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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Aber sie fühlte sich auch lebendiger als während der ganzen letzten zehn Jahre.
    Eigentlich stand sie nicht mit ganzem Herzen hinter Tors Vorschlag, ein Lager einzurichten. Ihr hätte es gereicht, herüberzukommen und die Nase in das Schiff zu stecken, sodass sie später einmal sagen könnte, sie wäre dort gewesen. Sie wusste, welch wertvolle Publicity ihr dies nach ihrer Heimkehr eintragen würde. Aber wichtiger noch war, dass sie ahnte, wie sie selbst sich nach einer solchen Erfahrung fühlen würde.
    Tor trug die mobile Kuppel, George hatte sich die Sauerstofftanks und einige der Wasserkanister aufgeladen, und Alyx kümmerte sich um die Nahrungsmittel. Obwohl es hier draußen keine Gravitation gab, waren die Pakete schwer zu fassen. Ein Päckchen mit gefrorenen Sandwiches entglitt ihrem Griff, und sie konnte nur zusehen, wie es von dannen schwebte.
    George führte sie über die Oberfläche, den Verwitterungsboden oder wie immer man die felsige Außenhülle eines Raumschiffs nennen sollte. Sie gingen in der Mitte zwischen den Felsgraten entlang, die die Senke zu beiden Seiten begrenzten, und blieben vor der Luke stehen. Wie Bill gesagt hatte, war sie wieder verschlossen.
    Es gab keinen Hinweis darauf, dass vor gerade einem Tag ein Loch in diese Luke geschnitten worden war.
    George reichte Tor den Cutter, worauf jener gemächlich eine neue Öffnung in das Material trieb. Bald hob er das ausgeschnittene Stück heraus und ließ es davonschweben. Während sie darauf warteten, dass sich der erhitzte Felsen abkühlte, zog Alyx den Transmitter aus ihrer Weste und befestigte ihn gleich außerhalb der Luke.
    »Gehen Sie nicht zu häufig um Ecken da unten«, sagte Hutch in der Fähre. »Sie schwächen das Signal.«
    »Okay.«
    »Eines noch: Sollte das Ding sich in Bewegung setzen, fühlt sich das im Inneren möglicherweise nicht sonderlich bemerkenswert an, aber auf der Oberfläche wird es kein statisches Feld geben.«
    »Kein was?«, fragte George.
    »Kein statisches Feld. Anti-Trägheit. Ein Feld, das dafür sorgt, dass sie nicht herumgeschleudert werden, wenn das Ding losfliegt. Ich versuche, Ihnen klar zu machen, dass Sie im Inneren des Schiffs möglicherweise nicht merken werden, wie schnell es sich bewegt, aber falls Sie während dieser Phase aus dem Loch kriechen, könnte Ihnen die Beschleunigung den Kopf abreißen. Okay?«
    »Okay.«
    »Also werden Sie, wenn das Ding sich in Bewegung setzt, nicht herauskommen, solange ich es Ihnen nicht sage. Verstanden?«
    Sie alle hatten sie verstanden, und Alyx fragte sich, ob sie womöglich einen Fehler begangen hatte.
    »Viel Glück«, sagte Hutch.

 
Kapitel 25
     
     
Jenseits der goldenen Gipfel,
fließt der Weltenfluss,
die Ufer von Städten beherrscht,
der Grund von Gebeinen übersät.
    Ahmed Kilbrahn,
Riten des Übergangs, 2188
     
    Tor ging voran und genoss das Gefühl der Gravitation, die auf der Leiter nach ihm griff. Tatsächlich war dies ein potentiell gefährlicher Augenblick, denn das Gravitationsfeld dehnte sich durch die Öffnung, die sie geschaffen hatten, über die Grenzen des Schiffs hinaus. Ein unachtsamer Besucher, der nicht damit rechnete, mehr als null g ausgesetzt zu sein, bis er die Luke tatsächlich passiert hatte, mochte von der plötzlich einsetzenden Schwerkraft überrascht, werden und einen weiten Sturz bis zum Boden unter der Luke erleiden.
    Alyx war vorgewarnt, und sie stellte die Füße vorsichtig auf die Sprossen. George blieb auf der Außenhülle und reichte ihnen die Ausrüstungsteile, Nahrungspakete, Wasserkanister an, bis alles unten war. Dann drehte er sich um, winkte der fernen Memphis zu und stieg selbst in den Tunnel hinein.
    Ihre Ausrüstung war zu umfangreich, sie auf einmal mitzuschleppen, weshalb sie Nahrungsvorräte, Wasser und einige andere Dinge in dem Korridor unter der Ausstiegsluke zurückließen und sich auf den Weg machten.
    Tor zeigte Alyx den Werwolf, und obwohl sie gewusst hatte, was sie erwartete, schlug ihr Herz ein paar Takte schneller. »Sieht intelligent aus«, stellte sie fest.
    Nach den Berichten der anderen hatte sie sich auf einen entsetzlichen Anblick gefasst gemacht, doch nun sah sie lediglich einen Wolf in Abendkleidung vor sich. Als sie aber leise kicherte, bedachte Tor sie mit einem verärgerten Blick. »Tut mir Leid«, sagte sie. »Ich kann nicht anders. Aber die Klamotten sehen nett aus.«
    Tor erklärte ihr, wie sie selbst vollkommen überraschend über die Gestalt gestolpert waren, und wie beunruhigend

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