Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)
Maximilian mit einer sowohl erschrockenen als auch fassungslosen Stimme.
„Überlass mir den Bericht, Kollege“, antwortete Jerry und steckte seine Glock 19 ins Holster zurück.
Kapitel 4 – Die neue Bekanntschaft
Portland (US-Bundesstaat Maine). Das Jahr 2010. Frühling.
Die warmen Sommermonate und die damit verbundenen Schulferien verflogen rasch.
Die größte Zeit nahmen die Renovierung und die stilvolle Einrichtung des neuen Zuhauses in Anspruch. Die neue, kleine Familie entpuppte sich nach kurzer Zeit jedoch als ein starkes Team und erledigte diese Aufgaben meisterhaft.
In fast allen Zimmern wurden die Wände entweder frisch gestrichen oder mit farbenfrohen Tapeten neu beklebt. Die ausgewählten Farben der beiden Stiefschwestern stachen dabei natürlich hervor.
Die Küche erstrahlte in einem satten, hellgrünen Ton. Die Entscheidung über die Farbe hatten alle Familienmitglieder einstimmig getroffen. Dazu wurden noch mehrere neue Küchenschränke gekauft, die viel Stauraum für die Essensvorräte boten, und moderne Gerätschaften angeschafft. Natürlich durfte auch eine größere Bratpfanne nicht fehlen, in der Jack seine berühmten Pfannkuchen zubereiten konnte – von nun an jedoch nicht mehr für zwei, sondern für vier Personen.
Das Esszimmer, das sich direkt an der Küche befand und lediglich durch eine Wand mit eingelassener Rundbogentür und einen farbenfrohen Hängevorhang getrennt war, konnte von allen in unmittelbarer Nähe gelegenen Zimmern aus betreten werden. Im südlichen Bereich lag das Wohnzimmer und in westlicher Richtung die Vorratskammer, die ständig bis zur Decke hin mit diversen Leckereien gefüllt war.
In dem weiträumigen Esszimmer befand sich ein großer, aus massivem Eichenholz gefertigter Esstisch. Seine dicken Füße, die vom Umfang her schon fast das Gewicht eines Elefanten tragen konnten, standen fest auf dem Boden und garantierten die Stabilität des Möbels. Dieser antike Tisch, der einem altertümlichen Altar glich, bildete seit Neuestem den Versammlungsort der Familie. Hier trafen sie sich morgens, mittags und auch abends, um gemeinsam zu speisen und über die neuesten Dinge zu reden. Der Hauptgesprächsstoff in den ersten Tagen und Wochen waren selbstverständlich der Umzug, die Einrichtung des Hauses und natürlich die neue Umgebung.
Da sich die Schulferien nun langsam, aber sicher dem Ende zuneigten und das neue Schuljahr vor der Tür stand, wurde auch dieses Thema heiß diskutiert. Den größten Redebedarf dabei hatte Sydney. Ihr stand nicht nur das neue Schuljahr bevor, sondern auch eine neue Schule, eine neue Klasse und dementsprechend auch neue Schulkameraden. Nicht, dass sie Angst davor hatte, auf fremde Menschen zuzugehen oder neue Bekanntschaften zu schließen; doch die Aufregung war ihr jedes Mal im Gesicht abzulesen. Es graute ihr vor dem Tag, der unaufhaltsam immer näherkam.
Vom Esszimmer führte eine breite Wendeltreppe ins obere Geschoss. Das Obergeschoss verfügte insgesamt über vier Zimmer. Das größte davon war das Schlafzimmer der frisch verheirateten Eltern. Es verfügte außerdem über ein separates Badezimmer, in dem sich eine Duschkabine und eine weiträumige Eckbadewanne befanden – eine Entspannungsoase für die überglücklich Verliebten.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Ganges lagen die beiden Zimmer der Mädchen. Sie waren parallel zueinander angeordnet, sodass sie sich eine gemeinsame Wand teilten.
Sydney saß in ihrem Zimmer und machte sich daran, die restlichen Kisten mit Sachen aus der alten Wohnung auszupacken und in den neuen Regalen und Schränken zu verstauen. In der Mitte ihres Zimmers stand ein breites Bett. Es war neu, denn das alte aus ihren Kindertagen hatte sie nicht länger behalten wollen. Es war für ihre Körpergröße mittlerweile einfach zu klein und die Gestaltung mit den Jahren zu kindisch geworden.
An den Wänden hatte Jack mehrere längliche Regale angeordnet, in denen sie ihre Schulbücher und andere Kleinigkeiten deponieren konnte. Auf diese Weise erhoffte sie sich, mehr freien Raum im Zimmer zu gewinnen.
Auf der südlichen Seite des Raumes befand sich ein großes Doppelflügelfenster, dass sich nach innen öffnen ließ und einen Ausblick in den Garten bot. Rechts an der Eingangstür stand eine aus Massivholz gefertigte, braun lackierte Kommode. Dies war ein Erbstück ihrer Großeltern väterlicherseits, und davon wollte sie sich auch vor dem Umzug auf gar keinen Fall trennen.
Die noch nicht
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