Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
einmal, dass wir an Bord waren.«
    »Gut. Dabei sollten wir es belassen.«
    »Schön. Aber warum? Ich meine, Sie werden so oder so wieder fort sein, wenn er eintrifft.«
    »Sie scheinen nicht zu verstehen, wie so etwas läuft, Hutch. Wenn er erst einmal erfährt, dass wir da drin waren, wird er anfangen, alle möglichen Behauptungen aufzustellen und die Kontrolle an sich zu reißen.«
    »Aber er ist nicht einmal hier.«
    »Das ist auch nicht nötig. Der Mann ist ein Profi. Und was bin ich? Nur ein Typ, der ein bisschen Geld aus dem Markt geschlagen hat.« Er unterbrach sich für eine Minute, um sich mit einem der anderen zu besprechen, ehe er sich wieder meldete. »Ich weiß, dass das paranoid klingt. Tun Sie es trotzdem. Für mich, in Ordnung? Sagen Sie ihm nichts.«
    Okay. Wie er wollte. Außerdem empfand sie ähnlich, auch wenn sie bisher nicht darüber nachgedacht hatte. Trotzdem hatte sie instinktiv einen aktuellen Bericht über die Vorgänge auf dem Chindi zurückgehalten, Informationen, die sie normalerweise ungefragt weitergeleitet hätte. Vielleicht war es tatsächlich wichtig, wer die Lorbeeren einstrich, weil Herman und Pete und Preach und eine Menge anderer Leute gestorben waren. Das war der Grund, und dies war ein Ereignis, an das sich die Menschen noch erinnern würden, wenn Kolumbus und Armstrong und Pirc längst in Vergessenheit geraten wären.
    »Wissen Sie, was ich mir wünsche?«, fragte George. »Ich wünsche mir, dass wir hier so viel Zeit wie möglich verbringen können, und ich wünschte, der Chindi würde eine Stunde vor Mogambos Ankunft abfliegen. Oder besser noch, wenn Mogambo längsseits zu ihm geht.«
    »Reden Sie doch mit dem Captain. Vielleicht kann er es einrichten.«
    »Wir arbeiten daran. Übrigens haben wir etwas Interessantes entdeckt.«
    »Und das wäre?«
    »Ein kleines Amphitheater, nehmen wir an. Aber mit elektronischen Geräten. Und Sitzreihen. Stühle, die gerade die richtige Größe für uns haben. Na ja, vielleicht ein bisschen zu klein. Aber die Energieversorgung funktioniert. Ich glaube, wenn wir herausfinden, wie wir es in Gang kriegen, könnte es uns ein paar Antworten liefern. Tor arbeitet gerade daran.«
    »Tor? Was weiß denn Tor davon?«
    »So viel wie jeder andere von uns.«
    »Falls Sie tatsächlich etwas entdecken«, sagte sie, »zeichnen Sie es auf. Ich kann das von hier aus nicht machen, dafür ist das Signal nicht stark genug.«
     
    Eigentlich sah es ganz einfach aus. Da waren zwölf Stühle in zwei Sitzreihen mit einem Mittelgang. Die Armlehne eines Stuhls in der vorderen Reihe ließ sich öffnen. Unter ihr befand sich eine druckempfindliche Tafel, einige Druckknöpfe und eine halb durchsichtige rote Scheibe, die Tor für einen Lichtsensor hielt.
    »Wie sieht es aus?«, fragte George.
    »Die Energieversorgung steht«, sagte Tor. »Legen Sie die Hand darauf, dann können Sie es spüren.«
    George berührte die Stelle und nickte. »Versuchen wir es, in Ordnung?«
    Sie setzten sich auf die drei Sitze auf der linken Seite der vorderen Reihe. Tor nahm am Mittelgang Platz. Als die beiden anderen ihm signalisierten, dass sie bereit waren, entschied er sich für einen größeren Druckknopf in Form eines schwarzen Quadrats und betätigte ihn. Luft strömte in den Raum. Nicht atembar. Relativ sauerstoffarm, aber dennoch Luft.
    Er probierte den kleineren Knopf aus, rund und smaragdgrün, worauf jener aufleuchtete. Der Energielevel stieg an. Lichter leuchteten im ganzen Raum auf und wurden wieder schwächer. Der Raum selbst verblasste, wurde transparent, verwandelte sich in einen Himmel voller Sterne und Ringe, und die drei Eindringlinge schienen mit ihren Sitzplätzen durch die Nacht zu schweben.
    »Tor.« Alyx Stimme klang kläglich, und sie streckte die Hand aus und griff nach der seinen. Im Grunde war diese Technologie nicht sonderlich bemerkenswert, nichts, was sie nicht schon früher gesehen hätten. Aber dabei zu sein, während der Chindi plötzlich lebendig wurde, konnte einen schon aus dem Gleis werfen.
    »Ich bin hier, Alyx.«
    »Was passiert jetzt?«
    »Showtime. Sie sollten sich wie zu Hause fühlen.«
    Der weite Bogen eines Planetenrings wölbte sich zu den Sternen. Er glitzerte weiß und golden, bis, weit draußen in der Nacht, ein Schatten über ihn fiel. Tor drehte den Kopf und hielt nach der Ursache des Schattens Ausschau, und er erblickte die gewaltige Wölbung eines Gasriesen hinter sich. Dies war keiner der Zwillinge. Der Himmel war finster und

Weitere Kostenlose Bücher