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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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sind aber blind gegen die Wahrheit. Der Dämon hat sich in mehrere Personen aufgespalten. In vielerlei Gestalt und schneller als der Nebel zieht er durch das Land.«
    Der Zerstörer hatte sich noch nicht von allen Fesseln befreit, davon war Aagard überzeugt. Vor Jahren hatte er einen kurzen Blick in den Geist des Dämons werfen können und das Feuer gesehen, das darin loderte. Allein die völlige Vernichtung der Welt konnte Loki zufriedenstellen, wenn er erst ganz frei war.
    Also würde er danach trachten, auch die restlichen Fesseln abzuwerfen. Er würde sein Ziel mit List und Tücke verfolgen und andere seinem Willen unterwerfen – wie er es schon einmal hier in Wessex getan hatte. Der wahnsinnige Zauberer Orgrim lebte noch, eingesperrt in den Kerker des Königs. Er war blind und jetzt, da sein Herr ihn verlassen hatte, kaum noch des Sprechens mächtig. Doch als Diener Lokis hatte er einst über das ganze Königreich geherrscht.
    »Loki arbeitet mit Lug und Trug und bedient sich all jener, die er sich unterwirft«, sagte der Alte laut. »Aber wer könnte das sein?«
    Seine Seherkraft war aufgezehrt, er würde an diesem Abend keine Visionen mehr haben. Doch wie er so in den kleinen Kamin starrte, meinte er eine rote Wolke aus Feuer zu sehen, die sich ausbreitete und die Welt verschlang. Ihr Rauch verdunkelte die Sonne.

4. KAPITEL
    Die Hafenstadt Alebu war Elsa vertrauter als irgendein Ort in Schneeland. Bei ihrer Ankunft herrschte trotz des Winters reger Betrieb. Die Kais waren von Seeleuten sowie wohlhabenden und weniger wohlhabenden Kaufleuten bevölkert und von Gelegenheitsarbeitern, die für einen Tag Arbeit suchten oder unvorsichtige Reisende um ihr Geld erleichterten. Die Menschen sprachen Dansk wie Fritha und ihr Vater, doch mit einem Akzent, der Elsa aus der Zeit vertraut war, als sie die Sprache an Bord der Spearwa gelernt hatte. Eigentlich hätte sie sich in einer Küstenstadt wie dieser ganz zu Hause fühlen müssen, doch das Gegenteil war der Fall. Während der drei Tage auf See hatte sie trotz der Besatzung, die sie törichterweise nicht als ebenbürtigen Seemann hatte anerkennen wollen, das Gefühl gehabt, in ihr früheres Leben mit ihrem Vater zurückzukehren, in dem es kein Kristallschwert und keine Dämonen gegeben hatte, gegen die man kämpfen musste, und keine Gewissensbisse, die unaufhörlich an einem nagten. Mit dem ersten Schritt an Land war all dies zurückgekehrt und damit auch das Gefühl, nicht viel Zeit zu haben. Loki hielt sich irgendwo hier auf. Doch sie wusste nicht, wie sie ihn finden oder gar aufhalten sollte – was sie doch musste! Sie betrachtete ihre rechte Hand, die bis auf den keilförmigen roten Streifen auf der Handfläche geheilt war, und meinte, dort als Antwort auf ihre Gedanken ein Pochen zu spüren. Schwindel erfasste sie. Sie begann zu schwanken und streckte die Arme aus, um nicht zu fallen.
    »Elsa!« Sofort eilte Adrian zu ihr und musterte sie besorgt. Cluaran nahm ihren anderen Arm.
    »Mir fehlt nichts«, sagte sie. »Ich bin nur den festen Boden unter den Füßen nicht mehr gewöhnt.« Das Pflaster fühlte sich seltsam an.
    Sie verließen den Hafen und machten sich auf den Weg in die Stadt.
    »Wir suchen uns ein Gasthaus«, sagte Cathbar. »Du musst wieder zu Kräften kommen.«
    Sie ließen die Seeleute, die sie übers Meer geleitet hatten, in heller Aufregung am Kai zurück. Die Männer hatten das andere, das neue und vor wenigen Tagen erst gerettete Boot, das der Stolz ihres Dorfes war und ihren Helden nach Alebu befördert hatte, verlassen am Kai liegend vorgefunden. Von Besatzung und Steuermann war nichts zu sehen. Auch Nachfragen hatten zu keinem Ergebnis geführt. Das Boot war vor über drei Tagen mit acht Mann an Bord eingetroffen. Alle acht hatten sich noch am selben Tag in die Stadt begeben und waren nicht zurückgekehrt. Sie haben also nur einen Tag für die Fahrt gebraucht! ,dachte Elsa. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugegangen sein.
    In der Stadt schienen sich um diese Zeit zahlreiche Gäste aufzuhalten. Die einzige größere Herberge war überfüllt und nur mit Mühe konnten die fünf dort untergebracht werden. Die Wirtin erzählte, vor Kurzem sei ein Heiler in Alebu eingetroffen. Er habe den reichsten Kaufmann der Stadt vom Fieber geheilt und die Kunde davon habe sich rasch verbreitet. Von einer Gruppe von Seeleuten, die vor drei Tagen eingetroffen waren, hatte die Wirtin nichts gehört, doch versicherte sie Cluaran, dass eine so große Gruppe

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