Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
bestätigte Hutch.
    Da sie weiter nichts tun konnte, lehnte sich Hutch zurück und bedachte Alyx mit einem hilflosen Blick.
    »Du hast getan, was du konntest«, sagte Alyx.
    Nick erkundigte sich, ob jemand Kaffee wollte, doch sie lehnten beide ab. Also schenkte er nur eine Tasse für sich ein.
    »Die Lage ist furchtbar«, sagte Alyx, »und mir fällt nichts als ein Klischee ein. Aber du weißt, wie ich es meine.«
    »In derartigen Situationen greifen die Menschen immer auf Klischees zurück«, gab Nick zu bedenken. »Wir brauchen das. Damit klingt alles ein bisschen vertrauter, und das gibt uns ein Gefühl der Stabilität.«
    Hutch lächelte. »Lernt man das auf der Bestatterschule?«
    »Das ist die erste Regel in unserem Geschäft, Hutch. Was auch immer passiert, wir stehen es durch. Wir halten durch, und das Leben geht weiter.«
    Hutch sah ihm in die Augen. Er meinte, was er sagte. Alles würde wieder in Ordnung kommen.
    Nick las ihre Gedanken. »Ich verstehe, warum er Sie liebt, Hutch.«
    Im Zusammenhang mit dieser Unterhaltung war das ein Blitz aus heiterem Himmel. »Ich glaube nicht…«, setzte sie an. »Er… ich meine… wir haben keine Beziehung…«
    »Trotzdem ist seine Haltung Ihnen gegenüber nicht zu übersehen, seit er an Bord gekommen ist. Oder halten Sie uns für blind.«
    »Nein. Nein, das tue ich nicht.«
    Sie wandte den Blick von seinen blauen Augen ab. Starrte den Navigationsschirm an. Da draußen war ein weiterer Felsen. Dann das Phillies-Bild. Und den Kaffeespender. »Vielleicht trinke ich doch einen.«
     
    »Der Chindi wird uns in einer Stunde, siebenundvierzig Minuten passieren. Plusminus 5 Prozent.«
    Hutch atmete tief durch. »In Ordnung, Bill. Offne einen Kanal zu Tor.«
    Alyx und Nick sagten keinen Ton, aber sie konnte ihre Mienen lesen. Was wirst du ihm sagen?
    Sie hatte keine Ahnung. Tor würde ihr nicht antworten können. Dafür war er immer noch zu weit entfernt. Aber vielleicht konnte er sie hören.
    Normalerweise hätte Bill ihr gesagt, dass der Kanal geöffnet war. Dieses Mal leuchtete nur kommentarlos eine grüne Lampe auf.
    »Tor«, sagte sie. »Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst. Du sollst wissen, dass wir nicht aufgegeben haben.«
    Auf der Brücke schien die Zeit stehen zu bleiben. Ein Sessel knarrte. Das Piepen und Summen der elektrischen Systeme des Schiffs wurde hörbar. Die Luft war stickig, warm und schwer.
    »Aber die momentane Situation ist nicht erfreulich…« Sie erklärte ihm die Lage, erzählte ihm, dass der Chindi nicht gesprungen war, dass er langsamer war als das Licht, aber doch so schnell, dass sie nicht längsseits gehen und ihn abholen konnten. Dass sie zu langsam waren, Schritt zu halten, aber einen weiteren Versuch unternahmen, Kontakt zu dem Schiff aufzunehmen. Dass sie eine Idee hätten, wie es klappen könnte. Sicher, es war ein gewagtes Unternehmen, aber sie würden nicht aufgeben.
    »… möchte dir aber keine falschen Hoffnungen machen«, sagte sie.
    Auf dem Navigationsschirm öffnete sich ein Fenster: GESCHÄTZTE ENTFERNUNG ZUDEM CHINDI: 3,6 AEs.
    Und darunter: FLUGGESCHWINDIGKEIT DES CHINDI BEI DER LETZTEN ORTUNG DURCH DIE LONGWORTH: 0,26 c.
    »Diese Transmission wird dich erst in beinahe einer halben Stunde erreichen. Kurz danach wirst du uns passieren. Etwa eine Stunde und zwanzig Minuten, nachdem du diese Nachricht erhalten wirst, Tor…« Ihre Stimme versagte, und sie unterbrach sich.
    OBJEKTE IN OORT’SCHER WOLKE ÜBERWIEGEND EIS UND GESTEIN.
    Das Phillies-Bild lächelte auf sie herab. War die Welt je so schön gewesen?
    »Tor, wir werden die Crew um Hilfe bitten. Die Außerirdischen.« Sie ließ sich auf ihren Sessel fallen und starrte durch den Sichtschirm in die Dunkelheit. »Es tut mir Leid, Tor. Ich wünschte, wir könnten mehr tun.
    Du wirst nicht mit mir sprechen können. Du wirst nur für einen Moment in Reichweite sein. Wir nehmen an, dass du mit fünfundsiebzigtausend Kilometern in der Sekunde an uns vorüberfliegen wirst.« Sie dachte daran, ihn aufzumuntern, irgendetwas Kluges zu ihm zu sagen.
    Wie auch immer.
    »Bill«, fragte sie. »Senden wir die Transmission an den Chindi immer noch?«
    »Ja, Hutch.«
    »Kurs und Geschwindigkeit konstant?«
    »Ja, Hutch.«
    »Das kann nicht funktionieren«, sagte sie zu Alyx und Nick.
    Alyx nickte. Nicks Kiefermuskulatur arbeitete.
    Hutch ließ den Kanal geöffnet und sprach immer wieder mit Tor, während der Chindi näher kam. Als er nur noch 200 Millionen Kilometer entfernt war, ging

Weitere Kostenlose Bücher