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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Entschlossenheit.
    Thomas ging als Erster zum Angriff über: Er schwang sein Schwert und schlitzte einer Kreatur, die mit ausgestreckten Metallgreifern auf ihn zukam, mit einem gewaltigen Schlag den Brustkorb auf. Laut sirrend taumelte der Automat rückwärts; rote Funken sprühten wie Blut aus seinem Rumpf. Der Anblick entlockte Jessamine ein harsches Lachen und sie schlug mit ihrem Schirm um sich. Die wirbelnde, scharfe Gewebekante durchtrennte die Beine von gleich zwei Klockwerk-Männern, die daraufhin nach vorn stürzten und wie Fische an Land hilflos über den Boden zappelten.
    Mortmain zog eine verärgerte Miene. »Ach, Herrgott noch mal! Du ...« Ungeduldig schnippte er mit den Fingern und zeigte auf einen Automaten, an dessen rechtem Handgelenk eine Art Metallröhre angeschweißt zu sein schien. »Erledige sie ... die Schattenjägerin.«
    Mit einer eckigen Bewegung riss die Kreatur den Arm hoch und eine grellrote Flamme schoss aus der Röhre. Der Kugelblitz traf Jessamine voll in die Brust und schleuderte sie rückwärts. Der Schirm entglitt ihrer Hand, als sie zu Boden ging und zuckend und mit weit geöffneten, glasigen Augen liegen blieb.
    Nathaniel, der sich neben Mortmain an den Rand des Kampfgetümmels verdrückt hatte, lachte spröde.
    In dem Moment verspürte Tessa einen heißen, unbändigen Hass, dessen Intensität sie selbst erschreckte. Am liebsten hätte sie sich auf Nate gestürzt und ihm mit den Fingernägeln das Gesicht zerfurcht oder ihn so lange getreten, bis er vor Schmerz geschrien hätte. Dazu hätte es nicht viel bedurft, wie Tessa genau wusste. Wenn es um das Erdulden von Schmerzen ging, war Nathaniel schon immer ein Feigling gewesen. Sie wollte sich gerade in Bewegung setzen, doch die Kreaturen, die Jessamine außer Gefecht gesetzt hatten, marschierten bereits wieder auf sie zu.
    Sofort schob Thomas sich vor Tessa. Seine schweißfeuchten Haare klebten ihm im Gesicht und quer über seine Hemdbrust verlief ein langer, blutiger Riss. Majestätisch schwang er das Schwert mit großen, weit ausholenden Bewegungen. Sicher war es nur eine Frage von Minuten, bis er die Kreaturen vollends in der Luft zerfetzt hatte. Doch die Klockwerk-Männer erwiesen sich als überraschend geschickt. Immer wieder wichen sie seinen Hieben aus und strebten unbeirrt und mit starrem Blick in Tessas Richtung. Thomas wirbelte zu Tessa herum und brüllte panisch: »Miss Gray! Schnell! Bringen Sie Sophie fort!«
    Tessa zögerte. Sie wollte nicht fliehen. Sie wollte ihren Mann stehen. Doch Sophie kauerte wie gelähmt hinter ihr, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen.
    »Sophie!«, schrie Thomas, und als Tessa die Angst in seiner Stimme hörte, wusste sie, dass sie hinsichtlich seiner Gefühle für Sophie recht gehabt hatte. »Das Sanktuarium! Laufl«
    »Nein!«, brüllte Mortmain und wandte sich an den Klockwerk-Mann, der Jessamine attackiert hatte.
    Als dieser den Arm hob, packte Tessa das Dienstmädchen am Handgelenk und zog sie in Richtung Treppe. Im nächsten Moment schlug ein roter Kugelblitz krachend in der Wand neben ihnen ein. Tessa schrie auf, verlangsamte ihre Schritte aber nicht und zerrte Sophie die Wendeltreppe hinauf, verfolgt vom Geruch des Schießpulvers und dem Gestank des Todes.
    Will stürmte durch den Torbogen, der die Eingangshalle vom angrenzenden Raum trennte - und blieb abrupt stehen. Jem erwartete ihn bereits und schaute sich genau wie er verwundert um. Obwohl sie keine weiteren Ausgänge entdecken konnten, war Mrs Dark nirgends zu sehen.
    Allerdings wirkte der große Raum keineswegs kahl und leer. Vermutlich hatte er einst als Speisesaal gedient - seine Wände wurden von riesigen Porträtgemälden geziert, die jedoch größtenteils zerschlitzt und bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt waren. In der Saalmitte hing ein gewaltiger Kristalllüster, von dessen Armen lange graue Spinnweben herabbaumelten, welche sich in der aufgewirbelten Luft wie antike Spitzengardinen bauschten. Wahrscheinlich hatte der Leuchter einst über einem großen Esstisch gehangen, doch nun schaukelte er leise über dem nackten Marmorboden, der mit verschiedenen Symbolen zur Geisterbeschwörung versehen war - ein fünfzackiger Stern in einem Kreis, der sich in einem Quadrat befand. Im Inneren des Pentagramms stand eine abstoßende Steinstatue, das Abbild irgendeines hässlichen Dämons mit verwachsenen Gliedmaßen, klauenbewehrten Händen und Hörnern auf der Stirn.
    Um die Statue herum zeugten diverse Utensilien von der

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