Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
erwarten würde. Erbaut war es aus grauen Steinen, die zweifellos aus den umgebenden Klippen gebrochen worden waren. Es war einfach unglaublich schön.
    »Das ist merkwürdig«, sagte Nick.
    »Was?«, fragte George.
    »Antennen. Ich sehe keine Spur von einem Empfänger.«
     
    Hutch schickte eine Nachricht an die Akademie und setzte sie, wie es die Regeln verlangten, über die Entdeckung in Kenntnis. Sie tat es nicht gern, weil sie wusste, dass Mogambo auf Outpost eine Kopie erhalten würde, und diese Neuigkeiten würden Mogambo vermutlich in Marsch setzen.
    Schade, aber nicht zu ändern. Davon abgesehen war sie ziemlich stolz auf sich. Während all der Jahrzehnte, seit die Menschheit interstellare Reisetechniken entwickelt hatte, waren Hunderte von Missionen aufgestellt worden, um eine Welt zu finden, auf der es intelligentes Leben gegeben hatte oder noch immer gab. Die Memphis hatte auf diesem Flug bereits drei entdeckt.
    Sie hatten mit Blut dafür bezahlt, aber wenn sie nach Hause zurückkehrten, sollte es sie nicht wundern, falls der Präsident sie persönlich auf dem Rad erwartete, um George die Hand zu schütteln.
     
    Es hatte zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel daran gegeben, dass der Ort verlassen war.
    Auf dem Dach befanden sich zwei große Platten, Sonnenkollektoren, doch sie waren nicht auf die Sonne ausgerichtet. Im Grunde waren sie auf gar nichts ausgerichtet. Sie deuteten in verschiedene Richtungen, eine in die des großen Rings, die andere abwärts in eine Schlucht. Nicht sonderlich zweckmäßig.
    Der Platz in der Mitte des Ovals war einst ein Innenhof gewesen. Hutch betrachtete die Bilder, studierte Bänke, entdeckte einen Gehweg. Und da war ein offener Raum unter der Kuppel.
    »Seht mal!«, rief Alyx. »Da, auf der linken Seite!«
    Außerhalb des Gebäudes auf dem Plateau.
    »Vergrößern, Bill«, befahl Hutch. »Nach links schwenken.«
    Ein Raumfahrzeug. Vermutlich. Sicher konnten sie das kaum beurteilen. Ebenso gut hätte es ein Getreidespeicher mit Fenstern sein können.
    »Warum sollten sie ein Schiff zurücklassen?«, fragte George.
    Hutch wusste es nicht, aber sie fragte sich, ob die Besitzer den Mond vielleicht doch nicht verlassen hatten.
    Der Getreidespeicher, das Schiff, die Landefähre, glitzerte in dem flackernden Licht unter diesem unglaublichen Himmel.
    »Wir sollten runtergehen und uns die Sache genauer ansehen«, sagte George.
    »Natürlich!« Das war Tor, und Hutch sah, dass er seine Staffelei hervorkramte.
    »Wer will mitkommen?«
     
    Alyx wunderte sich nicht, als Hutch zur Vorsicht riet und sie daran erinnerte, dass sie schon früher von falschen Voraussetzungen ausgegangen waren und Menschen gestorben waren.
    »Aber«, sagte George, »dieser Mond muss verlassen sein. Da unten herrscht ein Vakuum.«
    Dagegen ließ sich wenig einwenden. Es war, so sagte Nick, wie auf der Mondbasis bei Safe Harbor. Dort hatten keinerlei Gefahren gelauert. Die ganze Sache war vollkommen risikolos.
    Alyx teilte diese Überzeugung. Sie mochte Hutch, aber sie kam ihr manchmal ein wenig zu zurückhaltend vor. Ganz und gar nicht wie die kühne Person, die man sich als Pilotin eines interstellaren Schiffs vorstellen mochte. In Bezug auf die Engel hatte sie Recht behalten, aber das hier war doch gewiss etwas ganz anderes. Trotzdem…
    Sie diskutierten mehrere Stunden lang. Zwar stand außer Frage, dass sie hinuntergehen würden, nicht aber, wer gehen sollte. George und Hutch, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war? George, Nick und Tor, weil es am besten war, den Männern den Vortritt zu lassen, falls Gefahr lauerte? Alyx hingegen schlug vor, sie und Hutch sollten gehen, weil Frauen klüger seien.
    Die Männer lachten, überzeugt, sie hätte nur gescherzt.
    Am Ende, nachdem klar war, dass sie alle gehen wollten, gab Hutch sich geschlagen, und sie gingen gemeinsam hinunter zu der Landefähre und legten ihre Geschirre an. Alyx genoss das Gefühl der Energie, die sich um ihren Körper legte, als sie das Flickingerfeld aktiviert hatte. Sie war warm und sauber und umschmeichelte sie wie ein weiches Kleidungsstück.
    Hutch legte die Regeln fest, während sie vor der Fähre darauf warteten, dass der Innendruck auf null sank. Niemand durfte allein losziehen. Nichts anfassen, was nicht schon vorher mit einem Stock angestoßen worden war. Nicht vergessen, dass dort andere Schwerkraftverhältnisse herrschten. Schwach, aber vorhanden, und wer von einem Berg stürzte, überlebte auch dort nicht. »Und bitte denken

Weitere Kostenlose Bücher