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Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Chroniken der Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Chroniken der Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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neun auf sich zulaufen. Seine Hoffnung, es könnte sich bei einem der Nachzügler um Elias handeln, der ihm zu Hilfe eilte, schwand, denn dieser war immer noch damit beschäftigt, Anthony am Durchbrechen der Mauer zu hindern. Die beiden Verfolger gehörten der gegnerischen Mannschaft an und wollten nicht ihm, sondern Jeremy helfen. Dass ihre Hilfe in keinster Weiser erforderlich war, wussten sie nicht.
    Aragon hatte keine Angst vor den beiden Jungs. Er kannte sie und wusste, dass er ihnen bei Weitem überlegen war. Was ihm zu schaffen machte, war der Zeitverlust, den er nicht wieder wettmachen konnte, wenn er sich die beiden vom Hals schaffen wollte.
    Nummer sechs und Nummer neun stürmten entschlossen auf Aragon zu und richteten ihre Strategie auf eine Umzingelungstaktik aus. Die beiden scherten in entgegengesetzte Richtungen aus und kamen von zwei Seiten auf den blonden Spieler zugerannt. Aragon blieb stehen und versuchte, mit seinen Füßen einen festen Stand zu bekommen. Die Spikes seiner Schuhe bohrten sich dabei in die weiche Erde und zertraten dabei das weiche grüne Gras.
    Aragon erkannte schnell, was sie vorhatten. Sie wollten ihn von rechts und links gleichzeitig angreifen und zu Boden werfen. Der blonde Spieler durchschaute ihren Plan schnell; es war kein besonders durchdachter, sondern eher ein spontaner Spielzug. Er konzentrierte sich auf die beiden Angreifer und richtete sein Gehör auf die Laute ihrer Schuhe aus.
    Im Bruchteil einer Sekunde, einen Lidschlag, bevor sie ihn erreichten, sprang Aragon in die Luft und zog dabei seine Knie bis fast zum Kinn hoch. Markerschütternd hallte der Aufprall, als die beiden Spieler der gegnerischen Mannschaft ineinanderstießen. Sie hatten ein ungeheures Tempo erreicht und krachten sich gegenseitig die Schädel ein. Die Wucht schleuderte sie mehrere Schritte weit und sie landeten stöhnend auf dem Rasen. Im Augenwinkel erkannte Aragon dicke Blutspritzer, die das Gras mit einem roten Schimmer überdeckten. Nummer sechs hatte eine lange Platzwunde an der Augenbraue, sein Blut strömte, einem kleinen Wasserfall gleich, das Gesicht herunter und bedeckte seine Augen; Nummer neun blutete aus der Nase. Nach einem Bruch sah die Verletzung zwar nicht aus, doch die Nase des Jungen blutete schrecklich. Zu der roten Soße, die aus seiner Nase triefte, gesellten sich salzige Tränen, die eine Nasenverletzung immer mit sich brachte.
    Aragon hatte nicht die Absicht, Rücksicht auf die Verletzungen der beiden zu nehmen, denn er musste Jeremy einholen und hatte somit keine Zeit zu verlieren. Erstaunt sah er, dass Jeremy regungslos dastand und die Szene beobachtete. Sein Stolz war zu groß, um die sich ihm bietende Gelegenheit zu nutzen und auf Kosten anderer den Punkt zu verzeichnen. Er wartete, bis sich Aragon von seinen Angreifern befreit hatte, und rannte erst dann weiter. Dieses Verhalten versetzte den blonden Spieler in Rage. Jeremy spielte mit ihm wie mit einem Anfänger.
    Aragon blickte über die Schulter und sah seinen Bruder, der es zwischenzeitlich irgendwie geschafft hatte, sich Anthony vom Hals zu schaffen. Nun rannte auch er los und versuchte, noch etwas an diesem Spielzug zu retten. Aragon schaute wieder nach vorne und sah seinen Gegner nun fast am Ziel. Mit allerletzter Anstrengung sprintete er so schnell, wie es ging, vorwärts, doch es war zu spät. Jeremy legte den Ball hinter die weiße Linie und holte den ersten erkämpften Punkt für seine Mannschaft.
    Die beiden Winson-Brüder wussten, dass ihnen nicht mehr viel Zeit blieb, um den Punkt auszugleichen. Übungsspiele dauerten meist nur einen Bruchteil eines normalen Spiels, und man musste in jeder Sekunde damit rechnen, dass Trainer Joe seine Pfeife betätigte, um das Training für diesen Tag zu beenden. Jeder Spielzug konnte somit der letzte sein.
    Elias sah Aragon in die Augen und deutete ein schwaches Nicken an. Sein Gegenüber verstand sofort die Anspielung und die dahinterstehende Strategie für den nächsten Angriff.
    Die Spieler stellten sich auf der Mittellinie auf und richteten ihre Blicke nach vorne. Der laute Pfiff der Trainerpfeife ertönte, und der Ball flog erneut in die Höhe. Diesmal sah Aragon weder der Flugrichtung des Balles hinterher, noch hatte er vor, diesen zu fassen zu bekommen. Mit einem wilden Schrei stürzte er sich nach vorne und streckte die beiden Arme weit auseinander. Dabei klammerte er sich mit der rechten Hand an Jeremys Trikot, und mit der linken hielt er Anthonys T-Shirt fest.

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