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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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war dort draußen seit…
    »In der Summe haben wir etwa vier weitere Stunden, Hutch.«
    »Du wusstest das die ganze Zeit.«
    »Ja.«
    »Und du hast mir nichts davon gesagt.«
    »Ich sah keinen Grund, diese Information weiterzugeben. Das hätte den Kummer nur verlängert.«
    »Also schön. Sag mir, ob Folgendes funktioniert.«
    »Nur zu.«
    Die interstellaren Schiffe konnten eine Geschwindigkeit von 0,027c erreichen, etwa ein Zehntel der Geschwindigkeit, die notwendig war, um es mit dem Chindi aufzunehmen. »Falls wir einen Felsen finden, der das Zehnfache unserer Masse hat, wäre die Longworth dann imstande, ihn auf die Hälfte von Delta-V zu beschleunigen?«
    »Ja. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Aber nicht innerhalb des spezifizierten Zeitrahmens.«
    »Es würde mehr als zehn Stunden dauern?«
    »Ja.«
    »Wie viel mehr?«
    »Die Dauer läge weit außerhalb Ihrer Parameter. Er wäre tot, bevor wir ihn erreicht hätten.«
    »Was ist mit dem Presseschiff, der McCarver? Sie hat doch nur eine Hand voll Leute an Bord, richtig?«
    » Ihre Kapazität wird mit fünf plus Captain angegeben.«
    »Wie hoch ist ihre Masse, verglichen mit unserer?«
    »43 Prozent.«
    Okay. Vielleicht hatten sie noch eine Chance. »Könnte die Longworth einen Felsen, der das Zehnfache ihrer Masse hat, auf die Hälfte von Delta-V beschleunigen? Innerhalb von zehn Stunden?«
    »Ja.«
    »Okay. Dann addiere die Masse der McCarver zur Masse des Felsens. Ist es dann immer noch möglich?«
    Sie sah Verständnis in Bills Augen heraufdämmern. Auch so ein effektiver Trick aus seinem umfangreichen Repertoire. »Ich komme auf acht Stunden, fünfzehn Minuten, Fehlerfaktor ungefähr bei 6 Prozent. «
    »Würde irgendjemand mir erklären, worum es geht?«, mischte sich Alyx ein.
    »Um eine Rettung, meine Liebe«, sagte Hutch. »Bill, ich brauche einen offenen Kanal. Schnell.«
    »Mit wem wollen Sie sprechen?«
    »Mit Tor.«
    »Steht bereit.«
    Das Bereitschaftslämpchen brannte, aber sie dachte erst noch einen Moment nach, ehe sie etwas sagte. Sie wollte ihm keine Flausen in den Kopf setzen. »Tor«, erklärte sie, »wir haben eine Idee, wie wir dich immer noch retten könnten. Und sie ist besser als die andere. Halt durch.«
     
    Sie sprach mit Yurkiewicz auf der Longworth und mit Yuri Brownstein auf der McCarver. Niemand konnte ihre Idee als undurchführbar bezeichnen, doch als sie mit ihren Ausführungen am Ende war, sah Brownstein gar nicht glücklich aus. »Was passiert, wenn es vorbei ist?«, fragte er. »Wir würden treiben, und ich sehe keine Möglichkeit, das Schiff wieder einzufangen.«
    »Niemand wird Sie treiben lassen. Wenn Sie bereit sind, uns zu helfen, werde ich der Akademie eine Nachricht schicken und sie darüber informieren, was wir außerdem noch brauchen.«
    Brownstein war ein kleiner Mann mit einem runden Kopf. Er lächelte nie. »Teufel, Hutch«, sagte er. »Das ist eine verrückte Idee, und wir würden hier wochenlang festsitzen. Ich würde wenigstens gern meine Tanks vorher auffüllen.« Er wollte Wasserstoff von einem der Zwillinge schöpfen.
    »Dafür haben wir nicht genug Zeit«, widersprach sie. »Wie ist der derzeitige Füllstand?«
    »Ungefähr 80 Prozent.«
    »Das reicht. Wie steht es bei Ihnen, John?«
    »Etwas weniger. Dreiundsiebzig. Sollte reichen. Allerdings werden wir vermutlich hinterher auch treiben.«
    Brownstein sah aus, als hätte man ihm gerade die Taschen ausgeräumt. »Verdammt, Hutch, wir laden uns wegen diesem Kerl eine Menge Ärger auf. Wie ist er überhaupt in diese Lage geraten?«
    »Das wollen Sie bestimmt nicht wissen, Yuri. Außerdem sollten wir uns im Moment besser darauf konzentrieren, ihn da rauszuholen. Und das werden wir unter spektakulären Umständen tun, also werden Sie beide Helden sein.«
    Härte spiegelte sich in Yurkiewiczs Augen. »Ja. Bestimmt.«
    »Interessanter Aspekt«, sagte Brownstein. »UNN eilt zur Rettung.«
    »Was mir Sorgen macht«, bekannte Yurkiewicz, »ist, dass keine unserer Maschinen für eine derartige Last konzipiert wurde. Was passiert, wenn sie hochgehen?«
    »Dann ist das Spiel aus«, sagte Hutch. »Aber die Akademie wird die Verantwortung für sämtliche Schäden übernehmen.«
    »Beinhaltet das die Beerdigungskosten?«
    Hutch widerstand der Versuchung, ihm zu sagen, dass sie genau den richtigen Mann für diese Dinge an Bord der Memphis hatte.
    Yurkiewicz beäugte sie skeptisch. Wie Matt Brawley war er ein unabhängiger Pilot, angeheuert, weil er verfügbar und

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