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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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erhalten wirst, Tor…«
    Gott sei Dank. In zwei Stunden würden sie ihn holen. Sie warteten da draußen auf ihn. Triumphierend hob er die Faust. Zwei Stunden waren in Ordnung. Damit konnte er leben. Ja, das konnte er. Er lachte über das kleine Wortspiel. »Danke, Hutch.«
    »Tor, wir werden die Crew um Hilfe bitten. Die Außerirdischen.«
    Die Außerirdischen? »Hutch? Kannst du mich hören?« Zum Teufel, es gab keine Außerirdischen. »Hutch! Wo bist du? Antworte bitte, verdammt!«
    »Es tut mir Leid, Tor. Ich wünschte, wir könnten mehr tun.«
    Das ergab keinen Sinn. »Hutch, hier ist nichts Lebendiges außer mir.«
    »Du wirst nicht mit mir sprechen können. Du wirst nur für einen Moment in Reichweite sein. Wir nehmen an, dass du mit fünfundsiebzigtausend Kilometern in der Sekunde an uns vorüberfliegen wirst.«
    Nein. Unmöglich. Das konnte nicht stimmen. Die Sterne bewegten sich nicht. Der Chindi bewegte sich nicht. »Das muss ein Irrtum sein«, sagte er. »Ich schwebe nur im Raum. Ich bewege mich überhaupt nicht.«
    Er wartete, und dann rief er ihren Namen. Er stand auf und blickte zu den Sternen hinauf. »Das ist nicht passiert«, murmelte er. »Hutch…«
     
    Sie redete immer weiter mit ihm, erzählte ihm, dass sie nach einer Möglichkeit suchten, dass es ihr so Leid täte, dass sie alles tun würde, ihm ihn zu holen… Immer wieder überlagerten Interferenzen die Transmission. Beteigeuze ließ grüßen.
    Er schlenderte über die Oberfläche, wanderte zwischen den Hügeln und den kahlen Felsen umher. Er erinnerte sich an Hutch vor langer Zeit, daran, wie sie von den Archäologen gesprochen hatte, die seit ewigen Zeiten irgendwelche uralten Gegenstände ausgruben und ihnen so viel Wissen wie nur möglich entlockten und doch stets bei dem gleichen Kommentar endeten: Was könntest du erzählen, könntest du nur sprechen.
    Diese Leute sehnten sich danach, alte Tempel zum Reden zu bringen. Wünschten, sie könnten Tongefäßen und Werkzeugen und, im Orbit um Beta Pac, einer Raumstation längst verstorbener Außerirdischer lauschen. Aber sie wussten, wie Hutch gesagt hatte, dass dies eine sehr einseitige Konversation gewesen wäre. Selbst die Namen von Königen gerieten üblicherweise irgendwann in Vergessenheit.
    Aber die Augen des Chindi schienen überall zu sein. Und seine Stimme sprach zu jedem, der einen Weg fand, an Bord zu gehen. War das der Zweck dieses Schiffs? War das Ding ein Geschenk für seinen Finder? Oder war es schlicht verloren gegangen?
    Tors Luftvorrat war beinahe aufgebraucht, also kehrte er zu der Luke zurück, blickte hinunter und sah erfreut, dass seine Kuppel noch da war. Jedes Mal, wenn er zurückkehrte, hielt er gespannt den Atem an, wohl wissend, dass die Roboter die Kuppel in seiner Abwesenheit fortgeschleppt haben könnten. Die Putztruppe kann es schließlich nicht dulden, dass irgendwer seinen Abfall in dem Gang hinterlässt.
    Versuchsweise hatte er einige Stücke zerdrückten Papiers in diversen Korridoren zurückgelassen. Samt und sonders waren sie spätestens am nächsten Tag verschwunden gewesen. Aber die Roboter vergriffen sich nie an seiner Kuppel.
    Sie wussten von ihm. Vielleicht wussten sie nur nicht, wie sie ihm helfen konnten.
    Er kletterte die Leiter hinunter. Einer der Roboter näherte sich. Er musste zur Seite weichen, um die Kuppel zu passieren.
    Tor trat ihm in den Weg, und er hielt an. Die schwarzen Scheiben, die vermutlich als Augen dienten, fixierten ihn.
    »Hallo«, sagte er. »Bring mich zu deinem Captain.«
    Der Roboter wartete.
    »Kannst du mich verstehen? Ich bin gestrandet. Ich brauche Hilfe.«
    Er versuchte, Tor zu umrunden, aber der blieb stets vor ihm. »Ihr interessiert euch doch sonst für alles und jeden. Aber ihr reagiert überhaupt nicht darauf, wenn Fremde in das Schiff eindringen. Warum?«
    Die Dinger fungierten als eine Art Hausmeister. Vor einigen Tagen war er auf einen der Roboter geklettert und mitgefahren, bis er in einen der Räume gerollt war. Das Ding hatte ein Programm abgespult, ein grauenhaftes Spektakel, in dem eine marmorne Küstenstadt von einer Wolke angegriffen wurde. Eine der Omega- Wolken, wie er vermutete, jene Phänomene, die alle 8.000 Jahre in Wellen aus dem galaktischen Zentrum hervorströmten und geometrische Anordnungen vernichten. Eines der letzten großen Mysterien der Moderne.
    Die Bilder waren verwaschen. Der Roboter hatte sie wieder scharf gestellt und den Raum verlassen. Tor jedoch hatte er nicht die geringste

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