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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Brawley gelesen.«
    Kurz vor Mitternacht meldete Bill, dass der Sprung nun bald bevorstünde. Hutch wies ihre Passagiere an, sich anzuschnallen, und ging auf die Brücke. Tor folgte ihr, blieb aber in der Tür stehen. »Ich dachte, du hättest vielleicht gern ein wenig Gesellschaft.« Sie lächelte und winkte ihm zu, auf dem Sitz des Kopiloten Platz zu nehmen.
    Bill begann mit einem sechsminütigen Countdown.
    »Jetzt wird es kritisch«, sagte sie.
    Sechs grüne Lampen leuchteten auf der Konsole auf. Fünf Passagiere und der Kopilot waren sicher angeschnallt.
    »Was denkst du über diese Sache?«, fragte er leise, als stünde es ihr nun endlich frei, offen zu sprechen.
    »Falls sie es in die Fähre geschafft haben«, sagte sie, »sollten sie okay sein.«
    Petes Stimme erklang über den Commlink. »Gott, bitte…«
    Sämtliche Sprungstatusanzeigen leuchteten bernsteinfarben.
    »Drei Minuten«, verkündete Bill.
    Hutch leitete zusätzliche Energie aus dem Fusionsaggregat um. Systemkontrollen leuchteten grün auf. Die Energielevel der Hazeltines stiegen an. Der Masseanzeiger sank auf Null.
    »Ich bin nicht sehr optimistisch«, gestand Tor.
    Ein rotes Licht leuchtete auf. Etwas bewegte sich ungesichert in der Missionskontrolle.
    »Das ist mein Notebook«, erklärte George über den Commlink.
    »Können Sie es sichern?«
    »Bin dabei.«
    »Eine Minute.«
    Sie glitten voran.
    Das rote Licht erlosch. Die Konsole verriet, dass alle wieder gesichert waren.
    Das Licht wurde schwächer.
    Die Navigationssysteme für den normalen Raum, die im Energiesparmodus gelaufen waren, erwachten zum Leben. Das Fusionsaggregat meldete sich betriebsbereit. Externe Sensoren arbeiteten wieder. Schilde bauten sich auf.
    »Viel Glück«, sagte irgendeine Stimme über die Kommunikationsanlage.
    Und dann glitten sie sauber und glatt in die Finsternis. Sterne leuchteten auf, und eine geschrumpfte Sonne zeigte sich an Backbord. Neben ihr atmete Tor tief durch.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Ein bisschen benommen.«
    »Passiert immer wieder. Schließ die Augen und warte, bis du dich besser fühlst.«
    »Okay.«
    »Und keine plötzlichen Bewegungen.« Derweil kontrollierte sie bereits die Konsole auf der Suche nach eingehenden Funksignalen. Sollten Preach und seine Leute in der Fähre sein, würden sie vermutlich ein Signal aussenden.
    »Hörst du was?«, fragte Tor.
    »Nein.« Ihre Stimmung erhielt einen herben Dämpfer. »Keinen Piep.« Die Hazeltines schalteten sich ab. »Okay, Leute«, sagte sie. »Sie können jetzt aufstehen. Für den Augenblick sollte alles ruhig bleiben.« Sie schenkte sich und Tor Kaffee ein. »Bill«, sagte sie, »wo sind wir?«
    »Ich arbeite daran.«
    »Fängst du irgendwas auf?«
    »Negativ. Sensoren arbeiten einwandfrei.«
    Nicht gut. Sie starrte ihren Kaffee an und stellte die Tasse ab, ohne getrunken zu haben.
    Die Navigation in einem neuen System gestaltete sich direkt nach dem Sprung stets recht spektakulär. Bei einer Reichweite von 16 Lichtjahren lag die Varianz zwischen anvisiertem Zielpunkt und tatsächlichem Eintrittspunkt bei bis zu zwei AEs. Hinzu kam die Schwierigkeit, die Planeten aufzuspüren, die abgesehen von der Sonne zumeist die einzigen Objekte waren, die nahe genug für eine Positionsbestimmung waren. Für den Augenblick wussten sie nicht, wo sie sich befanden.
    »Ich habe einen der Gasriesen lokalisiert«, meldete Bill. »Vergleiche mit den Daten von Outpost.«
    »Gut!« Tor riss eine Faust hoch.
    »Freu dich nicht zu früh«, warnte ihn Hutch. »Wir könnten immer noch auf der falschen Seite der Sonne sein.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Möglich ist es.«
    Die Passagiere fingen an, sie mit Fragen zu belagern. War die Condor schongesichtet worden? Warum passierte denn gar nichts?
    »Gehen wir rüber und klären sie auf«, beschloss Hutch.
    Als sie die Missionskontrolle betrat, wurde sie von furchtsamen Blicken empfangen. »Wissen wir wirklich nicht, wo wir sind?«, fragte George.
    »Das dauert eine Weile«, sagte sie. »Wir tun, was wir können.«
    Herman runzelte die Stirn. »Können wir unsere Position denn nicht anhand der Sterne bestimmen?«
    »Die sind zu weit entfernt«, erklärte Hutch. »Sie sehen beinahe aus jedem Winkel ziemlich gleich aus.« Ihre Passagiere starrten sie an, als hätte sie sie mitten in der Nacht auf einer unbeleuchteten Landstraße ausgesetzt. »Wir haben keine Karte für dieses System«, sagte sie. »Orientierungspunkte sind die Planeten, aber wir brauchen Zeit, um

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