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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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um.«
    »Umkippen macht viel zu viel Lärm«, widersprach Clary, nahm aber ihre Position auf der anderen Seite des riesigen Müllbehälters ein – ein klassischer dunkelgrüner Container der städtischen Müllabfuhr, der mit seltsamen Flecken übersät war. Das Ding stank, sogar noch stärker als herkömmliche Container – nach Müll und irgendetwas anderem. Ein süßlich-schwerer Geruch, der ihr die Kehle zuschnürte und sie innerlich würgen ließ. »Wir sollten ihn lieber wegschieben.«
    »Also, jetzt hör mal zu …«, setzte Jace an, als aus dem Schatten hinter ihnen plötzlich eine Stimme erklang.
    »Haltet ihr das wirklich für klug?«
    Clary erstarrte und blinzelte in die Dunkelheit der Gasse. Einen kurzen, panischen Moment lang fragte sie sich, ob sie sich die Stimme vielleicht nur eingebildet hatte, doch Jace stand ebenfalls wie erstarrt. Auf seinem Gesicht spiegelte sich Erstaunen. Es kam nur selten vor, dass ihn irgendetwas überraschte, und noch seltener, dass sich jemand unbemerkt an ihn heranschleichen konnte. Er trat einen Schritt beiseite, seine Hand glitt zu seinem Gürtel und er fragte in ausdruckslosem Tonfall: »Ist da jemand?«
    »Dios mio« , erwiderte eine männliche, amüsiert klingende Stimme in fließendem Spanisch. »Ihr seid nicht aus dieser Gegend, oder?«
    Aus dem tiefen Dunkel trat ein Schatten hervor, der langsam Gestalt annahm: ein Junge, kaum älter als Jace und etwa fünfzehn Zentimeter kleiner. Er wirkte feingliedrig, hatte die großen dunklen Augen und die honigfarbene Haut einer Figur eines Gemäldes von Diego Rivera und trug eine schwarze, weite Hose und ein weißes Hemd mit offenem Kragen. Die Goldkette an seinem Hals funkelte schwach, als er ins Licht trat.
    »Könnte man so sagen«, erwiderte Jace vorsichtig, nahm die Hand jedoch nicht vom Gürtel.
    »Ihr solltet besser hier abhauen.« Der Junge fuhr sich mit der Hand durch die dicken schwarzen Locken. »Dieser Ort ist gefährlich.«
    Er meint, das ist ein schlimmes Viertel. Clary hätte am liebsten laut losgeprustet, auch wenn es überhaupt nicht lustig war. »Wissen wir«, sagte sie. »Wir haben uns bloß ein bisschen verlaufen, das ist schon alles.«
    Der Junge deutete auf den Müllcontainer. »Was hattet ihr damit vor?«
    Ich bin nicht gut im Stegreiflügen, dachte Clary und sah zu Jace hinüber, der hoffentlich hervorragend darin war.
    Doch Jace enttäuschte sie umgehend. »Wir versuchen, ins Hotel hineinzukommen. Und wir dachten, dass sich unter dem Container eine Kellertür befinden könnte.«
    Ungläubig riss der Junge die Augen auf. »La puta madre – warum wollt ihr da unbedingt rein?«
    Jace zuckte die Achseln. »Bloß aus Jux. Wir wollten nur ein wenig Spaß.«
    »Ihr kapiert’s nicht. Hier spukt es. Das Hotel ist verflucht, bringt Unglück.« Er schüttelte heftig den Kopf und sagte irgendetwas auf Spanisch, von dem Clary annahm, dass es um die Dummheit verwöhnter weißer Jugendlicher im Allgemeinen und Jace’ und ihre Blödheit im Besonderen ging. »Los, kommt mit, ich bring euch zur U-Bahn.«
    »Wir wissen, wo die Haltestelle ist«, erwiderte Jace.
    Der Junge lachte leise und kehlig. » Claro. Natürlich wisst ihr das, aber wenn ich euch begleite, wird euch niemand belästigen. Ihr wollt doch keinen Ärger, oder?«
    »Kommt darauf an«, sagte Jace und verlagerte sein Gewicht, sodass seine Jacke leicht aufsprang und die schimmernden Waffen an seinem Gürtel zu sehen waren. »Wie viel zahlen sie dir dafür, dass du die Leute vom Hotel fernhältst?«
    Der Junge warf einen kurzen Blick über seine Schulter. Clarys Nerven waren zum Reißen gespannt, während sie sich vorstellte, wie sich die schmale Gasse mit weiteren Schattengestalten füllte – mit bleichen Gesichtern, roten Lippen und plötzlich aufblitzenden Eckzähnen. Als der Junge sich Jace wieder zuwandte, wirkte sein Mund wie eine dünne Linie. »Wie viel zahlt wer mir, chico ?«
    »Die Vampire. Wie viel zahlen sie dir? Oder gibt es irgendeinen anderen Grund? Haben sie dir erzählt, sie würden dich zu einem der ihren machen? Dir Unsterblichkeit versprochen, nie mehr Schmerzen, keine Krankheiten, ewiges Leben? Glaub mir, das ist es nicht wert. Das ewige Leben zieht sich verdammt lange hin, wenn man die Sonne nie wieder zu sehen bekommt, chico «, sagte Jace.
    Der Junge musterte ihn mit ausdrucksloser Miene. »Ich heiße Raphael. Nicht chico .«
    »Aber du weißt, wovon wir reden. Du weißt von den Vampiren, oder?«, fragte Clary.
    Raphael drehte den

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