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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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    »Wie hat Matt es dann gefunden?«, hakte sie nach.
    »Ich weiß es nicht.«
    Tor trat unbehaglich von einem Bein auf das andere. Offenbar wusste er nicht recht, ob er bleiben oder gehen sollte. Hutch winkte ihm zu, sich zu setzen, aber kaum hatte er Platz genommen, wanderte sein Blick schon wieder in weite Ferne.
    Eine Minute später tauchte George auf. »Schon irgendeine Spur von ihnen?«, fragte er.
    »Wir suchen noch.«
    Seine Augen richteten sich auf einen der Schirme, über den Bilder von der Oberfläche flimmerten, ein hart aussehender Boden und aufgequollen wirkendes Gestrüpp. Doch wie als Reaktion auf Georges Ankunft, erfassten die Scanner gleich darauf eine Küstenlinie samt einem Hafen, der auf drei Seiten von Ruinen gesäumt wurde.
    Dann war das auch wieder weg, und der Monitor zeigte eine weite Fläche offenen Wassers.
    »Hutch«, meldete Bill, und seine Stimme klang um eine Oktave tiefer. »Trümmer voraus.«
    Eine seltsame Ruhe überkam sie. Es war, als hätte sie ihren Körper verlassen und würde den Ereignissen aus sicherer Entfernung folgen. »Auf den Schirm.«
    Sie stammten von einem Raumschiff. Eine Baugruppe der Luftversorgung nebst dem angeschlossenen Schaltkasten, ähnlich dem in der Memphis eingebauten Typ. Etwa sechs Meter lang und an beiden Seiten abgebrochen. Außerdem waren Brandspuren zu sehen.
    George fragte, was das sei, und sie hätte beinahe gesagt, es sei die Condor, aber sie schluckte die Bemerkung hinunter und erklärte es ihm. Erzählte ihm, dass es offensichtlich eine Explosion gegeben habe.
    Auch die anderen, Alyx, Pete und Nick, fanden sich nun ein, um den Vorgängen beizuwohnen.
    »Da ist noch mehr.« Bill zeigte ihnen ein Hazeltine-Gehäuse, ein Stück des Rahmens, in dem die Sprungtriebwerke montiert wurden. Auch hier waren deutliche Brandspuren erkennbar.
    »Und noch mehr.«
    Während sie die Trümmer betrachtete, schickte sie mit zitternder Stimme eine Nachricht an Outpost und erklärte, dass sie vor Ort seien und Wrackteile gefunden hätten. »Details«, sagte sie düster, »folgen später.«
    »Sie sind in die Luft geflogen«, bemerkte Pete.
    Alle warteten darauf, dass Hutch etwas sagte. Schließlich war sie die Expertin. Aber sie konnte ihnen keinen Anlass zur Hoffnung liefern. »Ja«, sagte sie nur. »So sieht es aus.«
    Jemand schniefte, schnäuzte sich mit einem Taschentuch.
    »Wie ist das bloß passiert?«, fragte Nick und sah sich auf der Brücke um. »Diese Dinger sollten doch eigentlich sicher sein, oder nicht?«
    »Sie sind sicher«, entgegnete Hutch.
    »Rumpfteile.«
    Sie stammten aus dem vorderen Bereich. Die Hazeltines gehörten hingegen zum Heck. Womit sich weitere Fragen erübrigten. Das ganze Schiff war zerstört worden.
    Hutch sah sich zu Nick um. »Meines Wissens ist noch nie etwas in dieser Art geschehen.« Aber natürlich war es möglich. Jede Art von Maschine konnte explodieren, auch Hazeltines oder Fusionsaggregate, wenn es an der notwendigen Sorgfalt fehlte. Oder wenn man schlicht Pech hatte.
    »Vielleicht war es ein Meteor«, sagte Alyx. »Oder sie sind mit einem Satelliten kollidiert.«
    »Die Art der Trümmer deutet auf eine Explosion im Inneren des Schiffs hin«, widersprach Bill.
    Hutch war ganz seiner Meinung. »Setz eine Boje aus«, befahl sie.
    »In Arbeit.«
    »Wozu das?«, fragte Alyx.
    »Wir werden eine Boje aussetzen, die ein Funksignal aussendet, damit wer immer herkommt, um die Sache zu untersuchen, die Stelle leicht finden kann.«
    »Neuer Fund«, meldete Bill. »Organisch, glaube ich.«
    Hutch hörte ein kollektives Wimmern. Sie selbst konzentrierte sich auf die Konsole und schloss alles andere aus. »Wir werden manövrieren müssen. Sie gehen also am besten zurück und schnallen sich an. Bill wird uns näher heranbringen.« Sie erhob sich von ihrem Stuhl.
    »Brauchen Sie Hilfe?«, fragte Nick.
    Genau der richtige Mann für diesen Job. »Ja, bitte.«
     
    Sie warteten in der offenen Luke zur Luftschleuse, während Bill die notwendigen Manöver ausführte. Das Objekt schwebte über den mit Sternen gesprenkelten Himmel, geisterhaft angeleuchtet von dem zarten Schein des Monds dieser Welt. Dann rissen die Schiffsscheinwerfer es aus dem Dunkel, und Hutch versteifte. Es war ein Bein. Abgetrennt auf der Mitte des Oberschenkels. Verbrannt und gebrochen. Das Knie war leicht gebeugt, als hätte es seinen Eigentümer mitten im Laufen erwischt.
    Keiner von ihnen sagte einen Ton. Nick holte tief Luft, aber sie fühlte, dass er sie

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