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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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in einem bestimmten Entwicklungsstadium in einen Kokon hüllen. Dieser Kokon wird nun geerntet und in heißes Wasser getaucht, wodurch die Raupen getötet werden. Außerdem löst sich durch das Erhitzen der Klebstoff, der die Fäden zu einem Kokon zusammenfügt. Danach wird der Seidenfaden, aus dem der Kokon besteht und der etwa 900 Meter lang ist, abgewickelt. Die Rohseide ist gewonnen. Die zweite Art der Seidengewinnung ist das Aufwickeln des Seidenfadens bereits leerer Kokons anderer, wild lebender Schmetterlinge. Da bei dieser Methode die Schmetterlinge bereits geschlüpft sind und ein Loch im Kokon hinterlassen haben, ist bei dieser Art der Gewinnung nur das Aufwickeln von kurzen Fäden möglich. Zudem ist der Kokon durch ein Sekret des Schmetterlings aufgeweicht, mit dessen Hilfe er sich besser durch den Kokon beißen kann. Das Produkt dieser Methode ist die Wildseide – beispielsweise die Tussahseide. Neben China sind heute Japan, Thailand, Indien und Brasilien die größten Seidenproduzenten. Seide zählt zwar heute nicht mehr zu den Luxusgütern, ist jedoch nach wie vor eine der edelsten Fasern für die Stoffherstellung.
    Die verschiedenen Seidenarten
    Je nach Produktionsmethode unterscheidet man verschiedene Arten und Qualitätsstufen der Seide. Die hochwertige Maulbeerseide und die Wildseide sind die beiden ursprünglichen Seidenarten. Die Wildseide ist aufgrund ihrer Produktionsmethode jedoch geringerwertiger. Die Schappeseide, auch Florettseide genannt, ist von minderer Qualität. Sie wird aus den nicht abhaspelbaren Teilen des Kokons gewonnen. Die Bouretteseide wird schließlich aus Abfällen der Schappespinnerei gefertigt. Ihre Fasern sind nur kurz und stark mit Knötchen durchsetzt
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Die zunächst winzigen Raupen des Seidenspinners fressen in einem vier Wochen dauernden Marathon die frischen Blätter des Maulbeerbaums und häuten sich in dieser Zeit viermal, bis sie in etwa fingerdick sind. Anschließend hüllen sie sich in ihre Seidenkokons
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    (c) Interfoto, München

Die Erfindung der Nudeln
(2000 v. Chr.)
    Der Ursprung der Nudeln ist eines der am häufigsten diskutierten kulinarischen Themen: Waren die Italiener oder die Chinesen die Erfinder? Hat Marco Polo die Nudeln von Italien nach China gebracht oder umgekehrt oder wurde die Herstellung der Teigwaren gar in verschiedenen Ländern unabhängig voneinander entdeckt? Ein Fund am Gelben Fluss (Huang He) aus dem Jahr 2005 belegt zumindest, dass die Chinesen seit mindestens 4000 Jahren die Nudelherstellung und -zubereitung kennen. Entdeckt wurden Hirsenudeln, die gelb und mehr als 50 Zentimeter lang waren, in einer Schale aus der Jungsteinzeit. Sie wurden bei Ausgrabungsarbeiten gefunden.
Die Entdeckung des Mehls
    Vor etwa 4000 Jahren herrschte in China die Xia-Dynastie. Sie wird zu den frühen und ältesten Dynastien in der chinesischen Geschichte gezählt. In einem Ort namens Lajia am Gelben Fluss, einer erdbebenreichen Region, überraschte die Flut die Bewohner und verschüttete den Ort. Seit 1999 finden dort Untersuchungen und Ausgrabungen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften statt. Die Bauern von Lajia bauten Rispenhirse an, ein Getreide, das in China bereits vor 6000 Jahren kultiviert wurde. Die Menschen lernten im Laufe der Zeit, aus dem geschroteten Getreide Mehl herzustellen, aus dem in Verbindung mit Wasser ein Teig bereitet werden kann. Ein weiterer Schritt war die Erfindung der Nudeln: Der Teig wurde in feine Streifen geschnitten und in Hühnerbrühe gekocht. Der Nudelfund in Lajia ähnelt den heutigen traditionellen La-Mian-Nudeln, die durch ständiges Kneten und Langziehen des Teiges hergestellt werden. Die Ausgrabung der Nudeln ist deshalb so spektakulär, weil der bisher älteste schriftliche Nachweis der Nudelherstellung ebenfalls aus China, und zwar aus der Han-Dynastie (206 v. Chr.–220 n. Chr.) stammt. Aus der gleichen geschichtlichen Periode stammt auch das älteste Nudelrezept der Welt: Nudelsuppe mit Hühnerfleisch.
    Die chinesische Küche
    Die chinesische Küche ist so vielfältig wie das Land selbst. Man unterscheidet daher vier große Regionen und Geschmacksrichtungen: Der Osten isst eher sauer, der Süden isst gerne scharf, im Westen isst man vorzugsweise süß und der Norden isst am liebsten salzig. Die Trennlinie zwischen den einzelnen Küchen ist dabei landwirtschaftlich oder klimatisch bedingt, da die entsprechenden Zutaten in den einzelnen Regionen unterschiedlich gut gedeihen. Chinesische Gerichte werden

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