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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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der Anblick gewesen war, als sie im Dunkeln umhergewandert waren und ohne jede Vorwarnung vor einem Etwas gestanden hatten, ohne zu wissen, womit sie es zu tun hatten.
    »Ich weiß genau, was Sie meinen«, sagte Alyx.
    Die beiden Männer führten sie zu dem zweiten interessanten Raum und erreichten schließlich auch den Gravitationstunnel. Die Grube, wie George sie auf seiner Karte bezeichnet hatte. Das Tau, mit dessen Hilfe sie Hutch und Nick herausgezogen hatten, baumelte noch immer in die Tiefe.
    »Und sie ist da wirklich reingesprungen?«, fragte Alyx fassungslos.
    Tor nickte.
    Alyx trat näher und blickte in das Loch. »Die Frau ist unbezahlbar.« Sie strahlte George an. »Sollten Sie jetzt hineinfallen, sind Sie auf sich allein gestellt.« Und da sie gerade von ihrem Captain sprachen, dachte Alyx, dass dies ein guter Zeitpunkt wäre, die Sprechverbindung auszuprobieren. »Hutch, bist du da? Hörst du mich?«
    »Laut und deutlich, Alyx.«
    »Gut. Wir sind jetzt an dem Loch. In welche Richtung geht es weiter, George?«
    »Nach rechts«, sagte er.
    Sie leitete die Information über den Zwischensender weiter. Bevor sie weitergingen, zog sie ein Taschentuch aus ihrer Weste, breitete es aus und warf es in den Schacht. Ohne jeden Luftwiderstand fiel es auch bei nur einem halben g wie ein Stein in die Tiefe.
    »Was soll das?«, fragte George.
    »Ich will sehen, wie das funktioniert.« Sie warf einen Blick auf die Uhr.
    Tor grinste, während George einen verwirrten Eindruck machte. »Wir sollten diesem Schiff ein wenig Respekt entgegenbringen«, sagte er, während er tadelnden Blicks in den Schacht starrte. »Das grenzt an Vandalismus.«
    Es dauerte eine Minute und vier Sekunden. Dann tauchte das Taschentuch wieder auf, nur um gleich darauf wieder in der Finsternis zu verschwinden. »Unglaublich«, sagte Alyx.
    Sie gingen weiter und betraten nun unbekanntes Territorium, widerstanden jedoch der Versuchung, Türen zu öffnen. Erst einmal wollten sie weit genug vorankommen, um ihr Basislager einzurichten, was sie in einem der leeren Räume abseits der Patrouillenroute auf dem Gang zu tun gedachten. Das Funksignal wurde schwächer, und Alyx installierte einen zweiten der vier Zwischensender, die sie mitgenommen hatte, um den Kontakt zur Memphis zu sichern.
     
    Sie hatten sich etwa einen Kilometer von der Ausstiegsluke entfernt, als sie innehielten, in einen leeren Raum blickten und ihn zu ihrer Basisstation erklärten. In dem Raum wählten sie eine Stelle seitlich der Tür aus, sodass sie nicht auf den ersten Blick zu sehen waren.
    Tor löste die Schnallen des Pakets, ehe sie die Ventile mit den Lufttanks verbanden und Alyx zurücktrat, um zuzusehen, wie sich die Kuppel mit Luft füllte.
    Sie installierten die Lebenserhaltungsausrüstung, legten eine Energiezelle ein, während die andere in ihrer Verpackung blieb, und schalteten das Licht an. »Sieht gut aus«, kommentierte Alyx. Tatsächlich wirkte die Kuppel überaus einladend. Sie stellten das Thermostat auf eine angenehme Raumtemperatur ein, worauf die Heizung ansprang und warmes Wasser durch das Heizsystem pumpte.
    Zwar wusste Alyx, dass sämtliche Hinweise bisher darauf schließen ließen, dass der Chindi sie zu ignorieren beabsichtigte, dennoch fühlte sie sich innerhalb der Kuppel sicherer. Nicht, dass sie vor einer ernsthaften Bedrohung hätte schützen können, aber sie war ein Teil ihrer vertrauten Welt.
    Als sie fertig waren, schalteten sie das Licht ab, um unnötige Energieverschwendung zu vermeiden, gingen zurück zur Ausstiegsluke und sammelten ihre Nahrungspakete, die Wasserkanister, die Schlafmatten und einige andere Dinge zusammen. Vor dem Loch blieben sie stehen und warteten darauf, dass Alyx Taschentuch wieder auftauchte, was binnen weniger Sekunden tatsächlich geschah.
    Die Konversation bestand überwiegend aus stets gleich bleibenden Bemerkungen über die Leere im Inneren des Schiffs, die enorme Größe und dass es irgendwo ein Kontrollzentrum geben musste. Eine Brücke. Eine Kommandozentrale. Alyx dachte darüber nach, wie viel Energie notwendig sein musste, um den Chindi inBewegung zu setzen, ihn aus dem Orbit zu fliegen oder ihn wieder anzuhalten, wenn er sich erst einmal im Flug befand. Zu gern hätte sie die Triebwerke gesehen, aber vermutlich würde es Wochen dauern, sie zu finden.
    Sie kehrten in die Kuppel zurück, versiegelten sie von innen und schalteten ihre Flickingerfelder ab. Dann räumten sie die Lebensmittelvorräte ein, füllten

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