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Chronik der dunklen Wälder - Blutsbruder (German Edition)

Chronik der dunklen Wälder - Blutsbruder (German Edition)

Titel: Chronik der dunklen Wälder - Blutsbruder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Paver
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davon.
    Torak sah zu, wie Renn sich auf die Seite legte und einen Stock herbeizog, den die kleinen Wölfe jagen konnten, während  – von ihr unbemerkt – der mit der weißen Pfote sich anschlich und an ihren Stiefeln nagte.
    Torak schaute zu Wolf hinüber, der voller Stolz mit dem Schwanz wedelte. Danke, sagte er in der Wolfssprache. Und dann zu Renn: »Weißt du, was das bedeutet?«
    Sie grinste. »Sieht ganz so aus, als hätte Wolf eine Gefährtin gefunden.«
    Er lachte. »Ja, schon, aber das ist nicht alles. Die Jungen sind heute zum ersten Mal aus ihrer Höhle gekommen. Es ist der wichtigste Tag überhaupt, denn an diesem Tag lernen sie den Rest des Rudels kennen.«
    Seine Handbewegung umfasste Wolf, seine Gefährtin, die Jungen, Renn und sich selbst. »Der Rest des Rudels«, sagte er noch einmal. »Das sind wir.«

Nachwort
    Toraks Zeit liegt sechstausend Jahre zurück, nach der Eiszeit, aber noch vor der Einführung des Ackerbaus. Damals war ganz Nordwesteuropa ein zusammenhängendes Waldgebiet.
     
    Die Menschen in Toraks Welt sahen schon aus wie du und ich, aber ihre Lebensweise war ganz anders als unsere. Sie konnten weder schreiben noch Metall gewinnen und verarbeiten, und auch das Rad war noch nicht erfunden, aber das brauchten sie alles nicht. Es waren echte Überlebenskünstler. Sie wussten alles über die Tiere, Bäume, Pflanzen und Steine im Wald. Wenn sie etwas benötigten, wussten sie entweder, wo sie danach suchen mussten, oder sie fertigten es an.
     
    Sie streiften in kleinen Sippen, sogenannten Clans, umher. Manche schlugen ihr Lager nur für ein paar Tage auf, wie Torak und der Wolfsclan, andere blieben einen ganzen Mond oder Sommer am selben Ort, wie der Raben- und der Weidenclan, wieder andere waren das ganze Jahr über sesshaft, wie der Robbenclan. Wie euch vielleicht anhand der Karte auffällt, sind einige Sippen seit den Ereignissen in Schamanenfluch ein Stück weitergezogen.
     
    Bei den Recherchen zu Blutsbruder habe ich etliche der uralten Bäume aufgesucht, von denen es in Großbritannien noch so viele gibt. Außerdem verbrachte ich geraume Zeit in dem größten, immer noch fast urzeitlichen Flachlandurwald Europas, im Białowieża-Nationalpark in Ostpolen. Dort habe ich das Zubron gesehen (eine Mischung aus Hausrind und Wisent) sowie Wildschweine, Tarpane (eine Art Wildpferde), mehrere vom Blitz getroffene Bäume und mehr Spechtarten als jemals zuvor. In Białowieża holte ich mir die Inspiration für unterschiedliche Gebiete des Großen Waldes und seiner Bewohner, insbesondere während meiner langen Wanderungen durch die besonders geschützten Bereiche des Waldes. Ich hatte auch die Gelegenheit, mir zwei prächtige Biberdämme und -burgen anzusehen, woraus die Idee für Toraks Versteck beim Waldbrand erwuchs.
    Selbstverständlich habe ich meine Freundschaft zu den Wölfen des britischen Wolf Conservation Trust aufrechterhalten. Die Jungen aufwachsen zu sehen sowie die Gespräche mit ihren Pflegern, die sich ohne Bezahlung und voller Begeisterung ihrer Aufgabe widmen, war mir eine beständige Quelle der Inspiration und Ermutigung.
     
     
    Ich möchte allen beim britischen Wolf Conservation Trust dafür danken, dass sie mir den Kontakt mit ihren prächtigen Wölfen gestattet haben; dem Woodland Trust dafür, mir bei meiner Recherche Zugang zu einigen der alten Bäume verschafft zu haben; Mr Derrick Coyle, dem Rabenmeister des Londoner Tower, dessen Wissen und Erfahrung mit den Raben dort eine ständige Inspiration war; den freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeitern des Białowieża-Nationalparks sowie des Museums für Naturgeschichte und Forstwirtschaft in Białowieża; den Führern vom Biuro Usług Przewodnickich Puszcza Białowieża und dem PTTK Biuro Turistyczne, besonders Rev. Mieczyslaw Piotrowski, dem Leiter der Fremdenführer des PTTK, der es mir – mit der großzügigen Erlaubnis des Oberförsters des Druszki-Bezirks des Białowieża-Waldschutzgebietes – möglich gemacht hat, die oben erwähnten Biberbaue zu sehen.
    Schließlich möchte ich, wie immer, meinem Agenten Peter Cox für seinen unerschöpflichen Enthusiasmus und seine Unterstützung danken, ebenso meiner wunderbaren Lektorin und Verlegerin Fiona Kennedy für ihren Ideenreichtum, ihre Hingabe und ihr Verständnis.
     
    Michelle Paver, 2008





1. Auflage
Erstmals als cbj Taschenbuch September 2010
Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform
    © 2009 für die deutschsprachige Ausgabe cbj, München
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