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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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gut zehn Minuten in Flammen gestanden haben und ist dabei nicht einmal zur Hälfte durchgebrannt!« Interessiert betrachtete er seinen Arm. »Vielleicht sollte ich den anderen Ärmel auch anzünden, um zu überprüfen, wie lange ...«
    »Henry«, fiel Charlotte ihm ins Wort, die sich offensichtlich von ihrem Schock erholt hatte. »Henry, wenn du dich absichtlich in Brand steckst, werde ich umgehend die Scheidung beantragen. Jetzt setz dich endlich und iss etwas. Und sag unserem Gast Guten Abend.«
    Henry tat, wie ihm geheißen, schaute kurz über den Tisch zu Tessa und blinzelte überrascht. »Ich kenne Sie. Sie haben mich gebissen!«, konstatierte er erfreut, als riefe er sich eine angenehme Erinnerung ins Gedächtnis, die sie beide miteinander verband.
    Charlotte schüttelte den Kopf und warf ihrem Mann einen verzweifelten Blick zu.
    »Hast du Miss Gray bereits nach dem Pandemonium Club befragt?«, wandte Will sich an Charlotte.
    Pandemonium Club. »Ich kenne diesen Namen. Er stand auf dem Schlag von Mrs Darks Kutsche«, warf Tessa ein.
    »Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine Organisation«, erklärte Charlotte. »Eine ziemlich alte Organisation von Irdischen, deren Mitglieder sich für die Kunst der Magie interessieren. Bei ihren Zusammenkünften versuchen sie, Zaubersprüche anzuwenden und Dämonen und Geister heraufzubeschwören.« Sie seufzte.
    Jessamine schnaubte verächtlich. »Ich verstehe nicht, warum sie sich überhaupt die Mühe machen«, sagte sie. »Zauberformeln sprechen ... in Kapuzenroben herumlaufen ... und kleine Brände legen ... Einfach lächerlich!«
    »Das ist längst nicht alles, was sie so treiben«, widersprach Will. »Zudem besitzen sie in der Schattenwelt wesentlich mehr Einfluss, als man annehmen sollte. Viele wohlhabende und bedeutende Personen der irdischen Gesellschaft zählen zu ihren Mitgliedern ...«
    »Das macht die Angelegenheit umso lächerlicher.« Jessamine warf ihre Haare über die Schulter. »Diese Leute haben Geld und Macht. Warum spielen sie dann mit Magie herum?«
    »Eine gute Frage«, sagte Charlotte. »Irdische, die sich in Dinge mischen, von denen sie nichts verstehen, nehmen oft ein schlimmes Ende.«
    Will zuckte die Achseln. »Als ich Näheres über das Symbol auf dem Dolch in Erfahrung bringen wollte, den Jem und ich in jener Gasse gefunden hatten, führten mich meine Nachforschungen zum Pandemonium Club. Und die dortigen Mitglieder verwiesen mich an die Dunklen Schwestern. Es ist ihr Symbol - die beiden Schlangen. Die Schwestern kontrollierten eine Reihe geheimer Spielhöllen, die regelmäßig von Schattenweltlern aufgesucht wurden. Ihr einziger Zweck bestand darin, Irdische anzulocken, diese beim Spielen magischer Spiele auszutricksen und ihnen ihr gesamtes Geld abzuknöpfen. Und wenn die Irdischen dann hoch verschuldet waren, haben die Dunklen Schwestern sich das Geld zurückgeholt - inklusive enorm hoher Zinsen.« Will schaute zu Charlotte. »Außerdem haben die Schwestern noch einige andere Etablissements geführt, und zwar solche höchst fragwürdiger Natur. Man hat mir berichtet, dass das Anwesen, in dem Tessa gefangen gehalten wurde, ein Schattenwelt-Freudenhaus war, das auf die Wünsche bestimmter Irdischer mit etwas ungewöhnlichem Geschmack spezialisiert war.«
    »Will, ich bin mir nicht sicher, ob das ...«, setzte Charlotte zweifelnd an.
    »Pah!«, unterbrach Jessamine sie. »Kein Wunder, dass du so erpicht darauf warst, dem Haus einen Besuch abzustatten, William.«
    Falls sie gehofft hatte, Will damit zu verärgern, war ihr dies gründlich misslungen. Er schenkte ihr so wenig Beachtung, als hätte sie überhaupt nichts gesagt. Stattdessen schaute er zu Tessa auf der gegenüberliegenden Tischseite und musterte sie mit leicht hochgezogenen Augenbrauen. »Habe ich Ihr Zartgefühl verletzt, Miss Gray? Ich war davon ausgegangen, dass Sie, nach allem, was Sie gesehen haben, nicht mehr so leicht zu schockieren sind.«
    »Ich fühle mich nicht gekränkt, Mr Herondale.« Doch ihren Worten zum Trotz spürte Tessa, wie ihre Wangen feuerrot anliefen. Wohlerzogene junge Damen wussten nicht, was ein Freudenhaus war, und würden diesen Ausdruck ganz gewiss nicht in Gesellschaft von Fremden in den Mund nehmen. Mord war eine Sache, aber dies hier ... »Ich, äh ... ich wüsste nicht, warum das Dunkle Haus ein ... ein solcher Ort gewesen sein sollte«, sagte sie schließlich mit möglichst fester Stimme. »Keine Menschenseele ist dort je ein- oder ausgegangen und bis

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