China
Planerfüllung vermelden zu können.
Auf diesem Sammelplatz für Getreide in Tungku in der Provinz Liaoning stapeln sich die Getreidesäcke. Solche Bilder wurden von der kommunistischen Propaganda verbreitet, um die Fortschrittlichkeit der chinesischen Landwirtschaft unter Beweis zu stellen
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(c) Interfoto, München
Die Besetzung Tibets und die Flucht des Dalai Lama
(1959)
Der tibetische Herrscher ist der Mönch Tenzin Gyatso, kraft seines Titels als 14. Dalai Lama die höchste weltliche und zugleich eine bedeutende religiöse Autorität im tibetischen Buddhismus. Dieser Titel ist weder vererbbar, noch wird er nach demokratischen Aspekten verliehen. Der Dalai Lama wird vielmehr als Kind anhand bestimmter Zeichen, wie beispielsweise besonderer Träume der Eltern oder ungewöhnlicher Fähigkeiten des Kindes ausfindig gemacht und geprüft. Der Dalai Lama gilt als Wiedergeburt seines Vorgängers und als lebender Bodhisattva, das heißt als ein Wesen, das trotz seiner Erleuchtung aus Mitgefühl mit den Menschen wieder in den Kreislauf der Wiedergeburten und somit in das Leben eintritt.
Nach dem Tod des 13. wurde der jetzige 14. Dalai Lama im Alter von drei Jahren in der Provinz Amdo aufgefunden und ein Jahr darauf in der tibetischen Hauptstadt Lhasa inthronisiert. Nach Jahren der Unterweisung und Lehre übernahm er im Alter von 15 Jahren sein Amt.
Der Kontakt mit den Kommunisten
Etwa zu dieser Zeit richtete die junge chinesische Regierung unter Mao Zedong nach gut zwei Jahrzehnten des Kampfes, in dem die „Volksbefreiungsarmee“ das chinesische Kernland erobert hatte, ihre Aufmerksamkeit auf die schwer zugänglichen Regionen Tibet und Hainan. Das Hochland von Tibet war seit Beginn des 20. Jahrhunderts von England besetzt, für das es hauptsächlich die Funktion eines Puffers zwischen den englischen Kolonialbesitzungen in Indien und der Sowjetunion gehabt hatte. Die Besetzung Tibets durch die Engländer endete jedoch 1947 mit der Entlassung Indiens in die Unabhängigkeit. Im Oktober 1950 marschierten die kommunistischen Truppen in Tibet unter dem Vorwand ein, „es aus der imperialistischen Unterdrückung zu befreien.“ Weder Indien noch Großbritannien oder die Vereinten Nationen intervenierten. Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet durch Gespräche des Dalai Lama mit der chinesischen Zentralregierung unter Mao über die friedliche Beilegung des Konflikts, andererseits aber auch von Maßnahmen der „Sinisierung“, also der chinesischen Umformung Tibets durch kulturelle Anpassung an China, etwa durch die Umsiedlung chinesischer Soldaten nach Tibet, die geografische Erschließung durch den Bau von Straßen, die Beschlagnahmung von Waffen und die Behinderung der Religionsausübung.
Tibet heute
Tibet ist heute als so genanntes autonomes Gebiet eine Verwaltungseinheit der Volksrepublik China. Die dadurch suggerierte Möglichkeit, dass die Tibeter ihre Kultur und Religion ausüben können, ist jedoch aufgrund des gesteuerten Zuzugs von Personen mit ethnischer Zugehörigkeit zur chinesischen Volksgruppe, in dieses Gebiet als eingeschränkt einzuschätzen. Eine neuerliche Verstärkung der Einflussnahme auf das Leben in Tibet ist durch die Anfang Juli 2006 fertiggestellte Eisenbahnstrecke zwischen Beijing und der tibetischen Hauptstadt Lhasa zu erwarten
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Die Flucht des Dalai Lama
Im März 1959 schlug eine Welle des Protests gegen die chinesischen Regierungstruppen in einen bewaffneten Aufstand der Tibeter um. Bei erbitterten Kämpfen mit den chinesischen Truppen kamen zahlreiche Tibeter ums Leben, außerdem zerstörten die Chinesen viele der schönsten tibetischen Klöster. Der Dalai Lama floh in Gefolgschaft von Tausenden nach Dharamsala in Indien, wo man ihm trotz des Protests der chinesischen Regierung Asyl gewährte.
Die Rote Armee Chinas besetzte im Jahr 1950 Tibet. Infolgedessen floh im März 1959 der Dalai Lama nach Dharamsala in Indien. Dort lebt er bis heute als Mitglied der tibetischen Exilregierung. Für sein Eintreten für Gewaltlosigkeit als Voraussetzung für den Frieden, auch im Umgang mit den Chinesen, wurde er 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet
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(c) picture-alliance/dpa
Die „Große Proletarische Kulturrevolution“
(1966–1976)
Die „Große Proletarische Kulturrevolution“ war eine von Mao Zedong initiierte politische Kampagne, die insgesamt rund zehn Jahre andauerte. Nachdem Anfang der 1960er Jahre moderatere politische Vertreter der Kommunistischen Partei Chinas unter
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