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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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eine leichte Verpflichtung ein ...«
    »Du hast Will gefragt«, mutmaßte Tessa.
    Noch immer lächelnd schüttelte Jem den Kopf. »Nein, er hat mich gefragt«, erläuterte er. »Oder besser gesagt, er hat es mir mitgeteilt. Wir waren gerade im Fechtsaal, beim Training mit dem Langschwert. Will hat mich gefragt und ich habe abgelehnt, denn er verdiente jemanden, der nicht bald sterben würde ... der ein Leben lang auf ihn aufpassen konnte. Daraufhin hat Will mir eine Wette vorgeschlagen: Wenn er es schaffen würde, mir das Schwert abzunehmen, müsste ich im Gegenzug einwilligen, sein Blutsbruder zu werden.«
    »Und hat er es geschafft?«
    »In sage und schreibe neun Sekunden stand ich mit dem Rücken zur Wand, ohne mein Schwert«, lachte Jem. »Er musste damals heimlich trainiert haben, denn ich hätte mich niemals auf die Wette eingelassen, wenn ich geahnt hätte, wie gut er im Umgang mit dem Langschwert ist. Schließlich waren bis dahin immer Wurfmesser die Waffen seiner Wahl.« Er zuckte die Achseln. »Wir waren damals dreizehn und die Zeremonie fand ein Jahr später statt, mit vierzehn. Inzwischen sind drei Jahre vergangen und ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, ohne Parabatai zu leben.«
    »Warum wolltest du zuerst nicht ... als er dich gefragt hat?«, erkundigte Tessa sich zögernd.
    Jem fuhr sich mit einer Hand durch die silberhellen Haare. »Die Zeremonie bindet die beiden Partner«, sagte er. »Sie macht sie stärker - beide Parabatai können aus der Kraft des jeweils anderen schöpfen. Und man weiß wesentlich genauer, wo sich der andere gerade befindet, sodass man im Kampf nahtloser Zusammenarbeiten kann. Außerdem stehen den Parabatai zusätzliche Runen zur Verfügung, die man sonst nicht nutzen könnte. Aber ... man kann in seinem Leben nur ein einziges Mal einen anderen Schattenjäger zu seinem Parabatai erwählen. Eine zweite Chance gibt es nicht, selbst wenn der erste gestorben sein sollte. Und angesichts meiner Umstände hielt ich mich nicht für die beste Wahl ...«
    »Das erscheint mir als eine harte Regel.«
    Jem schaute sie an und sagte etwas in einer Sprache, die Tessa nicht verstand. Es klang wie »Chalepa ta kala«.
    Verwundert runzelte Tessa die Stirn. »Das ist kein Latein, oder?«
    »Griechisch«, erläuterte Jem. »Und es hat zwei Bedeutungen. Zum einen besagt es, dass alles Erstrebenswerte - das Gute, Feine, Ehrenwerte - nur schwer zu erreichen ist.« Dann beugte er sich vor, näher zu Tessa, sodass sie den süßlichen Duft des Dämonengifts, seiner Arznei, wahrnehmen konnte und darunter den leicht salzigen Geruch seiner Haut. »Aber es bedeutet auch noch etwas anderes«, fügte er hinzu.
    Tessa musste schlucken. »Und das wäre?«
    »Es bedeutet ›Schönheit ist hart‹.«
    Rasch warf Tessa einen Blick auf Jems Hände: schlanke, feingliedrige, geschickte Hände, mit kurz geschnittenen Nägeln und Narben auf den Knöcheln. War eigentlich kein einziger der Nephilim nicht von früheren Wunden gezeichnet?, wunderte sie sich. »Diese Worte sprechen dich auf eine besondere Weise an, nicht wahr?«, fragte sie leise. »Diese toten Sprachen. Wie kommt das?«
    Jem hatte sich inzwischen so weit zu ihr vorgebeugt, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren konnte. »Ich bin mir nicht ganz sicher, denke aber, dass es möglicherweise mit der Klarheit dieser Sprachen zusammenhängt. Griechisch, Latein, Sanskrit ... sie alle enthielten reine Wahrheiten ... lange bevor wir unsere heutigen Sprachen mit so vielen sinnlosen Worten überfrachtet haben.«
    »Und was ist mit deiner eigenen Sprache?«, hakte Tessa sanft nach. »Die Sprache, mit der du aufgewachsen bist?«
    Jems Mundwinkel zuckten. »Ich bin mit Englisch und Mandarin, also Hochchinesisch, aufgewachsen«, führte er aus. »Mein Vater sprach Englisch, aber Chinesisch mehr schlecht als recht. Und als wir nach Shanghai umzogen, wurde es sogar noch schlimmer. Der dort gesprochene Dialekt ist für jemanden, der nur Hochchinesisch beherrscht, kaum zu verstehen.«
    »Bitte sag etwas auf Mandarin«, bat Tessa lächelnd.
    Daraufhin erwiderte Jem etwas, das wie eine schnelle und melodische Abfolge von gehauchten Vokalen und Konsonanten klang: »Ni hen piao liang.«
    »Und was hast du nun gesagt?«
    »Ich sagte, dein Haarknoten löst sich auf. Augenblick«, murmelte Jem und schob eine widerspenstige Locke hinter Tessas Ohr.
    Tessa spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, und war dankbar für das schummrige Licht in der

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