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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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einfassten.
    Jem drückte die Tür auf und winkte Tessa ins Zimmer; anschließend verriegelte er die Tür hinter ihnen und steckte den Schlüssel, den er zum Öffnen verwendet hatte, wieder in die Hosentasche. »Dies ist Wills Zimmer«, sagte er.
    »Du meine Güte«, stieß Tessa hervor. »Hier bin ich noch nie gewesen. Ich war fast schon zu der Überzeugung gelangt, dass er kopfüber schlafen würde, wie eine Fledermaus an einem Balken.«
    Jem lachte kurz, ging dann an ihr vorbei zu einem Sekretär und begann, das Wirrwarr auf der Schreibauflage zu durchwühlen.
    Währenddessen schaute Tessa sich um. Ihr Herz schlug wie wild, als würde sie etwas sehen, was eigentlich nicht für ihre Augen bestimmt war - einen geheimen, verborgenen Teil von Will. Aber dann ermahnte sie sich, nicht albern zu sein. Schließlich war dies nur ein Zimmer, mit den gleichen schweren dunklen Möbeln wie in allen anderen Institutsräumen. Noch dazu herrschte das reinste Chaos: Die Bettdecke lag zerwühlt am Fußende des Betts, Kleidungsstücke hingen wahllos über der Stuhllehne, halb volle Teetassen balancierten gefährlich am Rand des Nachttischs. Und überall lagen Bücher - Bücher auf den Beistelltischen, Bücher auf dem Bett, Bücher in hohen Stapeln auf dem Fußboden, Bücher in Zweierreihen auf den Regalen entlang der Wände. Während Jem weiterhin die Schubladen durchsuchte, schlenderte Tessa zu den Bücherregalen und warf einen neugierigen Blick auf die Titel.
    Es überraschte sie nicht, dass sie fast ausschließlich Romane und Gedichtbände vorfand. Einige Titel waren in Sprachen verfasst, die sie nicht lesen konnte, auch wenn sie erkannte, dass es sich um Latein und Griechisch handeln musste. Des Weiteren entdeckte sie mehrere Märchensammlungen, Tausendundeine Nacht, die Werke von James Payn, Anthony Trollopes Der Vikar von Bullhampton, Thomas Hardys Verzweifelte Maßnahmen, einen Stapel mit Erzählungen von Wilkie Collins - Die neue Magdalena, Gesetz und Frau, Zwei Schicksalswege - und den neuen Roman von Jules Verne mit dem Titel Die Stadt unter der Erde, den zu lesen Tessa kaum erwarten konnte. Und dann fiel ihr Blick auf ein besonderes Buch. Da war es ja: Eine Geschichte aus zwei Städten. Mit einem wehmütigen Lächeln griff sie danach, um es aus dem Regal zu ziehen. Doch als sie es anhob, fiel ein dünner Stapel Papier heraus, der zwischen dem Buchdeckel und der ersten Seite eingeklemmt gewesen war, und flatterte zu Boden. Tessa bückte sich, um die Blätter aufzuheben, und erstarrte - sie erkannte die Handschrift auf den ersten Blick. Es handelte sich um ihre eigene ...
    Ein beklemmendes Gefühl schnürte ihr die Kehle zu, während sie die Seiten überflog. Lieber Nate, las sie. Heute habe ich versucht, mich zu verwandeln, doch vergebens. Die Dunklen Schwestern hatten mir eine Münze gegeben, aber ich konnte ihr keinerlei Informationen entlocken. Entweder war die Münze nie im Besitz eines Menschen oder aber meine Kräfte lassen nach. Im Grunde würde mich das nicht kümmern, aber sie haben mich ausgepeitscht ... Bist du jemals ausgepeitscht worden? Nein, was für eine dumme Frage, natürlich nicht. Es fühlt sich an, als würden sich Flammenspuren kreuz und quer in deine Haut fressen. Es beschämt mich, gestehen zu müssen, dass ich in Tränen ausgebrochen bin, und du weißt ja, wie sehr ich es hasse zu weinen ... Ihr Blick fiel auf die nächsten Zeilen: Lieber Nate, heute hast du mir so sehr gefehlt, dass ich dachte, ich müsste sterben. Wenn du nicht mehr existierst, gibt es niemanden mehr auf der Welt, den es kümmert, ob ich lebe oder tot bin. Ich habe das Gefühl, als würde ich mich auflösen, im Nichts verschwinden. Denn wenn sich auf der ganzen Welt niemand für einen interessiert, existiert man dann überhaupt noch?
    Dies waren die Briefe, die sie ihrem Bruder vom Dunklen Haus aus geschrieben hatte. Damals hatte sie allerdings nicht erwartet, dass Nate sie zu Gesicht bekommen würde - oder sonst irgendjemand. Eigentlich handelte es sich auch eher um eine Art Tagebuch, der einzige Ort, an dem sie all ihre Qualen, ihre Trauer und ihre Angst loswerden konnte. Tessa wusste, dass man die Briefe gefunden und dass Charlotte sie gelesen hatte, aber was machten sie ausgerechnet hier in Wills Zimmer, versteckt zwischen den Seiten eines Buchs?
    »Tessa«, räusperte Jem sich hinter ihr.
    Rasch drehte sie sich um und ließ dabei die Briefe unbemerkt in ihre Manteltasche gleiten.
    Jem stand noch immer vor dem Sekretär und

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