatt bestanden nicht mehr, und die Wachen am unteren Vorplatz waren noch nicht wieder aufgezogen.
      Fred und die beiden Schimpansen hatten alle Hände voll zu tun, Essbares vorzubereiten. Selbst Erikson unterstützte. Die Speisen sollten nicht ausschließlich aus Konserven bestehen. Die Gefrierschränke boten noch ausreichend rohe Fleischwaren, die Fred für die Canismuten wenigstens halb garen wollte. Und schließlich mussten mittlerweile auch 28 Menschen versorgt werden, davon zwei illegal.
      Dass Remikow nach wie vor verschollen blieb, fiel im allgemeinen Trubel nicht auf.

    Schon eine halbe Stunde vor dem von Lux festgelegten Zeitpunkt einer Zusammenkunft aller wurde es im Objekt nach und nach ruhiger. Die Akteure zogen sich um den Exerzierplatz herum zusammen, standen in Gruppen, lagerten.
      Lahmflüglich, ein trauriges Bild bietend, standen die Helikopter.
      Die beiden Frauen und im Hintergrund Remikow, der bereit war, sich jederzeit ins Unterirdische zurückzuziehen, standen an einem Fenster des Kommandantenhauses und beobachteten das Treiben draußen mit gemischten Gefühlen.
      Sie hatten schon erwogen, die herrschende Stimmung, das Durcheinander, auszunutzen und einen Fluchtversuch zu wagen. Sie sahen davon ab, weil Merander und Erikson unter Aufsicht standen und die Strecke zu lang war, auf der sie bei wahrscheinlich vorzeitiger Entdeckung gegen die kräftigen Sprinter keine Chance hätten.
      Shirley Lindsey aber, so unter den fünf Institutsangehörigen abgesprochen, sollte für sich und Susan Remp versuchen, eine offizielle Freilassung zu erreichen. Die Männer rechneten sich keine Chance aus.
      Sie wartete dazu auf eine günstige Gelegenheit.
      Als, auch noch vor der Zeit, Lux und Schäffi auf dem Platz erschienen, eilte Shirley hinaus, trat auf die beiden zu, begrüßte sie mit „Hallo“ und kam sogleich zur Sache: „Lux, Schäffi, ich bitte euch, Susan Remp und mich zu entlassen.“
      „Ho“, Lux tat erstaunt. „Das kommt nicht…“ Er brach den Satz ab, überlegte

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